Mit dem Padel Haus in Bornheim-Roisdorf verwirklicht sich Betreiber Julian Paulsen einen Traum. Die Suche nach einer Halle war schwierig.
Deutscher Meister als EröffnungsgastDas Padel Haus feiert in Bornheim „Grand Opening“

Alles Transparent: Die Plätze liegen eng beieinander.
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Seine Kindheit verbrachte Julian Paulsen die meiste Zeit in Sportheimen, spielte vor allem Tennis, später verlor er den Sport aus den Augen, studierte BWL, arbeitete in der IT-Branche zuletzt in einer Firma in Hamburg, wo er einen sicheren Job hatte.
Alles änderte sich, als er vor vier Jahren in der Hansestadt den für ihn bis dato unbekannten Padel-Sport, eine dynamische Mischung aus Tennis und Squash, entdeckte: „Dadurch bin ich zum Sport zurückgekommen, diese Sportart gab mir etwas, was ich schon lange nicht mehr gespürt hatte, Fitness, die Community und Spaß. Seitdem brenne ich für diesen Sport.“

Das deutsche U 18-Nachwuchstalent Jonas Trümpler und der amtierende deutsche Padel-Meister Johannes Lindmeyer bestritten mit den Trainern Franco Somantico und Juan Quiroz ein Showmatch.
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Die Leidenschaft hatte den 34-Jährigen so sehr gepackt, dass er sich mit einer Padel-Halle selbstständig machen wollte. Am Wochenende war es soweit. Mit einem „Grand Opening“ wurde das „Padel Haus Bonn“ im Gewerbegebiet Bornheim-Süd (Hersel/Roisdorf) offiziell mit einem Empfang und einem Turnier eröffnet.
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Doch warum Bornheim? Da seine Frau Thea aus Swisttal stammt, überlegte das Paar, das auch zwei Töchter hat, zurück ins Rheinland zu ziehen: „Hier haben wir familiäre Unterstützung. Omas und Opas, die hatten wir in Hamburg nicht.“
49 Makler „zeigten den Vogel“
Allerdings erwies sich die Suche nach einer geeigneten Halle als äußerst schwierig. Viele Makler im Köln-Bonner Raum habe er kontaktiert, doch niemanden konnte er für seine Idee begeistern, bis er schließlich auf Thorsten Fischer stieß: „Ich schätze, es waren 49 Makler, die mir den Vogel gezeigt hatten, dann kam Thorsten Fischer, der unvoreingenommen mit mir das Gespräch suchte und sich einfach mal angehört hat, was denn dieser verrückte Typ aus dem Norden da so plant.“
Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Die Firma Regalsysteme Fischer, hatte ausreichend Hallenkapazitäten frei und suchte jemanden für die Nachnutzung: „Wir waren spezialisiert auf Archivlagerung, haben Akten und Dokumente gelagert, doch wegen der voranschreitenden Digitalisierung brauchten wir zwei Drittel unserer Hallenkapazität nicht mehr“, erklärte Fischer, der sofort von Paulsens Idee überzeugt war. Innerhalb von sechs Wochen war der Bauantrag genehmigt.
Ein Dank dafür gab es von Julian Paulsen an Sebastian Römer von der städtischen Wirtschaftsförderung. Innerhalb weniger Wochen wurde die Halle umgebaut, so dass bereits im November der Spielbetrieb im Padel-Haus Bonn starten konnte. Eine „hohe sechsstellige Summe“ habe Paulsen investiert. Hilfe bekam er von Freunden, der Familie, Handwerkern, aber auch von begeisterten Padel-Spielern und Profis: „Es ist unglaublich, was wir in den vergangenen Monaten alles geschafft haben, wir haben diese Halle wirklich mit Leben gefüllt.“
Padel-Sport
Die dem Tennis ähnliche Ballsportart hat ihre Ursprünge in den 1960er Jahren in Mexiko, wo ein gewisser Enrique Corcuera an sein Haus angrenzend ein mit einem Maschendrahtzaun eingegrenztes Tennisfeld errichtet hatte, das recht klein war, da Corcuera nur wenig Platz zur Verfügung stand. Gespielt wurde mit kleineren Schlägern auf kleinen rechteckigen Spielfeldern im Doppel. Die Schläger sind nicht mit Saiten bespannt, sondern haben eine feste Schlagfläche.

Anders als Tennis wird Padel mit kleineren Schlägern auf kleinen rechteckigen Spielfeldern im Doppel gespielt. Die Schläger sind nicht mit Saiten bespannt, sondern haben eine feste Schlagfläche.
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Die Idee kam an, ab den 70er Jahren begann der Siegeszug der Sportart in Lateinamerika, mittlerweile gilt sie in vielen europäischen Ländern als Trendsportart: „In Spanien ist Padel Volkssport Nummer zwei direkt nach Fußball“, erklärte Paulsen. Nur in Deutschland sei die Sportart noch nicht so populär, was sich aber gerade ändere.
Herzstück der neuen Sportanlage sind zehn abgetrennte Premium-Padelplätze, die Spielbedingungen für alle Leistungslevel bieten. Ergänzt wird die Sporthalle durch einen Loungebereich mit einem Café, einer Dachterrasse, einem Fitnessraum sowie einem modernen Co-Working-Space. „Wichtig ist uns eine lebendige und verbindende Community, die persönliche Kontakte fördert. Das hat auch mich von Anfang an am Padel-Sport begeistert“, betonte Paulsen. Gespielt wird auf kleinen abgetrennten transparenten Spielfeldern.

Betreiber Julian Paulsen (mit Kappe) und Thea Paulsen (Mitte) mit Eröffnungsgästen wie Vize-Bürgermeisterin Gabriele Kretschmer (rechts).
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Zum Grand Opening schauten neben Vertretern aus der Politik, darunter Bornheims Vize-Bürgermeisterin Gabriele Kretschmer, auch das deutsche U 18-Nachwuchstalent Jonas Trümpler sowie der amtierende deutsche Padel-Meister Johannes Lindmeyer vorbei. Sie bestritten gemeinsam mit den Trainern Franco Somantico und Juan Quiroz ein Showmatch. Padel sei leicht zu erlernen und für jedermann attraktiv, betonte Lindmeyer aus seiner Erfahrung: „Schon nach 15 Minuten haben die Leute ihren Spaß. Der Einstieg funktioniert sehr schnell, die Lernkurve ist extrem hoch.“
Das Padel Haus Bonn befindet sich in der Johann-Philipp-Reis-Straße 21 und ist aktuell von Montag bis Freitag von 9 bis 23 Uhr, sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ab dem 1. Januar 2026 kann zusätzlich zwischen 7 und 23 Uhr gespielt werden. Die Buchung ist über www.padel-haus.com möglich.
