Der Planungsausschuss hat die Projekte Mobilitätstation am neuen Bahnhof und Fußgängerbrücke über die B42 vorangebracht. Die Zeit drängt.
Millionen-ProjektePlanung für Mobilstation und Fußgängerbrücke am Bahnhof Bad Honnef kommt voran

Noch kein Entwurf, aber eine Visualisierung des künftigen Mobilitätsknotens: Links die bestehende Haltestelle der Stadtbahnlinie 66, rechts der künftige neue DB-Bahnhof. Dazwischen die Bushaltestellen und der Bahnhofsvorplatz, im Hintergrund das Parkhaus mit bis zu 300 Stellplätzen.
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„Der Mobilitätsknoten wird einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende in Bad Honnef und in der Region darstellen und ist ein Leuchtturmprojekt für Bad Honnef.“ Das schrieb Bernhard Rothe, der Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Städtebau, in der Vorlage für die jüngste Sitzung des Planungsausschusses.
Und das Gremium brachte sowohl das Projekt Mobilstation an der Endhaltestelle der Stadtbahnlinie 66 als auch die geplante städtische Fußgängerbrücke über die Bundesstraße 42 ein Stück voran. Es werde die „hohe Kunst“ der Planer gefragt sein, um die städtischen Projekte „ohne Zeitverzug hinzukriegen“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff.
Neuer Bahnhof soll während der Sperrpause 2026 gebaut werden
Das heißt auch: Die Zeit drängt. Bei der Fußgängerbrücke sogar so sehr, „dass kein Zeitraum für weitere Beratung zur Verfügung steht“, wie Bernhard Rothe schrieb. Im zweiten Halbjahr 2026 will die Deutsche Bahn während der sechsmonatigen Sperrpause auf der rechtsrheinischen Bahntrasse in Höhe der heutigen Endhaltestelle einen neuen Bahnhof bauen.
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Die beiden Bahnsteige sollen über eine Brücke mit Aufzügen barrierefrei verbunden werden. Die Stadt Bad Honnef will zusätzlich eine eigene Brücke für Fußgänger und Radfahrer bauen, die an das neue Bahnbauwerk andockt und über die vierspurige Bundesstraße 42 zur Giradetallee führt. Innenstadt und Rhein rücken dann städtebaulich enger zusammen.

So sieht das Gelände heute aus (Archivfoto).
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„Die Fußgängerüberführung wird als eine neue circa 43,50 Meter lange Stahlbrücke inklusive eines Aufzugs und einem Treppenturm errichtet“, heißt es in der Entwurfsplanung des Ingenieurbüros Schmidt für Bauwesen aus Extertal. Gestalterisch soll sie dem Bahn-Bauwerk angeglichen werden.
Beim Bau des Treppenturms auf der Ost- beziehungsweise Stadtseite müssen die Fachleute beachten, dass dort am Ende der Giradetallee das Abwasserwerk noch ein sogenanntes Abschlagsbauwerk errichten muss, das laut Stadtplaner Dirk Wiehe die Ausmaße eines Schwimmbades haben wird. Die Treppenanlage und der Aufzug auf der Stadtseite können mithin erst ab 2028 errichtet werden.
Auf der West- beziehungsweise Rheinseite soll auf dem heutigen Großraumparkplatz neben der Endhaltestelle nach Bau des neuen Haltepunktes ein Mobilitätsknoten entstehen, der Bus-, Bahn-, Taxi-, Auto-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr verknüpft. Laut einer Machbarkeitsstudie des Planungsbüros Sweco ist dort nicht nur genug Platz, um vor der neuen DB-Station Bushaltestellen sowie einen Bahnhofsvorplatz mit Pflanzbeeten, Bäumen, Beleuchtung und Sitzgelegenheiten zu schaffen.
Im Norden des Parkplatzes könnte zudem ein Parkhaus erreichtet werden, das auf bis zu neun Ebenen bis zu 300 Pkw-Stellplätze sowie Fahrradparkplätze bieten soll. Von der Ebene 8 aus könnte das Parkhaus über eine Galerie direkt an die neuen Fußgängerbrücken über die Bahntrasse (DB-Projekt) beziehungsweise die B42 (Stadt-Projekt) verknüpft werden.
Die Stadt hofft auf hohe Zuschüsse für ihre Großprojekte
Und die Kosten? Der Aufwand für das Parkhaus und die Freiraumgestaltung wird auf 9,5 Millionen Euro beziffert, für Infrastruktur und Verkehrsanlagen auf rund 4,8 Millionen Euro. Die Stadt hofft für den Großteil des Projekts Mobilstation auf Zuschüsse in Höhe von 90 Prozent. Einen Antrag beim Nahverkehrsverbund go.Rheinland hat sie schon gestellt.
Auf Landesmittel hofft sie auch bei der Fußgängerbrücke, die nach dem derzeitigen Stand 5,35 Millionen Euro kosten soll. Klappt das mit den Finanzspritzen, würde der städtische Eigenanteil „nur“ rund 820.000 Euro betragen.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat mit Mehrheit beziehungsweise einstimmig unter anderem einen städtebaulichen Wettbewerb für die Mobilstation, eine Bürgerinformationsveranstaltung sowie die Entwurfsplanung für die Fußgängerbrücke über die Bundesstraße 42 beschlossen.