Ford S-Max läuft ausNRW-Polizei braucht neue Streifenwagen

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ARCHIV - 23.09.2019, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Polizeiwagen vom Typ Mercedes Benz Vito (r) und Ford S-Max stehen im Medienhafen.

Derzeit im Einsatz: Ford S-Max (links) und Mercedes Vito.

Der bisherige Streifenwagen von Ford wird bald nicht mehr produziert. Nun muss Ersatz her. Der Austausch kostet fast 20 Millionen Euro.

Die NRW-Polizei fährt jetzt ein Auslaufmodell als Streifenwagen: Weil Ford den S-Max nicht mehr anbietet, müssen erste Wagen demnächst gegen ein anderes Modell ausgetauscht werden. Das bestätigte jetzt das zuständige Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD). Nach Angaben des Innenministeriums wird es im Jahr 2023 eine neue Ausschreibung für Streifenwagen geben.

Ford S-Max erst seit drei Jahren bei der Polizei

Erst vor drei Jahren war der Ford S-Max neben dem Kleinbus Mercedes Vito als Streifenwagen eingeführt worden. Vorher fuhr die Polizei BMW. Im Herbst 2023 müssen die ersten 390 Autos ausgetauscht werden – durch die tägliche Nutzung werden Streifenwagen in der Regel nach vier Jahren ausrangiert. Da der S-Max nicht mehr nachbestellbar ist, werden die entsprechenden Wagen laut LZPD durch den Vito ersetzt.

Der Austausch kostet fast 20 Millionen Euro, wie aus dem Haushaltsplan des Innenministeriums hervorgeht. Mercedes habe zugesagt, pünktlich zu liefern, so ein Sprecher des LZPD. Wie das Ministerium mitteilte, wird es 2023 zudem ein neues Ausschreibungsverfahren geben. „Je nach Bieterlage im entsprechenden Fahrzeugsegment“ könnte sich dann auch ein anderes Modell als der Mercedes Vito durchsetzen. Die neuen Streifenwagen sollen in der zweiten Jahreshälfte 2024 eintreffen.

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Die Polizei kann nicht allein auf den Mercedes Vito setzen
Michael Mertens, GdP-NRW-Chef

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte vom Innenministerium bereits, schnell aktiv zu werden: „Die Polizei kann nicht allein auf den Mercedes Vito setzen, wir brauchen einen Mix“, erklärte GdP-NRW-Chef Michael Mertens. Denn: „Der Mercedes ist ein tolles Fahrzeug, das in manchen Einsätzen aber nicht weiterhilft. Der Vito als Kleinbus passt in viele Parkhäuser nicht rein, ist für enge Straßen oder Waldwege nicht geeignet.“ Dem widersprach das Ministerium am Dienstag jedoch: Vito und S-Max würden sich in den äußeren Abmessungen nicht wesentlich unterscheiden. „Die Polizeibehörden machen seit 2019 Erfahrungen mit beiden Fahrzeugmodellen. Bezüglich des Vito, auch im innerstädtischen Bereich, liegen hier keine Beschwerden vor“, so ein Sprecher. Im Gegenteil werde der Vito „häufig gelobt und als praktikables Einsatzmittel bezeichnet.“

GdP-Mann Mertens forderte eine neue „Roadshow“, bei der – wie beim letzten Mal – mehrere Automodelle im Alltag der Polizei getestet werden. Elektroautos seien für den Streifendienst ebenfalls eine denkbare Variante. Auch die SPD-Innenexpertin Christina Kampmann schrieb am Dienstag bei Twitter, das Ministerium müsse auch den Einsatz von Elektroautos prüfen. Zu einer gut ausgerüsteten Polizei gehöre auch ein „moderner und nachhaltiger Fuhrpark“. (dpa)

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