Der erste lokal-o-mat für Köln ist am Mittwoch online gegangen. Die Online-Wahlhilfe soll spielerisch bei der Entscheidung zwischen den Parteien und Wählergruppen unterstützen und so die Wahlbeteiligung steigern.
KommunalwahlStartschuss für Online-Wahlhilfe - lokal-o-mat für Köln kann nun gespielt werden

Online-Wahlhilfe gestartet: Für Köln und neun weitere nordrhein-westfälische Städte kann nun der lokal-o-mat gespielt werden.
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„In der Trankgasse am Kölner Dom sollen wieder Autos fahren dürfen.“ und: „Die Stadt Köln soll den Christopher Street Day weiterhin unterstützen.“ Zu diesen und 28 weiteren Thesen können Kölner Wahlberechtigte jetzt online ihre Zustimmung oder Ablehnung erteilen. Denn am Mittwoch ist der Startschuss für den ersten lokal-o-mat gefallen.
Für zehn Städte in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat die Wahl-O-Mat-Forschung der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf unter der Leitung von Professor Dr. Stefan Marschall, den ersten lokal-o-mat in Eigenverantwortung erstellt. Das Düsseldorfer Forschungsteam, das langjährige Erfahrung in der wissenschaftlichen Begleitung digitaler Wahlhilfen besitzt, wurde dabei von der Landeszentrale für politische Bildung NRW unterstützt. Bei überregionalen Wahlen hilft der Wahl-O-Mat bereits seit Jahren Millionen von Menschen.
Themen reichen vom Brüsseler Platz bis zum Karneval
30 Thesen verlangen online eine Entscheidung („stimme zu, neutral, stimme nicht zu“), können am Ende gewichtet und mit den antretenden Parteien abgeglichen werden. An der Erstellung der Thesen hatten bereits im Mai Jugendliche und junge Erwachsene aus der Domstadt in einem mehrtägigen Workshop mitgearbeitet. „Uns ist es wichtig, dass der lokal-o-mat nicht nur für die Wählerinnen und Wähler vor Ort entwickelt wird, sondern auch mit ihnen“, beschreibt Projektkoordinator Jonas Bongartz das Vorgehen. „Gerade junge Menschen haben häufig neue Perspektiven auf die Themen ihrer Stadt, werden allerdings oft nicht ausreichend einbezogen.“ Die finale Themenauswahl berücksichtige aber die Interessen aller Wahlberechtigten.
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Nach einem Faktencheck der Thesen durch das Forschungsteam wurden die an der Wahl teilnehmenden Parteien und Wählergruppen gebeten, ihre Positionen zu den Aussagen zu hinterlegen. Für Köln geht es um den U-Bahn-Tunnel zwischen Heumarkt und Aachener Weiher, den Einsatz von Pferden in Karnevalsumzügen, den Brüsseler Platz und den Drogenkonsumraum am Neumarkt. Andere Themen wiederum sind etwas allgemeiner, aber ebenso drängend in einer Großstadt: Wohnungsbau, Verkehr, Waffenverbotszonen, kostenfreie Kita-Betreuung und vieles mehr.

Ministerin Ina Brandes (Mitte) stellte gemeinsam mit Rektorin Professor Dr. Anja Steinbeck und dem Politikwissenschaftler Professor Dr. Stefan Marschall den lokal-o-mat vor.
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Marschall stellte am Mittwoch zusammen mit Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck den lokal-o-mat in Düsseldorf vor. „Viele Bürgerinnen und Bürger wissen oft nicht genau, über welche Dinge bei einer Kommunalwahl entschieden wird. Der lokal-o-mat möchte da gegensteuern und zur Beschäftigung mit Kommunalpolitik anregen“, erklärte er. „Für die oft unterschätzten Kommunalwahlen möchten wir eine niedrigschwellige Orientierungshilfe bieten.“ Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte zum Startschuss: „In unseren Städten und Gemeinden wird Politik für die Menschen konkret erfahrbar. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Wählerinnen und Wähler von ihrem Recht auf Mitbestimmung Gebrauch machen.“