Zwei Jahre nach der Jahrhundertflut sollen den Bürgern Präventivmaßnahmen vorgestellt und Methoden zum Eigenschutz gezeigt werden.
Aktionstag „Starkregen und Hochwasser“Meckenheimer sollen für den Ernstfall gewappnet sein
Mehr als ein Dutzend Keller, die Ende vergangener Woche in Meckenheim von der Feuerwehr leer gepumpt werden mussten, zeigten auf, wie schenll es zu Wasserschäden kommen kann. Hier war es eine geplatzte Hauptwasserleitung, aber die Anlieger der Swistbachaue oder Bürger in Altendorf haben 2021 hautnah mitbekommen, was Flutschäden bedeuten. Klimawandel und zunehmende Starkregenfälle machen Eigenschutz immer wichtiger.
Zwei Jahre nach der Jahrhundertflut soll ein interkommunaler Aktionstag „Starkregen und Hochwasser“ in Meckenheim zeigen, welche Präventivmaßnahmen auf den Weg gebracht worden sind und was die Bürger selbst tun können. Bürgermeister Holger Jung und sein Team stellten jetzt das Programm für den 12. August vor.
Meckenheim, Swisttal und Wachtberg, die allesamt an der Swist liegen, engagieren sich gemeinsam an diesem Tag. „Es geht nicht nur darum, was wir in den vergangenen zwei Jahren gemacht haben, sondern darum, mit kompetenten Gesprächspartnern alle Fragen zu klären und Vorträge zu hören“, so Jung.
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Da spricht zum Beispiel Dr. Oliver Buchholz, Experte für Starkregen bei der Ingenieurgesellschaft Hydrotec, die auch Meckenheims Starkregenkarte erarbeitet hat, über das Starkregenmanagement für die Stadt Meckenheim. Professor Dr. Lothar Kirchbauer von der Hochschule Koblenz zeigt private Hochwasser- und Starkregenvorsorge auf, Dr. Daniel Bittner vom Erftverband stellt die interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft vor. Und schließlich widmet sich Sara Lutz von der Verbraucherzentrale NRW der umweltbewussten Grundstücksentwässerung und Abwasserentsorgung.
Praxisnahe Veranstaltungen sollen „Hochwasserdemenz vorbeugen“
Mit Informationsständen sind die beteiligten Kommunen vertreten, aber auch das Hochwasser Kompetenz Centrum mit Sitz in Köln und die Freiwillige Feuerwehr Meckenheim. Sie stellt ein Löschgruppenfahrzeug aus.
In den drei Programmteilen soll auch deutlich werden, dass Starkregen und Hochwasser nicht dasselbe sind, betont auch Miriam Böckmann vom Fachbereich Verkehr und Grünflächen beider Stadt Meckenheim. Die praxisnahe Veranstaltung, die die Struktur einer Messe hat, soll außerdem „der Hochwasserdemenz vorbeugen“, wie es der Bürgermeister formuliert. „Wir möchten aber nicht schwarzmalen, der Tag soll positiv belegt werden“, so Jung.
Im Mittelpunkt stehen Dinge, mit denen man sich selbst gegen große Schäden schützen kann. Die Rheinbacher zum Beispiel haben ihre neuen Flutschwellen dabei, die gerade erst vorgestellt worden sind und die die Bürger selbst über Straßen ziehen können.
Wissensdefizite bei den Bürgern
Der Erftverband bringt einen sogenannten Kanalwagen mit, mit dem sich Leitungen durchleuchten lassen, die Verbraucherzentrale bietet Beratungen an, drei Aussteller zeigen Hochwasserschutzsysteme, die neu gegründete LEADER-Region „Voreifel – Die Bäche der Swist“ mit den Kommunen Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg sowie Teilen der Stadt Euskirchen zeigt Vorsorgemöglichkeiten und letztlich vermittelt die Handwerkskammer zu Köln Sachverständige und Handwerker für den Wiederaufbau.
„Vorsorge ist nicht immer mit großen Kosten verbunden“, weiß Holger Jung. Aber es gebe Wissensdefitzite bei den Bürgern. „Unsere Aufgabe ist es, mit solchen Veranstaltungen für Eigenschutz zu werben“, erklärt der Bürgermeister.
Der Aktionstag unter dem Motto „Besser vorbereitet!“ findet am Samstag, 12. August, von 10 bis 16 Uhr in der Meckenheimer Jungholzhalle statt. Vorträge sind von 10.15 Uhr bis 13.30 Uhr geplant. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Verpflegung gibt es auch.