Der Fall wurde jüngst auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt.
Leiche in Festung gefundenNeue Hinweise im brutalen Mord an amerikanischer Studentin in Koblenz

Die leitende Kriminalhauptkommissarin (l.) spricht mit ZDF-Moderator Rudi Cerne über den Mordfall Amy Lopez (Foto im Hintergrund).
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In dem 31 Jahre alten Mordfall Amy Lopez kommt Bewegung. Die amerikanische Studentin war in Koblenz brutal vergewaltigt und ermordet worden. Die Leiche der jungen Frau wurde in der Festung Ehrenbreitstein gefunden. Der Täter wurde nie gefasst. Doch jetzt gibt es neue Hinweise.
Die Ermittler der Kriminalpolizei Koblenz haben sich am Montag (22. September) an die Öffentlichkeit gewandt. Nach einer Neuauswertung des 31 Jahre alten Cold Case wurde ein Täterprofil herausgegeben. Zudem wurden Fotos von persönlichen Gegenständen des Opfers veröffentlicht, die der Täter nach dem Mord an sich genommen haben soll.
Cold Case Amy Lopez bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“
Zuvor war der Fall auch in „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt worden. In der Sendung vom Mittwoch (17. September) hatte die leitende Kriminalhauptkommissarin Simone Roeder über die neuesten Erkenntnisse berichtet.
Demnach handele es sich aufgrund der neuen Fallanalyse um einen männlichen Einzeltäter, der keinen persönlichen Bezug zum Opfer hatte. „Wir setzen auf jeden Fall darauf, dass es weitere Zeugen gibt. Es könnte durchaus sein, dass der Täter schon vorher schon ähnliches versucht hat, dabei aber gescheitert ist oder gestört worden ist“, erklärte Roeder.

Die amerikanische Studentin Amy Lopez wurde mit 24 Jahren getötet.
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Entscheidend für die Ermittlungen sei, dass durch das Neuaufrollen des Cold Case nun eine DNA-Spur vorliege, die dem Täter zugeordnet und die mit anderen möglichen Tatverdächtigen abgeglichen werden können.
Mordfall Amy Lopez: Hinweis bei Aktenzeichen XY von „besonderem Interesse“
Noch während der ZDF-Sendung gab es zahlreiche Hinweise, die jetzt von den Ermittlerinnen und Ermittlern ausgewertet werden. Wie Fabian Puchelt vom LKA Bayern erklärte, sei unterdessen ein Hinweis von ganz besonderem Interesse.

In diesem Teil auf der Festungsanlage wurde Amy Lopez vor über 31 Jahren ermordet.
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Puchelt bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“: „Da hat sich ein Zeuge gemeldet, der sich genau zu der Tatzeit in der Umgebung in Koblenz aufgehalten hat. Und der erinnert sich an eine Situation mit einem Gesprächspartner, der sich damit gebrüstet hat, Mädchen oder junge Frauen an der Festung abgeschleppt zu haben und mit denen Umgang gehabt zu haben.“
Mordfall Amy Lopez: Polizei veröffentlicht Fotos
Wie die leitende Kriminalhauptkommissarin Simone Roeder ergänzte, soll der Täter nach dem Mord an Amy Lopez mehrere Gegenstände an sich genommen haben.
„Sexualstraftäter nehmen oft Gegenstände vom Tatort mit, damit sie sich lebhafter an die Tat erinnern können“, so Roeder. „Und es könnte sein, dass diese Gegenstände Personen aufgefallen sind, die im nahen Umfeld des Täters leben oder gelebt haben.“
Mörder von Amy Lopez nahm Gegenstände des Opfers an sich
Folgende Gegenstände des Opfers könnten demnach noch heute im Besitz des Täters sein:
- Eine Brille mit brauner Fassung.
- Ein silbernes Armkettchen aus groben Gliedern.
- Eine silberfarbene Timex-Digitaluhr mit beschädigtem Armband.
- Weiße Nike-Sportschuhe „Cross Trainer Low“, vermutlich Größe 39, mit pinkfarbenen Details.
- Eine weiße Bauchtasche mit Travellerschecks und Dollarnoten.
„Nach 31 Jahren hofft die Kriminalpolizei jetzt auf eine Neuentwicklung in dem Mordfall“, fasst ZDF-Moderator die Ermittlungen zusammen.
Amerikanische Studentin tot in General-Aster-Zimmer gefunden
Die amerikanische Studentin Amy Lopez war vermutlich ein Zufallsopfer. Zum bestandenen Schulabschluss hatte sie von ihrem Vater eine Europareise geschenkt bekommen. Sie reiste mit einer Gruppe, die auch Koblenz besichtigen wollte.
Am frühen Morgen des 26. September 1994 machte sich die 24-Jährige jedoch allein auf den Weg zur Festung Ehrenbreitstein. Gegen 8.15 Uhr wurde sie am Felsenweg unterhalb der Festung von Zeugen gesehen. Womöglich begegnete sie bereits hier ihrem späteren Mörder.
Zwei Jugendliche fanden gegen 10.15 Uhr die Leiche der jungen Frau in einem abgelegenen Raum der Festung, dem sogenannten General-Aster-Zimmer, das damals noch nicht abgeschlossen war. „Amy Lopez wurde sexuell misshandelt und brutal ermordet“, so die Polizei.
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Hinweise an die Kripo Koblenz unter der Telefonnummer 0261-103-390 oder an jede andere Polizeidienststelle.