Sonne flutet Tunnel aus FolieIm Vorgebirge startet die Landwirtschaft durch

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Der Spinat im ungeheizten Glashaus wurde schon im November gesetzt - jetzt ist Erntezeit.

Der Spinat im ungeheizten Glashaus wurde schon im November gesetzt - jetzt ist Erntezeit.

Landwirte im Vorgebirge bringen gerade junge Rhabarberpflänzchen in die Erde und einiges mehr an Gemüse. Die ersten Erdbeeren der Saioson könnten schon Ende April reif sein.

Jetzt geht es los: Die ersten Pflänzchen sind bereits gesetzt. Bei Sechtem sind die Landwirte daran, neue Rhabarberstauden in den Boden zu bringen. Nur knappe 1000 Meter weiter nördlich hat an der Ortsgrenze zwischen Walberberg und Schwadorf der Landwirt Markus Wirtz bereits die ersten Felder mit Kohlrabi bepflanzt. Auch sein Berufskollege Norbert Pesch aus Brenig hat bei Sechtem mit dem Pflanzen der Kohlrabis begonnen.

Wenn es weiterhin sonnig und trocken bleibt, können wir auch hier in Waldorf schon Ende der Woche mit dem Pflanzen von Salat im Freiland beginnen
Margarete Ribbecke, Landwirtin aus Bornheim-Waldorf

Die Sonne der letzten Tage hat sozusagen mobil gemacht und die Natur regelrecht wachgerüttelt. „Wir sind startklar“, sagt auch Landwirt Karl-Heinz Steiger vom Gemüsehof Steiger aus Waldorf. Die Jungpflanzen stehen zum Teil schon parat. „Wenn es weiterhin sonnig und trocken bleibt, können wir auch hier in Waldorf schon Ende der Woche mit dem Pflanzen von Salat im Freiland beginnen“, ergänzt seine Tochter, Landwirtin Margarete Ribbecke. Sie hat den Hof, in dem ihr Vater inzwischen als Mitarbeiter arbeitet, von ihren Eltern übernommen.

Landwirt Karl-Heinz Steiger hält die Beete auch im geschützten Anbau in Schuss.

Landwirt Karl-Heinz Steiger hält die Beete auch im geschützten Anbau in Schuss.

„Allerbeste Wachstumsbedienungen herrschen schon jetzt in ihrem unbeheizten Glas- und dem Gewächshaus. Tagsüber wird es hier unter Glas schnell bis zu 28 Grad warm“, sagt Steiger. Entsprechend üppig wächst und gedeiht das junge Gemüse. „Wir sind aktuell in der Spinaternte“, erklärt der Landwirt. In ein paar Tagen könne der junge Mangold geerntet werden. „Der Mangold und der Spinat sind im November gepflanzt worden und haben hier überwintert“, erklärt Steiger.

Dann geht er rüber ins Folienhaus. Dort liefern sich die verschiedene Salatpflanzen mit der Petersilie augenscheinlich ein regelrechtes Wachstumswettrennen. Auch das Stielmus, der Rucola, weiterer Spinat, die Radieschen und die Buntzwiebeln haben bereits tüchtig zugelegt. „Das haben wir alles in der letzten Januarwoche gepflanzt“, berichtet Steiger und deutet auf die grüne, leuchtende Pracht. Wenn das so weiterwächst, könnte die Ernte bereits in drei Wochen beginnen.

Auch die Helfer freuen sich auf den Frühling, weil alles wächst, grünt und blüht.

Auch die Helfer freuen sich auf den Frühling, weil alles wächst, grünt und blüht.

Schwerer Boden von Bornheim hält das Wasser länger

Bis jedoch rund um den Gemüsehof Steiger in Waldorf die Freilandsaison eingeläutet werden kann, muss der Boden noch ordentlich trocknen, findet der Senior. „Wenn es weiterhin sonnig bleibt und nicht zu viel regnet, können wir hier zum Ende der Woche die ersten Salate ins Freiland setzen“, findet Margarete Ribbecke. „Wir haben hier im Vergleich zu anderen Standorten im Vorgebirge ja einen sehr schweren Boden“, erklärt die Landwirtin. Der halte das Wasser einfach länger im Boden. „Das hat aber auch Vorteile“, erklärt sie mit Blick in die wärmere Jahreshälfte und anhaltende Trockenphasen. Aktuell freut sie sich jedoch einfach nur darauf, endlich auch im Freiland die Saison einläuten zu können. Denn ist der Salat einmal im Boden, sind bald auch die Kartoffeln, die Möhren und Zwiebeln an der Reihe und wollen in den Boden.

„Bis Ende März sind unsere Felder immer schon gut bestellt“, erklärt sie. Auch Landwirt Stefan Grüsgen aus Walberberg steht in den Startlöchern: „Zum Wochenbeginn startet er mit seinen Kohlrabi in die neue Saison – danach kommt der Spitzkohl in die Erde, und Ende der Woche stehen bereits die Pflanzungen von Weißkohl, Blumenkohl und Brokkoli an. Endlich Frühling, viele Blumen blühen schon und an etlichen Bäumen zeigt sich schon das junge Grün“, merkt Norbert Pesch aus Brenig an. Die Zeit sei reif, um jetzt auch die Felder zu bestellen.

In Sechtem wie bei Schwadorf hat bereits die Kohlrabi-Pflanzung begonnen.

In Sechtem wie bei Schwadorf hat bereits die Kohlrabi-Pflanzung begonnen.

Gesagt, getan: In der Senke hinter Sechtem ist er am Samstag in die neue Pflanzsaison gestartet. „Wir haben Kopfsalat und Miniromana gepflanzt“, berichtet er. Der Boden sei dort ganz gut getrocknet. „Aber wir haben auch nicht unsere ganz schweren Landmaschinen im Einsatz“, erklärt er. Gleich am Montag wird der Blumenkohl ausgepflanzt. Wie seine Berufskollegen hat Pesch den Frühling herbeigesehnt, um mit der Feldarbeit in die neue Saison zu starten. „Das macht einfach Freude“, sagt er.

Jungpflanzen mit Folie oder Vlies abgedeckt

Seine Jungpflanzen deckt Pesch mit Folie oder Vlies aktuell noch ab, um sie – so wie alle seine Berufskollegen – vor der Witterung zu schützen. Und wenn alles planmäßig läuft, kann Pesch die Salaternte schon in den letzten Apriltagen einläuten, pünktlich übrigens zum Bornheimer Frühlingserwachen am Sonntag, 28. April. Vielleicht gibt es dann sogar schon die ersten Bornheimer Erdbeeren. Landwirt Klaus Langen aus Bornheim hat seine Erdbeerfelder unter Folientunneln auf jeden Fall bereits bearbeitet. „Wir warten auf die ersten Blüten“, verrät er. Dann komme Stroh in die Anlagen. In sechs bis acht Wochen hofft er bereits mit der Ernte der ersten Bornheimer Erdbeeren beginnen zu können.

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