Polizei fahndet weiter67-jähriger Strafgefangener aus Kölner Klinik entflohen

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Otto_Krueger_07_04_2019

Otto Krüger ist aus der forensischen Klinik geflohen. Er gilt als sehr gefährlich.

Köln – Auch am Montagnachmittag sucht die Polizei nach dem entflohenen Strafgefangenen Otto Krüger. Der psychisch kranke Mann war am Sonntag von einem unbegleiteten Ausgang nicht zurückgekehrt. Der 67-Jährige war 2014 schon einmal geflüchtet, als er während eines begleiteten Ausgangs den Kölner Weihnachtsmarkt besuchte. Zwei Wochen später wurde er in Bonn gefasst.

Otto Krüger ist 1,73 Meter groß und von kräftig-untersetzter Statur, hat eine Halbglatze mit kurzen grauen Haaren, braune Augen und rosige Haut. Er trug einen grünen Anorak, blaue Jeans, ein blauweißes Oberhemd und schwarz-weiße Turnschuhe. Die Polizei bittet um Hinweise, warnt jedoch dringend vor Versuchen, den Flüchtigen anzusprechen oder ihn festzuhalten. Besonders unter Alkoholeinfluss könne der psychisch Kranke aggressiv werden.

Flucht vom Weihnachtsmarkt

Vor fünf Jahren war Otto Krüger bei einem betreuten Besuch auf dem Kölner Weihnachtsmarkt am Dom geflüchtet. Der 67-Jährige hatte sich damals Richtung Bonn/Rhein-Sieg-Kreis abgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Bonn leitete eine bundesweite Fahndung ein und mahnt zur Vorsicht. Zwei Wochen später wurde Krüger in Bonn gefunden, er ließ sich widerstandslos festnehmen.

Der Mann, der 1998 in Bad Godesberg seine 78-jährige Nachbarin unter Alkoholeinfluss tottrat, könne in bestimmten Situationen noch immer gefährlich werden, mahnt die Polizei. Seit dem Jahr 2009 war Krüger Patient in der geschlossenen Psychiatrie in Köln-Merheim, zuletzt saß er in Porz-Westhoven ein. Vorher war er unter anderem in der LVR-Klinik in Düren untergebracht. Nach seiner Flucht 2014 hieß es, er habe die Jahre in Köln „beanstandungsfrei absolviert“. In der Kölner Innenstadt war Krüger damals zusammen mit zwei weiteren Patienten und einer Krankenschwester unterwegs gewesen. Er nutzte eine günstige Gelegenheit, entfernte sich von der Gruppe und floh.

Schon mehrere Lockerungsstufen durchlaufen

Dass die Aufsicht relativ locker war, hatte Krüger seiner guten Führung zu verdanken. Die schärfsten Formen der Sicherung - zunächst den Ausflug in Handfesseln, dann den Ausgang mit einem eigenen, nur für ihn zuständigen Betreuer - hatte er längst hinter sich gelassen. Laut Klinik hat Krüger mehrere Lockerungsstufen durchlaufen. Damals hatte die Staatsanwaltschaft Bonn mitgeteilt, Krüger leide unter „Schwachsinn und eingeschränkter Impulskontrolle“. 

Seit der Verurteilung befand er sich in psychiatrischer Behandlung. Sonntag um 13.45 Uhr erschien er nach einem genehmigten, zeitlich befristeten Ausgang nicht wieder in der Forensik in Köln-Porz.

Er verfügt über Bargeld, ist auf Medikamente angewiesen und hat sich in der Vergangenheit mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt, vor allem im Bereich Bonn, Bornheim und dem Rhein-Sieg-Kreis. Hinweise erbittet die Polizei Köln unter Telefon (0221) 2 29-0 oder per Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de.

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