In Schwarz und Türkis überraschte Prinz Frank II. an der Seite von Prinzession Claudia die Jecken in Bornheim-Merten.
Proklamation in MertenFrank II. und Claudia feiern mit Herz
Ganz Merten stand Kopf, als Prinz Frank II. und seine Prinzessin Claudia am Samstagabend das Festzelt auf dem Dorfplatz in Beschlag nahmen. Angeführt vom Tambourcorps Dersdorf wollte der Einzug durch die feiernde Menge erst einmal gar kein Ende nehmen. „Ihr wart fantastisch“, lobte der Prinz dann auch das närrische Volk, das ihm und seiner Prinzessin bunt kostümiert auf den Bänken stehend zujubelte.
Und das war erst der Anfang. Die eigentliche Proklamation dieser inzwischen 61. Tollitäten im Mertener Karneval, nahm der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Josef Breuer, in gewohnter Feierlichkeit und Kürze vor.
Den Jecken erzählte er unter anderem, dass der Prinz aus der alteingesessenen Mertener „Meurer-Dynastie“ stamme, seine Prinzessin hingegen aus dem Bergischen komme, aus Wuppertal-Elberfeld. „Claudia trägt das Herz am rechten Fleck und hat sich in Merten hier bei uns direkt wohl und zu Hause gefühlt“, klärte er das Publikum auf. Schon seit langem sei es der Wunsch von Frank Meurer gewesen, einmal Prinz in Merten zu sein. „Und mit Claudia hat der ‚Topf‘“ seinen passenden ‚Deckel‘ gefunden“, so Breuer.
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Dieser „Deckel“ sah am Samstagabend einfach fantastisch aus. Außergewöhnlich waren die Farben der von den Tollitäten ausgewählten Ornate – schwarz und türkis. „Das hatten wir hier so in Merten noch nie“, staunten einige der vielen Jecken anerkennend. Passend zu den Farben der Ornate war natürlich auch das Gefolge gekleidet. „Das macht echt was daher“, lobten die Jecken.
Frontmann der Höhner lässt Prinzessin Claudia bei Proklamation ins Mikrofon singen
Dann sprach der Prinz – kurz und knackig dankte er unter anderem allen, die ihm und seiner Prinzessin Claudia den Weg zur Regentschaft geebnet hatten. „Ich bön stolz und voller Freud ör Prinz senn ze dürfe. Fiere möt os uns Zick und hat möt ös jemeinsam ne tolle Session“, wünschte er sich und gab dann sein Motto bekannt: „Ob Merte oder Elberfeld, me fiere met Hätz, dat es wat zällt.“
Kraft ihres Amtes verkündeten die frischproklamierten Tollitäten dann ihre närrischen elf Gebote der Session 2024 im Mertener Karneval, deren Erfüllung des Karnevalisten höchste Pflicht und Ehr' zugleich ist: So haben alle Bürger bis Aschermittwoch die Pflicht, nur noch mit einem karnevalistischen „Alaaf“ zu grüßen. Abwandlungen wie „Merte Alaaf“ oder „Fastelovend zesamme“ sind aber gestattet. Ab sofort ist zudem Prinz Frank II. auch als „et schönste Jeseech von Merte“ anzuerkennen. Damit nicht genug, haben alle am Veilchendienstag, unabhängig vom Willen des Wettergottes, wohlgelaunt, kostümiert und wild feiernd am Zugweg zu stehen und die Karnevalisten – insbesondere das Prinzenpaar – zu bejubeln. Gedankt wird allen mit Kamelle.
Nur ein bisschen Zeit blieb den Tollitäten, in einer wunderschön dekorierten Loge rechts auf der Bühne Platz zu nehmen und ein bisschen durchzuschnaufen. Dann wurden sie erneut an das Mikrofon gebeten. Diesmal brauchten sie aber keine Rede zu halten, sie durften singen, und zwar mit der Kölner Kultband „de Höhner“.
Frontmann Patrick Lück hielt Prinzessin Claudia sogar spontan das Mikrofon vor, und genau so spontan und ansteckend begeistert sangen sie und der Prinz auch den Prinzessinnen-Song: „Pass op, pass op, Prinzessin! Dat Krokodil well dich fresse! Vielleich wör et am Beste, do blievs bei mir un ich bei dir. Pass op, pass op, Prinzessin! ...“
Die Menge der Jecken war längst völlig aus dem Häuschen, zumal sich Prinz Frank und Prinzessin Claudia kleine Krokodile über die Hände gestreift hatten. Wer im Publikum die Szenen nicht gerade auf seinem Handy für die Ewigkeit verewigte, der tanzte, schwofte und sang begeistert mit.
Kinderkarneval mit Finja I. aus Waldorf
Viel Zeit zum Ausruhen blieb aber weder den Vertretern der Dorfgemeinschaft noch den Tollitäten und ihrem „Begleitkomitee“, Prinzenführer Guido Kluth, Adjutant Wilfried Breidbach, Prinzessinnen-Adjutantin Petra Aubke und dem gesamte Hofstab – insgesamt 16 Freunde und Familienmitglieder – am Sonntagmorgen zum Verschnaufen. Denn schon am Mittag startete im Festzelt die nächste Party der Dorfgemeinschaft. Diesmal war Kinderkarneval angesagt. Tanzcorps und Musikvereine aus der gesamten Region und Kinderprinzessin Finja I. aus Waldorf kamen und feierten mit den Mertener Pänz den Karneval.