Für Bürger, Landwirtschaft und IndustrieZülpicher CDU erstellt Flutschutzpapier mit Maßnahmen

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Mehrere Personen stehen zusammen, eine hält ein Papier in der Hand.

Will ihr Positionspapier für Diskussionen in künftigen Ratssitzungen zur Verfügung stellen: die Zülpicher CDU.

Die Fraktion appelliert an die Bürger, falls möglich, natürlichen Retentionsraum zu schaffen – etwa durch den Verkauf eigener Freiflächen.

Die Zülpicher CDU-Fraktion setzt sich weiterhin für Maßnahmen zum Schutz gegen Starkregen ein: Mit einem ausführlichen Positionspapier wollen die Christdemokraten die weitere Diskussion zum Thema Hochwasserschutz in der lokalen Politik und Verwaltung anregen. In dem Dokument geht es hauptsächlich um Maßnahmen, die über die des städtischen Hochwasserkonzeptes hinausgehen.

Zuvor hatte der Stadtrat auf Antrag der CDU beschlossen, die Bevölkerung sowie die Ratsmitglieder in jeder Sitzung über den aktuellen Stand der Hochwasserschutzmaßnahmen zu informieren. In dem 38 Seiten umfassenden Dokument fassen die Ersteller zuerst die Schäden und Ereignisse der Flutkatastrophe 2021 zusammen. Zudem werden die Maßnahmen des städtischen Konzepts noch einmal umrissen – und auf welchem Stand sich die Bearbeitung befindet.

CDU bittet Bürger um Mithilfe

Darüber hinaus sieht die CDU weitere Punkte, an denen angesetzt werden müsse. So appelliert die Fraktion an die Bürger, falls möglich, natürlichen Retentionsraum zu schaffen – etwa durch den Verkauf eigener Freiflächen an den Erftverband, der diese zur Retention nutzten könne. Gleichzeitig wird betont, dass ein Mittel zwischen den Interessen der Bürger und den Hochwasserschutzmaßnahmen gefunden werden müsse.

Alles zum Thema Erftverband

In dem Schreiben stellen die Urheber auch Maßnahmen für Bürger zum privaten Hochwasserschutz vor. Diese sind etwa Barrieresysteme wie Bodenschwellen, Abdichtungen des Kellers oder der Einbau von Rückstausicherungen. Es gibt auch Tipps, um die Schäden bei Hochwasser einzudämmen: etwa den Keller nicht als Wohnraum auszustatten. Nachzulesen ist auch, welche Versicherungen welche Schäden übernehmen.

Eine weitere Maßnahme sei das „Totholzmanagement“. Neben der Vorsorge durch den Erftverband seien auch Anlieger der Gewässer dazu angehalten, den Verband über Totholzansammlungen in den Siedlungen zu informieren. Um dies zu gewährleisten, sollen Bachpatenschaften abgeschlossen werden. „Der Pate verpflichtet sich, das Gewässer oder Gewässerabschnitte regelmäßig zu beobachten und den Erftverband über wichtige Beobachtungen, zum Beispiel Müllablagerungen, Totholzablagerungen oder den allgemeinen Zustand des Gewässers, zu informieren“, heißt es.

Die Landwirtschaft und Industrie

Auch in der Landwirtschaft sehen die Christdemokraten Handlungsbedarf. Deshalb schlagen sie einen Arbeitskreis „Starkregenvorsorge in der Landwirtschaft“ vor. Dabei sollen Beteiligte aus örtlicher Landwirtschaft, Verwaltung, Landwirtschaftskammer und Erftverband diskutieren, wie Oberflächenwasser in der Fläche zurückgehalten werden kann. Die Fraktion macht dazu zahlreiche Handlungsvorschläge.

Die Zülpicher Fraktion empfiehlt Industrie und Gewerbe etwa, einen Hochwassernotfallplan zu erstellen und Rückstausicherungen einzubauen. Auch rät die CDU, befestigte Flächen wie Parkplätze mit durchlässigem Material anzulegen.

Die Christdemokraten fassen in dem Papier zudem Verhaltensregeln während und nach einer Hochwasserkatastrophe zusammen – unter anderem, dass man wichtige Dokumente wasserdicht und hoch lagern und sich auf Stromausfälle vorbereiten sollte. Nach einer Katastrophe sei es besonders wichtig, Schäden genau zu dokumentieren und an die Versicherungen zu melden. Bausubstanz, Heizöltanks und elektrische Geräte seien durch einen Fachmann zu prüfen.

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