Am Sarg Abschied genommenVerabschiedung von Euskirchener Pfarrer Max Offermann

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Max Offermann, der am Ostersonntag gestorben war, wurde mit einer Messe in der Herz-Jesu-Kirche verabschiedet.

Max Offermann, der am Ostersonntag gestorben war, wurde mit einer Messe in der Herz-Jesu-Kirche verabschiedet.

Euskirchen – In der Herz-Jesu-Kirche zeigte sich am Freitag und am Samstag, wie beliebt Max Offermann war. Der leitende Pfarrer der Euskirchener Stadtpfarrei St. Martin und der Pfarreien im Seelsorgebereich Euskirchen-Bleibach/Hardt war am Ostersonntag gestorben. Am höchsten Festtag der Christen, der Feier der Auferstehung Jesu von den Toten, erlag er im Alter von 57 Jahren den Folgen einer schweren Krankheit.

Die große Anteilnahme der Gemeindemitglieder wurde bei der Aufbahrung des Verstorbenen am Freitag in der Herz-Jesu-Kirche spürbar. Die Gläubigen drückten mit ihrem Kommen aus, wie schmerzlich sie den einfühlsamen Seelsorger vermissen. In der Zeit von 15 bis 18 Uhr hatte jeder die Möglichkeit, am Sarg Abschied zu nehmen. Wer am Eingang oder Ausgang stand, erlebte trotz Corona-Pandemie ein Kommen und Gehen. Abends schloss sich eine Totenvesper an.

Offermann war sehr beliebt

Auch am Samstag wurde die große Beliebtheit Offermanns deutlich. Rund 100 Trauernde nahmen mit Voranmeldung an der Auferstehungsmesse für den Priester teil. Offermann hatte seit einem Jahr mit einer Knochenmarkserkrankung gekämpft, die trotz Transplantation und zwischenzeitlicher ärztlicher Hoffnung nicht geheilt werden konnte.

Alles zum Thema Rainer Maria Woelki

In seinen einleitenden Worten sprach der langjährige Amtsbruder und Freund, Pfarrer Christian Hermanns aus Bad Münstereifel, über das vergangene Jahr der Begleitung: „Max Offermann war erfüllt vom Wunsch, wieder als Seelsorger in seinem Bereich tätig zu werden. Er wünschte sich, den Weihnachtsgottesdienst in seiner Gemeinde zu erleben.“ Die Ärzte hätten ihm gute Aussichten auf Heilung attestiert. „Er hatte einen starken und guten Glauben. Selbst am Transplantationstag hat er für sich allein die heilige Messe gefeiert.“

Rückschlag im Oktober 2020

Der Rückschlag kam im Oktober 2020, wie Hermanns schilderte: „Er hat gegen die Krankheit gekämpft. Am Gründonnerstag begann das Sterben. Was uns Zuversicht gibt, ist das Wissen um die unendliche Liebe Gottes, die im Himmel nun auf ihn wartet.“

Anno Burghof, Subsidiar an St. Martin, bezog sich in seiner Predigt auf diese Liebe: „Max Offermann hat sich tief von Gott als geliebt erfahren. Und er hat dafür eingestanden, seinen Mitmenschen diese Liebe zu bringen.“ Burghof erinnerte an die Begegnung zwischen Jesus und Petrus nach der Auferstehung. Dreimal fragt Jesus den Jünger, der ihn verleugnet hatte: „Hast du mich lieb?“

Liebe zu Jesus

Dieser Bibelabschnitt war bei Offermanns Priesterweihe 1991 in Köln Tageslesung gewesen. Burghof bestätigte in seinen Worten die Liebe Offermanns zu Jesus – und wie sich diese Liebe in zahlreichem Engagement für andere gezeigt habe. Er habe seine Mitmenschen mit seiner heiteren und herzlichen Art gewonnen, sagte Burghof.

Markant war auch Offermanns Liebe zum Karneval. Sie sei ihm in die Wiege gelegt worden, hatte er zeit seines Lebens wiederholt erwähnt. Sein großer Wunsch, Mitglied der Prinzengarde Köln zu werden, ging 1997 in Erfüllung. Offermann wurde Regimentspfarrer und fuhr alljährlich im Rosenmontagszug auf dem Prinzenwagen mit.

Prinzengarde trauert auch

Die Prinzengarde empfinde den Tod Offermanns als großen Verlust, schreibt Präsident Dino Massi in einem Nachruf auf der Internetseite der Garde. Zur Beerdigung werde sie eine Abordnung als Ehrengeleit stellen. Darüber hinaus engagierte Offermann sich sozial. So unterstützte er die Organisation Casa Hogar (Ort der Geborgenheit), eine in Deutschland gegründete Initiative zur Entwicklungsarbeit in Kolumbien. Außerdem war er Mitglied im Ritterorden vom Heiligen Grab in Jerusalem, der sich für das Wohl von Christen im Heiligen Land einsetzt.

Beim Auferstehungsgottesdienst waren neben den Repräsentanten der Gruppen, in denen Offermann tätig gewesen war, und vielen geistlichen Wegbegleitern auch die evangelischen Pfarrer anwesend, zu denen eine herzliche Verbundenheit bestand. Allen am Gottesdienst Beteiligten gelang es, trotz Corona einen angemessenen Rahmen für den Abschied von Offermann zu schaffen.

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An diesem Montag, beginnt in der Kirche St. Nikolaus in Bensberg um 19 Uhr eine weitere Totenvesper. Die Exequien werden am Dienstag, 10 Uhr, an gleicher Stelle gefeiert. Zelebrant ist nach Angaben der Pfarreiengemeinschaft St. Nikolaus und St. Joseph der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Die Beerdigung im Familiengrab auf dem Bensberger Friedhof schließt sich an.

Videos von den Trauerfeiern in Euskirchen sind im Internet unter www.youtube.com/martinspfarrei verfügbar. Informationen zu Tickets für die Gottesdienste in Bensberg erhält man unter Tel. 0 22 04/ 5 24 24 sowie im Internet.www.nikolaus-und-joseph.de

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