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Nach drei JahrenFord bekommt einen neuen Europachef

3 min
Produktionsstart des Ford Explorer.

Produktionsstart des Ford Explorer.

Nachdem Ford Europa drei Jahre keinen Chef hatte, wird Jim Baumbick neuer Präsident und soll die strategische Ausrichtung bestimmen. 

Drei Jahre lang hatte Ford in Europa keinen Chef mehr. Das waren beileibe nicht die besten Jahre für den Autobauer, der in Köln neben der Deutschland- auch die Europa-Zentrale hat. Gemerkt hat das offenbar auch das Management der Muttergesellschaft Ford Motor Company im US-amerikanischen Dearborn.

Jetzt wird Jim Baumbick mit Wirkung zum 1. November Präsident von Ford Europa, teilte Ford am Freitag mit. Baumbick soll die strategische Ausrichtung des europäischen Geschäfts von Ford in Europa voranzutreiben. Auch für „die Entwicklung relevanter Produkte für europäische Kunden sowie eine schnellere und effizientere Umsetzung“ wird er laut der Mitteilung verantwortlich.

Jim Baumbick ist neuer Präsident von Ford Europa.

Jim Baumbick ist neuer Präsident von Ford Europa.

Baumbick ist seit 1993 bei Ford. Er hat unterschiedliche Führungsaufgaben ausgeübt. Zuletzt war der US-Amerikaner als Vice President des US-Konzerns für die Produktentwicklung und die Abfolge von Modellen verantwortlich. In seiner neuen Rolle als Präsident von Ford Europa wird Baumbick an John Lawler, Vice Chairman und damit die Nummer 2 des Konzerns, berichten.

Jim Baumbick folgt auf Stuart Rowley

Sein Vorgänger auf dem Chefsessel in Europa war Stuart Rowley. Der trat 2022 im Alter von 55 in den Ruhestand. Es war der erste von zahlreichen Wechseln im Management. Und an der Spitze von Ford Europa standen seitdem die Verantwortlichen für die einzelnen Unternehmensteile.

Ford hatte sich zum einen entlang der Bereiche E-Autos, Nutzfahrzeuge und Verbrenner organisiert. Seit 2023 veröffentlicht der Ford-Konzern Geschäftsergebnisse für diese Segmente und nicht mehr für das Autogeschäft aufgeschlüsselt nach Regionen, in denen Ford aktiv ist. An der Spitze des E-Auto-Segments stand zunächst Martin Sander, der gleichzeitig auch Chef der Kölner Ford-Werke war, bis er im Sommer 2024 zum Volkswagenkonzern wechselte.

Aktuell leite die Geschäfte von Ford in Europa etwa Hans Schep, der für die Nutzfahrzeuge zuständig ist. Mitglied des europäischen Managements ist auch Christian Weingärtner, ehemaliger Marketing-Chef der Ford-Werke und zwischenzeitlich Vize-Chef der Kölner Ford-Werke, die das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz steuern mit den Werken in Köln und – bis Ende November noch – Saarbrücken.

Es ist zu begrüßen, dass Ford Europa wieder einen Präsidenten bekommt.
Benjamin Gruschka, Ford-Betriebsratschef

Weiterhin in der Führungsriege sind Kieran Cahill, der für Produktion zuständig ist, und David Johnston, der sich um den Konzernumbau in Europa kümmert. Außerdem ist er neben Markus Wassenberg Geschäftsführer der Ford-Werke. Daneben gibt es Verantwortliche für Personal und Finanzen. Herausgehoben ist keiner dieser Manager.

„Es ist zu begrüßen, dass Ford Europa wieder einen Präsidenten bekommt“, sagte Ford-Betriebsratschef Benjamin Gruschka. Es sei wichtig, dass jemand die Fäden zusammenhält und Entscheidungen treffen kann. Das sei nötig für die Zukunftsprodukte, die Ford in Europa brauche, und dem harten Wettbewerb, in dem Ford stehe.

Die in Köln gebauten E-Autos verkaufen sich nicht wie erwartet. Bei dem Autobauer laufen drei Sparprogramme, durch die in Köln von aktuell 11.500 Arbeitsplätzen bis Ende 2027 etwa 4500 gestrichen werden.