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Wahl 2025FDP im Kreis Euskirchen hat eine Landratskandidatin: Sabine Preiser-Marian (CDU)

Lesezeit 3 Minuten
Ingo Pfennings und Frederik Schorn haben Sabine Preiser-Marian für das Foto in die Mitte genommen.

Zwei Parteichefs, eine Kandidatin: Ingo Pfennings (l.) und Frederik Schorn wollen sich im Wahlkampf für Sabine Preiser-Marian ins Zeug legen.

Die Bad Münstereifelerin tritt für zwei Parteien bei der Kommunalwahl im Kreis Euskirchen gegen Landrat Markus Ramers an.   

Die Landratskandidatin der FDP im Kreis Euskirchen kommt von der CDU. Es ist Sabine Preiser-Marian, die von ihrer Partei bereits zur Herausforderin von Amtsinhaber Markus Ramers nominiert worden ist. Sie wird am 14. September bei der Kommunalwahl auch als Bewerberin der FDP antreten.

Das gaben die Kandidatin und die beiden Kreisparteichefs Ingo Pfennings (CDU) und Frederik Schorn (FDP) in einem gemeinsamen Gespräch mit dieser Zeitung bekannt. Entsprechende Beschlüsse der jeweiligen Mitgliederversammlungen gelten als sicher.

CDU und FDP stehen auf dem Wahlzettel bei Sabine Preiser-Marian

Dabei handele es sich nicht nur um eine Empfehlung der FDP, wie sie die Grünen kürzlich für Ramers ausgesprochen hatten, stellte Schorn klar: „Auf dem Wahlzettel hinter dem Namen von Sabine Preiser-Marian wird ,CDU, FDP' stehen.“ Ob auch auf den Wahlplakaten der Kandidatin die Namen beider Parteien zu sehen sein werden, werde noch geklärt.

Es sei zumindest nicht ausgeschlossen, dass auf den Plakaten von Sabine Preiser-Marian zwei Parteien stehen würden, während Markus Ramers 2020 auf den Schriftzug seiner Partei verzichtet hatte und auch noch nicht erklärt hat, ob er es auch in diesem Jahr so handhabe.

Flyer der FDP mit dem Konterfei   der Bad Münstereifeler Bürgermeisterin, die wegen ihrer Landratskandidatur in ihrer Heimatstadt nicht mehr antreten kann, seien bereits in Vorbereitung, erklärte Schorn.

Gerade beim Thema Digitalisierung bin ich von Markus Ramers sehr enttäuscht.
Frederik Schorn, FDP-Kreisparteivorsitzender

„Frau Preiser-Marian hat uns einfach überzeugt“, so   der FDP-Kreisvorsitzende in dem Gespräch, das in der FDP-Kreisgeschäftsstelle stattfand.   Dort hatte Preiser-Marian kürzlich dem Vorstand der Liberalen Rede und Antwort gestanden. Dabei sei klar geworden, dass man sich in vielen inhaltlichen Fragen einig sei.

In der Wirtschafts- und Digitalpolitik etwa passe kein Blatt zwischen der CDU-Kandidatin und der FDP, bestätigte Schorn: „Gerade beim Thema Digitalisierung bin ich von Markus Ramers sehr enttäuscht.“ Als mit Ramers 2020 ein junger Landrat angetreten sei, habe er sich mehr erwartet, als dann geschafft worden sei.

Schorn hat Wahlkampf der Kölner Oberbürgermeisterin Reker geleitet

Wahlkampfexperte Preiser-Marian richte zudem den Blick auf die Kommunen und wisse mit ihrer zehnjährigen Erfahrung als Bürgermeisterin, wie wichtig der Kreis als Dienstleister für die Städte und Gemeinden sei. „Gemeinsam   haben wir das Fast-Desaster um die Kreisumlage abwenden können“, so Schorn.

Den Bürgermeistern und den Fraktionen von CDU, FDP und UWV, die seit 2020 eine Mehrheit im Kreistag bilden, sei es letztlich zu verdanken, dass die Kreisumlage 2025, die die Städte und Gemeinden zahlen müssen, um zehn – und nicht wie zunächst von der Kreisverwaltung im Entwurf vorgesehen um 32 Millionen Euro – gestiegen sei.

Auch beim Klimaschutz sehen CDU und FDP viele Gemeinsamkeiten. Beiden Parteien sei klar, dass man Klimaschutz nicht betreibe, indem man immer neue Stellen schaffe, sondern durch konkrete Maßnahmen: etwa Bäume zu pflanzen, erklärten Pfennings, Schorn und Preiser-Marian.

Kritik an Landrat Markus Ramers wegen „Dauerbeschallung“ im Netz

Wie Schorn berichtete, sei die CDU nach der Bekanntgabe von Preiser-Marians Kandidatur mit der Frage auf die FDP zugekommen, ob sie sich nicht auch mit der Kandidatur der Bad Münstereifelerin anfreunden könne, was nach der bald fünfjährigen, reibungslosen Zusammenarbeit im Kreistag alles andere als abwegig sei. „Es waren gute Gespräche“, fasste Pfennings zusammen.

Mit Schorn erhält die Wahlkampagne Preiser-Marians einen Experten. Der 33-Jährige war 2015 Sprecher und 2020 Leiter des Wahlkampfteams der parteilosen Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.   Beim Wahlkampf in den Sozialen Medien etwa sei sicher noch Luft nach oben, so Pfennings mit Blick auf frühere Wahlkämpfe der CDU im Kreis Euskirchen. Das solle dieses Mal besser werden.

Wobei er sich nicht sicher sei, ob die „Dauerbeschallung“ des Landrats nicht übertrieben sei, so Pfennings: „Irgendwann fragen die Leute: ,Wer macht eigentlich die ganzen Posts oder: Hat er eigentlich nicht anderes zu tun?'“