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Feuerwehr Flughafen Köln-BonnIn der Königsklasse des Brandschutzes

Lesezeit 3 Minuten

Hans-Herbert Kübbeler arbeitet als Einsatzleiter der Flughafenfeuerwehr. Er ist für das Löschen von Maschinen ausgebildet und kann auch die größten Fahrzeuge, die „Panther“ mit 12 500 Litern Wasser, Schaum und Pulver fahren.

Bornheim/Köln – Der Alarmmelder steht kaum still. Mehrmals täglich ist Hans-Herbert Kübbeler gefragt, wenn beispielsweise Passagiere, die aufgrund einer Erkrankung internistisch betreut werden müssen, aber auch, wenn Gepäckstücke beschädigt auf dem Förderband liegen und aus Sicherheitsgründen überprüft werden müssen.

Hans-Herbert Kübbeler, der freiwillige Feuerwehrmann der Löschgruppe Walberberg, ist hauptberuflich technischer Einsatzleiter bei der Feuerwehr am Flughafen Köln-Bonn. Sein Fachbereich dort ist der vorbeugende Brandschutz. Für die realitätsnahen Löschübungen war er sogar in England auf Schulungen.

„Die Königsklassen aller Feuerwehren“

„Die Feuerwehr hier am Flughafen ist die Königsklassen aller Feuerwehren“, sagt Kübbeler. Er weiß, wovon er spricht: Vor vier Jahren wechselte er als Leiter der Werksfeuerwehr des Wesselinger Chemieunternehmens Evonik an den Flughafen. Interessant und vielseitig sei die Arbeit bei der Feuerwehr überall, „doch die Arbeit hier ist mit nichts, was vorher war, zu vergleichen“. Technik und Ausstattung seien phänomenal. Dabei denkt er vor allen Dingen an die Panther.

„Das sind jene Flugzeuglöschfahrzeuge mit 1400 PS, die zudem 12 500 Liter Wasser und darüber hinaus auch noch Schaum und Pulver an Bord haben. „Dieses Fahrzeug kann nicht jeder steuern“, sagt er. Als Einsatzleiter habe er jedoch eine Erlaubnis. Den Flughafen beschreibt er als eine kleine Stadt: 1000 Hektar auf denen alleine 13 500 Mitarbeiter und weitere 26 000 externe Zulieferer arbeiten. „Jährlich liegen wir hier bei 129 000 Flugbewegungen und zehn Millionen Passagieren“, berichtet Kübbeler.

Ein Leben ohne die Feuerwehr, das kann sich der 50-Jährige überhaupt nicht vorstellen. Die Freude und den Sinn an dieser Arbeit lernte er schon als Kind kennen, als er 1978 im Alter von zwölf Jahren in der Jugendgruppe der Löschgruppe Walberberg aufgenommen wurde. Dabei war es vor allen Dingen die Kameradschaft, die ihm damals wie heute das Gefühl vermittele, die richtige Entscheidungen getroffen zu haben. Als Zwölfjähriger dachte er natürlich nicht, dass die Feuerwehr einmal sein ganzes Leben prägen würde.

Frisch bestellter Leiter der Informations- und Kommunikationsgruppe

„Sie ist mein Leben“, sagt er heute. Jeden Tag sei er stolz, die Uniform tragen zu dürfen, auf dem Airport genauso wie zu Hause in Walberberg. Als Feuerwehrmann war er zum Beispiel beim Weltjugendtag mit in der Verantwortung für den Brandschutz auf dem Papsthügel und dem Marienfeld. „Das war eine ganz besondere Aufgabe, die ich mit großem Stolz bewältigt habe.“

Bei der freiwilligen Wehr ist er aktuell frisch bestellter Leiter der Informations- und Kommunikationsgruppe, die sich zurzeit noch im Aufbau befindet. Zu seinen Aufgaben dabei gehört es, die Einsatzleiter bei größeren Schadensfällen zu unterstützen. Dabei stört es ihn nicht einmal, dass er kaum im Feierabend in die übliche Alarmbereitschaft der freiwilligen Wehr gleitet. „Das ist für mich positiver Stress“, sagt er. Entspannung finde er in seinem Garten.

Zum Greifen nahe scheint ihm sein Zuhause auch oft im Büro am Flughafen. Denn von dort hat er freie Sicht ins Vorgebirge. Bei klaren Wetter könne er über den Rhein hinweg sogar Walberberg und Brühl erkennen. Und bei Ostwind landen sogar die Flieger, die über Walberberg zum Landeanflug ansetzen, unmittelbar vor seinem Bürofenster auf der Querwindbahn.