TötungsdeliktSpezialkräfte der Polizei nehmen in Radevormwald zweiten Verdächtigen fest

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Spezialkräfte der Polizei bei einem Einsatz.

Spezialkräfte der Polizei bei einem Einsatz. (Symbolfoto)

Im Auto ist ein 20-Jähriger in Radevormwald von der Polizei gestellt worden. Nach der Tötung eines 19-Jährigen hatte sie nach ihm gefahndet.

Spezialkräfte der Polizei haben am Dienstagabend gegen 22.20 Uhr in Radevormwald auch den zweiten Verdächtigen nach intensiver Fahndung gestellt. Polizei und Staatsanwalt berichteten am frühen Mittwochnachmittag, der 20-Jährige sei in einem Auto auf der Uelfestraße festgenommen worden. Noch heute soll der Mann einem Haftrichter vorgeführt werden.

Am Dienstagnachmittag hatten die Einsatzkräfte zuvor erfolglos ein leerstehendes Haus durchsucht, am späten Abend aber war ihre Suche von Erfolg gekrönt. Der 20-Jährige wird verdächtigt, in der Nacht zu vergangenem Sonntag gegen 3.40 Uhr an einem Verkehrskreisel in der Innenstadt von Radevormwald einen 19-Jährigen getötet zu haben. Bereits am Tag der Tat konnte die Polizei nachmittags einen 22-Jährigen festnehmen, er sitzt seither in Untersuchungshaft und schweigt der Staatsanwaltschat zufolge zu den Vorwürfen. 

Polizei und Staatsanwaltschaft sprechen von „tödlichen Stichwunden“

Zudem teilen die Behörden Neues zu den Hintergründen der Gewalttat mit: Zeugen sollen der Polizei von einem Streit unter den jungen Männern berichtet haben. Danach soll auf den 19-Jährigen aus Radevormwald eingestochen worden sein. Der junge Mann ging zu Boden und erlag auf der Straße seinen erheblichen Verletzungen.

Die Kölner Polizei richtete umgehend eine Mordkommission ein. „Wir gehen ohne Zweifel von einem Gewaltverbrechen aus“, sagte Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Der Tote wurde noch am Sonntag obduziert, inzwischen sprechen Polizei und Staatsanwaltschaft von „tödlichen Stichwunden“.

Danach begann die Fahndung nach den beiden Flüchtigen. Bereits am Nachmittag des Tattages konnte die Polizei den ersten Verdächtigen aufspüren und festnehmen, ein Ermittlungsrichter erließ umgehend einen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts auf gemeinschaftlichen Totschlag. Der Beschuldigte habe einen Anwalt verlangt, heißt es.

Ermittlungen zu den Hintergründen der Gewalttat dauern an

Unterdessen dauern die Ermittlungen zu den Hintergründen weiterhin an. Der 19-Jährige war gegen 3.40 Uhr stark blutend und mit schweren Verletzungen an einem Kreisverkehr in der Innenstadt, in Höhe der Kaiserstraße und der Hohenfuhrstraße, gefunden worden. Passanten wollten ihm helfen. Vergeblich kämpften danach die alarmierten Rettungskräfte um das Leben des jungen Mannes: Er starb auf der Straße.

Bereits kurz darauf machte die Polizei zwei Tatverdächtige aus. Ob ein Zusammenhang mit Großveranstaltung „Rade karibisch“ am vergangenen Wochenende besteht, ist offen. Insgesamt habe es rund um diese Veranstaltungen einige Delikte gegeben, auch sei es zu Gewalt gekommen, sagt Oberbergs Polizei. Vieles sei jedoch erst geschehen, nachdem bei „Rade karibisch“ bereits Feierabend gewesen sei.

Im Internet machen derweil allerhand Gerüchte die Runde. „An den Spekulationen in sozialen Netzwerken zum Motiv beteiligen wir uns nicht“, erklärt Staatsanwalt Bremer. „Im Moment gibt es daher auch keinen Anlass, die Nationalitäten der Beteiligten zu benennen.“


Jeder, der in Zusammenhang mit dem Tod des 19-Jährigen am vergangenen Sonntag Hinweise geben kann, ist aufgerufen, sich bei der Kölner Polizei zu melden unter (0221) 229-0 oder auch per E-Mail.

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