Drogenprozess27-Jährigem aus Engelskirchen droht eine Zeit hinter Gittern

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Im Kölner Justizkomplex an der Luxemburger Straße urteilt die Sechste Große Strafkammer am 16. August auch über einen 27-Jährigen aus Engelskirchen.

Vor dem Landgericht in Köln soll am 16. August das Urteil gegen einen 27-Jährigen aus Engelskirchen gesprochen werden.

Die Plädoyers vor dem Landgericht in Köln sind gehalten, jetzt drohen einem Mann aus Engelskirchen zwei Jahre und acht Monate hinter Gittern.

„King Kush“ und „Ice Cream Cake“, so heißen zwei der Marihuana-Sorten, mit denen ein heute 27-Jähriger in der Zeit von November 2021 bis Anfang September vergangenen Jahres Handel getrieben haben soll. Dafür muss sich der Engelskirchener zurzeit vor der Sechsten Großen Strafkammer am Kölner Landgericht verantworten. Die Plädoyers sind gehalten, jetzt droht dem Beschuldigten eine Zeit von zwei Jahren und acht Monaten hinter Gittern.

Dies ist die Forderung der Kölner Staatsanwaltschaft. Sein Anwalt regte dagegen an, die Haftzeit mit höchstens zwei Jahren zu bemessen und zur Bewährung auszusetzen. Schließlich habe sein Mandant alle Taten gestanden, führe eine glückliche Beziehung und habe einen guten Job. Und den eigenen Konsum von Cannabis-Produkten, also Marihuana und Haschisch, habe er deutlich heruntergefahren.

Gutachter bestätigt reduzierten Drogenkonsum des Beschuldigten

Dies bestätigte am Mittwoch vor Gericht auch das Gutachten eines Düsseldorfer Psychiaters: Die vorliegenden Werte aus zwei Blutproben ließen auf „einen noch sehr gelegentlichen, aber keinesfalls täglichen Konsum von Cannabis schließen“, sagte er. Zurzeit der Festnahme habe der 27-Jährige aber berauscht am Lenkrad gesessen – was dem Mann bereits eine Geldstrafe in Höhe von 900 Euro eingebracht hat. Diese erste Probe wurde am 6. September fällig, nachdem Augenzeugen der Polizei das auffällige Verhalten eines Autofahrers an einer Tankstelle in Engelskirchen gemeldet hatten.

„Durch das offene Fenster des Wagens schlug uns ein starker Marihuana-Geruch entgegen“, erinnerte sich einer der beteiligten Polizisten (24) an jene Kontrolle am frühen Abend. Im Auto seien dann etwa 100 Gramm Marihuana, eine Feinwaage und Portionstütchen sichergestellt, am Schaltknauf seien zudem Marihuana-Krümel gefunden worden.

Polizei durchsuchte Haus in Engelskirchen auch mit Spürhunden

Dieser Fund führte später am Abend zu einer Durchsuchung der Wohnung im Haus der Mutter mit Spürhunden: Dort entdeckten Beamte in einem Karton mehr als zwei Kilogramm Marihuana, die offenbar für den Verkauf bestimmt gewesen seien. Der Angeklagte gab an, sein Lieferant habe ihm diese Menge hinterlassen, damit er dessen Urlaub überbrücken könne.

Kein Wort sagte dagegen vor Gericht ein 34-Jähriger im Zeugenstand: Der Vorsitzenden Richterin Cigdem Görmes zufolge ist der Wiehler wegen ganz ähnlicher Vorwürfe angeklagt und wartet auf seinen Prozess. Vor dessen Erscheinen hatte der Anwalt des Engelskircheners betont, dass dieser Mann nicht der ebenso in Wiehl ansässige Drogenlieferant sei. Aus Furcht werde sich sein Mandant zum Lieferanten ohnehin nicht äußern.

Ein bei der Durchsuchung ebenfalls gefundenes, aber beschädigtes Butterfly-Messer stufte die Staatsanwältin nun nicht mehr als gefährliche Waffe ein. Auch wurden fünf der insgesamt acht zur Anklage gebrachten Drogendelikte aufgrund der deutlich geringeren Mengen vorläufig eingestellt. Das Urteil soll am 16. August fallen.

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