ExplosionsgefahrLKW auf A1 verliert Flüssigkeit – Einsatz bis in die Nacht

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In Chemikalienschutzanzügen erkundeten zwei Feuerwehrleute die Ladung im Anhänger des Gespanns.

In Chemikalienschutzanzügen erkundeten zwei Feuerwehrleute die Ladung im Anhänger des Gespanns.

Mechernich-Lessenich – Eine bislang unbekannte Flüssigkeit, die aus einem Lkw lief, hat am Montag die Mechernicher Feuerwehr beschäftigt. Ein Autofahrer hatte gegen 15 Uhr auf der Bundesstraße 51 bei Prüm bemerkt, dass der Anhänger des Lkw-Gespanns immer wieder hin und her schaukelte. Zudem stellte der aufmerksame Verkehrsteilnehmer einen beißenden Geruch fest.

Autofahrer handelte sehr vorbildlich

Der Mann informierte daher die Polizei und fuhr dem schweren Gefährt hinterher. Die Beamten zogen das aus Spanien stammende Lastwagen-Gespann auf der Autobahn 1 in Höhe des Rastplatzes Grüner Winkel bei Lessenich schließlich aus dem Verkehr.

„Wir hatten ständigen Kontakt zu dem Autofahrer. Er hat uns informiert, dass der Lkw auf die A1 in Richtung Köln aufgefahren war“, lobte ein Polizist den Einsatz des Mannes. Er habe sich vorbildlich verhalten und alles richtig gemacht, so der Beamte. Da der Lkw-Fahrer kein Deutsch sprach und auch die Ladepapiere den Beamten keinen Aufschluss gaben, öffneten die Beamten die Türen des Anhängers auf dem Rastplatz. Sie stellten ebenfalls den beißenden Geruch fest und alarmierten umgehend die Leitstelle.

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Der ABC-Zug bereitet sich auf seinen Einsatz vor.

60 Feuerwehrleute und ABC-Zug im Einsatz

„Ein Kollege klagte über Beschwerden in den Atemwegen und über Kopfschmerzen“, berichtete ein Polizist. Der Beamte sei zur Untersuchung ins Mechernicher Kreiskrankenhaus gebracht worden. Währenddessen rückte der Löschzug 1 der Mechernicher Feuerwehr auf den Rastplatz aus.

Unterstützung erhielten die Feuerwehrleute später durch den ABC-Zug der Stadt Mechernich mit ihrer Abwehrkomponente. Auch die Messeinheit aus Euskirchen eilte auf den Rastplatz. Insgesamt waren laut Einsatzleiter Ralf Eichen mehr als 60 Feuerwehrleute im Einsatz. Eichen koordinierte mit dem Zugführer der ABC-Einheit, Marco Heimbach, den Einsatz auf dem abgesperrten Parkplatz. „Die Autofahrer, die eine Rast gemacht haben, während wir den Lkw herausgewunken haben, haben sich vorbildlich verhalten und sind weitergefahren“, berichtete ein Beamter. Auch die anderen Lkw-Fahrer, die aufgrund ihrer Lenkzeit-Vorgaben ihre Fahrt nicht fortsetzen durften und eine Pause machten, zeigten sich kooperativ.

Rechte Fahrbahn der A1 gesperrt

Für Kopfschütteln bei Polizei und Feuerwehr sorgte indes ein Lkw-Fahrer, der zunächst an dem abgesperrten Rastplatz vorbeigefahren war, dann aber rückwärts über die Ausfahrt auf den Parkplatz fuhr.

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, erkundeten zwei Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen die Ladung des Lkw-Gespanns. Zudem wurde der Brandschutz gesichert. Damit die Einsatzkräfte sich in Ruhe vorbereiten konnten, wurde im Bereich des Rastplatzes die rechte Fahrbahn der A1 gesperrt.

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Der Rastplatz ist auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Explosionsgefahr je nach Windrichtung

Die Einsatzkräfte in den Schutzanzügen sicherten einen Behälter, in dem nach Informationen dieser Zeitung Farbe war. Da der Behälter aber komplett gefüllt war, kam er als Ursache für den Großeinsatz nicht infrage. „Wir haben jetzt ein Bergeunternehmen bestellt, damit wir den Lkw entladen können“, erklärte Eichen gegen 18.30 Uhr.

Mithilfe eines Gabelstaplers wurde die Ladung vorsichtig vom Anhänger gehoben. Fix sicherten die Feuerwehrleute einen Behälter, aus dem eine gelbe Flüssigkeit gelaufen war. Allerdings standen die Einsatzkräfte schnell vor einem neuen Problem: Die Messgeräte zeigten im Anhänger eine so hohe Konzentration an, dass je nach Windrichtung Explosionsgefahr bestand. Das hatte zur Folge, dass mit dem Gabelstapler nicht weitergearbeitet werden durfte.

Spezial-Fahrzeug aus Wesselinger Chemiewerk angefordert

Um die Ladung bergen zu können, musste laut Feuerwehr ein sogenannter Ex-Schutz-Stapler besorgt werden, der die besonderen Anforderungen an explosionsgefährdete Bereiche erfüllt. In einem Wesselinger Chemiewerk gebe es ein solches Gerät, dort wolle man anfragen, hieß es seitens der Feuerwehr.

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