Schüsse in PorzKölner CDU-Politiker lässt sein Mandat ruhen

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(Symbolbild)

Köln – Zehn Tage nach den Vorfällen am Porzer Rheinufer hat der 72-jährige CDU-Politiker nach Informationen der Kölnischen Rundschau angekündigt, sein Mandat in der Bezirksvertretung Porz ruhen zu lassen, bis die Vorwürfe vollständig aufgeklärt sind. Das teilte die Kölner CDU am Mittwochabend mit.

CDU-Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau begrüßte die Entscheidung. Er hofft auf einen schnellen Abschluss der Ermittlungen, „damit rasch Klarheit darüber entsteht, was sich tatsächlich zugetragen hat. Bis dahin gilt für die Beteiligten die Unschuldsvermutung.“ Wie lange das dauert, ist unklar. Vermutlich wäre der Mann bei der Wahl am 13. September nicht mehr angetreten.

Köln-Porz: Polizisten stellten fünf Waffen fest

Wie berichtet, soll er bei einem Streit vom 29. auf den 30. Dezember einem 20-Jährigen am Rheinufer in die Schulter geschossen haben. Vermutlich störte ihn der Lärm, den der 20-Jährige mit seinen drei Freunden (21, 22, 23) am Friedrich-Ebert-Ufer gemacht hatte. Die alarmierten Polizisten stellten im Haus fünf scharfe Schusswaffen bei dem Sportschützen fest. 

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Für die CDU geriet die Angelegenheit zur Belastung aufgrund der Aufmerksamkeit, unter anderem, weil der 72-Jährige schwieg und sie die Außenwirkung anfangs unterschätzte. Der Mann war nicht erreichbar, schaltete einen Medienanwalt ein. Das Ziel: Den eigenen Namen aus der Öffentlichkeit halten – obwohl ein CDU-Ratsmitglied sagte: „Es weiß doch eh jeder, wer es ist.“

Schütze von Porz äußert sich weiterhin nicht

Trotzdem nennt die Rundschau den Namen nicht, es geht um den Schutz der Persönlichkeitsrechte. Bis Mittwochabend hat der Schütze sich nicht geäußert, ein Ratsmitglied sagte: „Er ist ein Mandatsträger, die Öffentlichkeit hat ein Recht, etwas zu erfahren.“

Was genau am Rheinufer passiert ist, ist unklar. War es möglicherweise Notwehr? Eine entscheidende Frage lautet aber: Warum ging der laut Polizei alkoholisierte 72-Jährige mit einer Waffe zum Rheinufer, statt die Polizei zu rufen? Zunächst hatte die Polizei den Mann festgenommen, eine Mordkommission gegründet und ihn später entlassen. Mittlerweile geht die Staatsanwaltschaft nicht von einem Kapitaldelikt aus, sondern vom Verdacht der gefährlichen Körperverletzung.

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