Neben der Zülpicher Straße entwickelte sich am Elften Elften ein zweiter Hotspot in der Südstadt. Die Stadt muss handeln, bevor es zu spät ist.

Karneval auf der Zülpicher StraßeVoreilige Prognose und kein langfristiger Plan

Die Zülpicher Straße am Elften Elften.
Copyright: Thomas Banneyer
Wieder einmal meldet die Stadt nach dem Elften Elften keine größeren Sicherheits-Vorfälle. Fröhlich, ausgelassen, reibungslos und sicher sei der Tag in der ganzen Stadt verlaufen. Und auch der Andrang derer, die ins Kwartier Latäng wollten und zur Uniwiese ausweichen mussten, habe weiter abgenommen.
Weniger Andrang auf die Zülpicher Straße hatte die Stadt bereits im Sommer prognostiziert. Aber war es wirklich so? Es war zumindest auch so, dass sich andere Feier-Hotspots wie in der Südstadt oder im Belgischen Viertel stärker herausgebildet haben.
Davon abgesehen, hat sich die Stadt mit ihrer Einschätzung, die Zülpicher Straße verliere ihren Reiz, keinen Gefallen getan. Sollte sich die Situation an Weiberfastnacht wieder verschärfen, dürfte der Stadt die eigene Prognose auf die Füße fallen.
Alles zum Thema Elfter Elfter
- Erfolgsstück „Himmel und Kölle“ Musical-Pfarrer Elmar bekommt Besuch von echtem Geistlichen
- Klage eingereicht AfD erstreitet sich Karnevalsparty im Kölner Rathaus
- Voller Erfolg in Köln Querbeat spielen erstes Kinderkonzert
- Kölner Fotografin Ute Behrend „Der Cowboy ist eine Kunstfigur und jeder kann ihn interpretieren“
- Kölns neuer Ordnungsamtschef „Wir werden mehr Personal brauchen“
- Feiern ohne Auswüchse Wie Südstadt und Chlodwigplatz während Karneval attraktiv bleiben sollen
- Auszeichnung der Kölnischen Rundschau Ehrenamtspreis „Jeck met Hätz“ geht in die zweite Runde
Stabsstelle Karneval könnte langfristig Ideen entwickeln
Es gibt viele Faktoren dafür, wie viele (in diesem Fall junge) Menschen es an den Karnevalstagen auf die Straße treibt. Was passiert, wenn sich ein Influencer in den Sozialen Medien positiv über die Zülpicher Straße als Party-Hotspot äußert? Was passiert, wenn der Elfte Elfte wieder auf einen Samstag fällt? Das ist übrigens 2028 der Fall. Und was ist, wenn dann sogar die Sonne scheint?
Die Prognose der Stadt erscheint angesichts der dynamischen Situation voreilig. Statt sich nun auf dieser Einschätzung auszuruhen, sollte die Verwaltung lieber überlegen, wie sich das Viertel an den Karnevalstagen entwickeln soll. Auch für die Südstadt braucht es Ideen. Am besten, bevor es zu spät ist und sicheres Feiern nur noch mit einer Umzäunung wie im Kwartier Latäng möglich ist.
Eine Stabsstelle Karneval, die solche Ideen langfristig entwickeln könnte, kostet Geld, klar. Doch eine Stadt, in der der Karneval eine solche Rolle spielt, sollte bereit dazu sein, es in die Hand zu nehmen.
Schicken Sie uns Ihre Meinung an: koeln@kr-redaktion.de

