Berühmte Glocke am Kölner DomDer „Decke Pitter“ soll jetzt seltener läuten

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Der „Decke Pitter“  

Köln – Der Dom und der Decke Pitter – die beiden werden in Köln wohl immer zusammen gedacht. Damit die tontiefste freischwingende Glocke der Welt auch künftige Generationen mit ihrem Geläut in den Bann ziehen kann, hat das Domkapitel Maßnahmen ergriffen, um sie zu schonen. Die berühmte Glocke läutet bereits seit Januar statt an elf hohen Festtagen nur noch an acht (s. Kasten). Und zudem einige Minuten kürzer als bislang.

Dann läutet Pitter

Statt an elf Feiertagen läutet der „Decke Pitter“ seit Januar diesen Jahres an den folgenden acht hohen Festtagen:

Mariä Empfängnis (8.12.) Weihnachten (25.12.)

Erscheinung des Herrn (6.1.)

Ostersonntag

Christi Himmelfahrt

Pfingsten

St. Petrus und Paulus

(Patrozinium, 29.6.)

Weihetag der Hohen Domkirche (27. 9.)

An Fronleichnam, Allerheiligen und zum Jahreswechsel übernehmen statt des „Decken Pitters“ die anderen mächtigen Glocken des Domes das Läuten. (bos)

Das allerdings ist den Kölnerinnen und Kölnern womöglich noch gar nicht aufgefallen. Der Grund: Die deutlich älteren, 1448 und 1949 auf der Dombaustelle gegossenen Glocken Speziosa (die Schöne) und Pretiosa (die Kostbare) läuten ungebrochen kräftig. Und übernehmen an Fronleichnam, Allerheiligen und um Mitternacht an Sylvester den Job des Decken Pitter ganz und gar. Obwohl um fast fünf Jahrhunderte älter als die Petersglocke, weisen sie keine Beschädigungen auf und können ohne Einschränkung eingesetzt werden.

An den hohen Feiertagen läutete die Petersglocke wie gewohnt vor. „Sobald das weitere Domgeläut mit sieben großen Glocken hinzugekommen ist und ein gutes Klangvolumen angenommen hat, wird die Petersglocke ausgeschaltet“, erklärt Matthias Deml, Pressesprecher der Dombauhütte. Nur an Ostersonntag läutet die Petersglocke bis zum Ende des Geläutes mit.

Schwerer Klöppel wurde bereits ersetzt

Für den 24 Tonnen schweren Decken Pitter mit seinem 1956 zum zweiten Mal verschweißten Riss erhielt das Domkapitel nach dem Bruch des Klöppels im Jahr 2011 die Empfehlung, ihn seltener und schonender zu läuten. Deshalb wurde zunächst der 800 Kilogramm schwere Klöppel durch einen rund 600 Kilogramm schweren ersetzt.

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„2017 und 18 haben wir dann in Zusammenarbeit mit der TH Köln außerdem die Aufhängung modifiziert. Jetzt schlägt der Klöppel leichter an die Glockenwand an als vorher“, schildert Deml. Auch das trage dazu bei, dass den Kölnerinnen und Kölnern der Decke Pitter noch ganz lange erhalten bleibe.

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