Landgericht BonnSchwurgerichtssaal war Schauplatz spektakulärer Prozesse

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Im Schwurgerichtssaal des Bonner Landgerichts wurde Rechtsgeschichte geschrieben.

Bonn – Der Schwurgerichtssaal im Bonner Landgericht ist Schauplatz wichtiger Momente der deutschen Justizgeschichte. Spektakuläre Mordprozesse haben hier stattgefunden. In zwei Verfahren ging es um die Schuld ehemaliger KZ-Mitarbeiter am Tod Tausender Juden und anderer Verfolgter der nationalsozialistischen Diktatur, also um die juristische Aufarbeitung der NS-Zeit.

Das Bonner Landgericht

Erbaut vor mehr als 160 Jahren

Die Stadt Bonn wurde durch Order des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. im Februar 1950 zum Sitz eines Landgerichts. Allerdings musste das Gerichtsgebäude erst noch gebaut werden. Die Gerichtsverhandlungen fanden daher anfangs zum Teil in einem Justizgebäude in der Wenzelgasse (heute Fußgängerzone) statt und zum Teil im Obergeschoss des Bonner Rathauses am Marktplatz. Das Gebäude des Landgerichts wurde ab 1855 auf dem ehemaligen Areal des Botanischen Gartens an der Wilhelmstraße errichtet und 1859 eingeweiht.

In den 1860er Jahren erhielt das Landgericht als Anbau ein Gefängnis, dass auf den Grundmauern der aus dem 17. Jahrhundert stammenden bastionsartigen Stadtbefestigung entstand. Das Gefängnis wurde 1995 abgebrochen. Anschließend erhielt das zu klein gewordene Landgericht einen Saalanbau entlang der Oxfordstraße. (ps)

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In den 1980er Jahren war in dem Schwurgerichtssaal die Frage der Bestechlichkeit von Politikern Thema. Der damalige Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) musste sich vor Gericht verantworten.

Wir erzählen die Aufsehen erregendsten Bonner Prozesse der vergangenen Jahrzehnte nach. (ps)

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