Erzbistum KölnAus für Priesterausbildung im Collegium Albertinum

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Collegium Albertinum Außenaufnahme

Das Collegium Albertinum in Bonn: die künftige Nutzung der riesigen Immobilie ist offen.

Das Erzbistum Köln will künftige Seelsorger schwerpunktmäßig nur noch in der Domstadt ausbilden und gibt seinen Standort im Albertinum in Bonn auf.

Das Erzbistum Köln verlagert die Ausbildung künftiger Priester schwerpunktmäßig in die Domstadt. Nach mehrjähriger Renovierung öffnet das Kölner Priesterseminar ab März 2024 wieder als Wohn- und Ausbildungshaus, wie die Erzdiözese bekannt gab. Zugleich werde das Bonner Collegium Albertinum als Priester-Ausbildungsstätte aufgegeben. Dort wohnten die angehenden Geistlichen bislang während der Phase ihres Studiums an der dortigen Universität, bevor sie zur weiteren Ausbildung nach Köln wechselten. Über die künftige Nutzung der renovierungsbedürftigen Top-Immobilie am Bonner Rheinufer werde zeitnah beraten.

Laut Erzbistum bleibt der Standort Bonn für das Studium der Priesteramtskandidaten „von Bedeutung“. Diese hätten auch künftig die Möglichkeit, dort zu studieren. In Bonn werde es Wohngemeinschaften geben, in denen sich die Kandidaten durch Studium und Gebet auf ihren späteren Dienst vorbereiten. Ausbilder würden Bonn einmal wöchentlich besuchen und in Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde zu Messfeiern und zum Austausch beim Mittagessen einladen.

KHKT wird neu aufgebaut

Der Priesterrat des Erzbistums hatte sich im Sommer vorigen Jahres mehrheitlich dagegen ausgesprochen, die Ausbildungsstätte von Bonn nach Köln zu verlegen. Traditionell studieren die Priesterkandidaten der Erzdiözese an der Uni Bonn. Neben dieser Einrichtung baut Woelki seit drei Jahren die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) neu auf. Die Landesregierung pochte im vergangenen Jahr auf einen Vertrag zwischen Vatikan und Land, wonach die Fakultät in Bonn alleiniger Standort für die Kölner Priesterausbildung sei.

In dem Kölner Priesterseminar werden auch die Ständigen Diakone aus den Bistümern Köln, Aachen und Essen ausgebildet, wie es hieß. Zudem würden dort auch andere pastorale Mitarbeiter ausgebildet. Damit könnten die Priesterkandidaten schon mit jenen Personen studieren, mit denen sie später auch in Teams vor Ort wirken, erklärte der Leiter des Priesterseminars, Regamy Thillainathan. Zudem ermögliche die Verlagerung der gesamten Seminarzeit nach Köln längere Praxisphasen der Kandidaten in den Gemeinden. „Beides hat das Ziel, unsere Kandidaten viel stärker mit ihrer konkreten Umwelt zu verzahnen“, so der Regens.

„Von dem zukünftig in vielen Teilen gemeinsamen Ausbildungsweg der Priesteramtskandidaten, der Ständigen Diakone und der Pastoralen Dienste erhoffe ich mir ein vitaleres und facettenreicheres Studium für alle“, betonte Woelki. „Auch die Aufhebung der personal- und kostenintensiven Doppelstrukturen stützt die Entscheidung.“ Der Erzbischof informierte die Professorinnen und Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn am Mittwoch im Jahresgespräch über den Umzug des Albertinums, wie es hieß. (kna)

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