„Römergärten“in Zülpich400 Anfragen für 78 Grundstücke

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Zwischen Chlodwigstraße und Nideggener Straße entstehen die „Römergärten“. 340 neue Zülpicher werden dort künftig wohnen.

Zülpich – Wer mit der römischen Mythologie vertraut ist, könnte schon mal von ihr gehört haben: der Feuergöttin Vesta. Der Erzählung nach zündeten die Menschen damals beim Bau eines Hauses der Göttin zu Ehren ein Feuer an – um sie gewogen zu stimmen. So ein Szenario war am Mittwoch in Zülpich zu beobachten. Der Grund: In der Römerstadt wird in diesem Jahr ein neues Baugebiet entstehen. Und um Vesta auch 2000 Jahre später noch zu ehren, zündeten die Protagonisten des Neubaugebiets „Römergärten“ symbolisch ein Feuer an.

Die Erschließung des Gebiets zwischen der Chlodwigstraße und der Nideggener Straße soll bis September abgeschlossen sein. Dafür nimmt der Erftverband als Betreiber des Zülpicher Kanalnetzes allein 6,5 Millionen Euro in die Hand. „Sobald die Erschließung abgeschlossen ist, können die Ersten anfangen zu bauen“, sagt Georg Schmiedel, Geschäftsführer vom Projektentwickler F&S concept.

Naturschutz steht im Fokus

Ziel sei es, mit dem Projekt „Römergärten“ bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Auf der Nettobaufläche von 51 000 Quadratmetern werden 78 Grundstücke entstehen. Der Quadratmeterpreis liegt laut Schmiedel bei 250 Euro. Von Einzel- bis Mehrfamilienhaus werde für jeden Geldbeutel etwas dabei sein, so der F&S-Chef.

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Statt Spatenstich: Die Verantwortlichen von F&S concept und der Zülpicher Stadtverwaltung entzündeten lieber ein Feuer.

Der Naturschutz spiele in den „Römergärten“ eine große Rolle. Denn obwohl die Bebauung ein Eingriff in die Natur sei, so Schmiedel, würde an anderer Stelle ein Ausgleich geschaffen. „Der Klimaschutz und die Nachhaltigkeit werden berücksichtigt“, sagte auch Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen (CDU). So dürften beispielsweise nur 15 Prozent der Vorgärten versiegelt oder mit Schotter gefüllt werden, so stehe es im Kaufvertrag. Zudem soll es öffentliche Grünflächen mit insgesamt 3500 Quadratmetern geben.

Gute Anbindung als wichtiger Faktor

Laut Hürtgen wird seit Jahrzehnten versucht, das Areal zwischen Zülpich und Hoven in ein Baugebiet zu verwandeln. 20 Eigentümer galt es, unter einen Hut zu bringen, so der Verwaltungschef. Das Neubaugebiet sei das erste größere innerhalb der Stadt seit mehr als zehn Jahren. Entsprechend groß war die Nachfrage. Mehr als 400 Interessenten gab es, doch nur 78 erhielten den Zuschlag. Zwischen 55 und 60 Prozent der Grundstücke seien dabei an Zülpicher verkauft worden, versicherte Schmiedel.

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Unter ihnen befindet sich auch die Familie de Vries. Sie besitzen bereits ein Haus in der Römerstadt, haben aber ein Grundstück gekauft, um „Wohnraum zu schaffen und zu vermieten“, so David de Vries, der genau wie alle anderen Bauwilligen einen Jahreskarte für den Seepark erhalten wird. Dem gebürtigen Zülpicher und seiner Frau gefällt der Ort vor allem wegen der guten Anbindung an andere Städte und dem ländlichen Leben, inklusive See und Möglichkeiten zum Radfahren für die Kinder.

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