Krimi-PreisEifeler Autor und Verleger Ralf Kramp bekommt den „Ehren-Glauser“

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Krimiautor und Verleger Ralf Kramp in seinem "Café Sherlock" in Hillesheim.

Krimi-Tausendsassa Ralf Kramp (Autor, Verleger, Archivar, Moderator und Gastronom des „Café Sherlock“ in Hillesheim) wird in diesem Jahr mit dem „Ehren-Glauser“ ausgezeichnet.

Der Krimi-Autor und Verleger Ralf Kramp erhält den „Ehren-Glauser“ für sein Engagement für die deutschsprachige Krimiszene.

Dass Ralf Kramp für seine Arbeit Preise eingeheimst hat, ist schon ein paar Jährchen her: 1996 erhielt er für seinen Debütroman „Tief unterm Laub“ den Förderpreis des Eifel-Literaturfestivals, 2002 wurde der gebürtige Euskirchener mit dem Kulturpreis des Kreises Euskirchen ausgezeichnet. Jetzt ist es endlich wieder soweit: In diesem Jahr wird Kramp den „Ehren-Glauser“ entgegen nehmen, den die Kriminalschriftsteller-Vereinigung „Syndikat“ verleiht.

Mit Ralf Kramp werde „ein Mann ausgezeichnet, ohne den man sich die deutschsprachige Krimiszene nicht vorstellen kann“, heißt es in der Begründung der Jury. Benannt ist der Preis nach dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser (1896-1938), der als einer der ersten deutschsprachigen Krimiautoren gilt. Verliehen wird er am 10. Mai während der des diesjährigen „Criminale“-Festivals in Darmstadt.

Ich hatte da eigentlich erst mit gerechnet, wenn ich 70 bin
Ralf Kramp

„Ich freue mich total über diese Auszeichnung“, sagt Kramp im Gespräch mit dieser Zeitung: „Ich fühle mich geehrt.“ Die Nachricht über den Preis sei überraschend gekommen: „Ich hatte da eigentlich erst mit gerechnet, wenn ich 70 bin“, scherzt der Autor, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert. „Es ist toll, dass ich mit dem, was ich mache, den Menschen eine Freude bereiten kann.“ Kramp sei als Krimiautor, Krimikenner, Verleger, Archivar, Veranstalter und Moderator seit Jahrzehnten eine feste Größe in der deutschsprachigen Krimilandschaft, heißt es weiter in der Begründung der Jury.

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Autor arbeitet am nächsten Eifel-Krimi

Unter seiner Leitung veröffentliche der KBV-Verlag mit Sitz in Hillesheim Kriminalromane und Anthologien weit über die Grenzen der Region hinaus. „So wurde etwa Jacques Berndorf, der ‚Vater des Regionalkrimis‘, von Kramp verlegt, aber auch Newcomer_innen erhalten in seinem Haus eine Chance“, lobt die Jury. Und führt weiter aus: „Die Messestände seines Verlags in Frankfurt und Leipzig sind legendär und ein beliebter Treffpunkt vieler Krimischaffender.“

Kramp selbst hat die mit vielen Einschränkungen verbundene Zeit der Corona-Pandemie übrigens (auch) zum Schreiben genutzt, denn über viele Monate waren Lesungen und andere Veranstaltungen mit Publikum kaum möglich. Im April erscheint der bereits elfte Herbie-Feldmann-Roman aus seiner Feder: „Ich bin gerade mit den letzten Überarbeitungen beschäftigt“, verrät Kramp: „Der Roman wird ‚Blaues Blut‘ heißen und spielt diesmal in der Hellenthaler Ecke.“


Glauser-Nominierung für Elke Pistor

Für ihre Kurzgeschichte „Venn“ ist die aus Gemünd stammende Krimiautorin Elke Pistor für den Glauser-Preis in der Kategorie Kurzkrimi nominiert. „Der Sog, in den einen die Erzählung zieht, erinnert an den dunklen Sumpf, in dem man zu versinken droht“, lobt die Jury den Krimi, der in der Anthologie „Tatort Eifel 8“ erschienen ist. (thw)

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