Live-Blog zum ProtestOberbergs Landwirte machen mächtig Lärm bei Groß-Demo in Berlin

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Vier junge Männer stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

Bei eisigen Temperaturen läutete Lindlars Ortslandwirt David Höller (r.) am Montag die Protestglocke vor dem Brandenburger Tor.

Die Groß-Demo am Montag in Berlin war der Höhepunkt der Protestwoche der Landwirte, in der es auch zahlreiche Aktion in Oberberg gab. 

Montag, 15 Uhr: Oberberger machen ihrem Ärger bei Groß-Demo in Berlin Luft

Nur schwer zu überhören war am Montag der Ärger, dem Landwirte aus Oberberg bei der Demonstration in der Hauptstadt Luft machten. Lindlars Ortslandwirt David Höller etwa hatte eine Glocke mitgebracht, die er bei eisigen Temperaturen vor dem Brandenburger Tor läutete. Die Gruppe um Höller hatte sich am frühen Montagmorgen per Zug von Köln aus auf den Weg nach Berlin gemacht, wo die Abschlusskundgebung der Protestwoche der Landwirte unter dem Motto „Zu viel ist zu viel!“ stattfand. Weitere Oberberger hatten Plätze in Sonderbussen des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes geordert.

Menschenmenge vor dem Brandenburger Tor

Am frühen Montagmorgen waren die Oberberger in Richtung Hauptstadt gestartet. Die Kundgebung dort dauerte etwas mehr als zwei Stunden.

Erneut waren es vor allem die jüngeren Landwirtinnen und Landwirte aus der Region, die gestern für ihren Berufsstand auf die Straße gingen. Inhaltlich teilten die Oberberger die Einschätzung von Joachim Rukwied. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes bezeichnete das von der Bundesregierung angekündigte Entgegenkommen etwa in Sachen Bürokratieabbau am Montag als „faulen Kompromiss“, den man nicht hinnehmen werde. Schon bei der Kundgebung am Montag der vergangenen Woche in Gummersbach hatten Vertreter der Kreisbauernschaft betont, dass es längst nicht mehr nur um die Besteuerung von Agrardiesel oder das grüne Nummernschild gehe.

Die Bauern wünschten sich vielmehr Maßnahmen der Politik, die die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft insgesamt sicherten. Weitere Proteste in naher Zukunft seien deshalb denkbar, hatte die oberbergische Kreisbauernschaft zuletzt betont. 

Sonntag, 13 Uhr: Zwei weitere Mahnfeuer und zahlreiche Gespräche

Wer am Samstagabend in Engelskirchen-Hardt auf der Olper Straße unterwegs war, der hatte erneut zahlreiche Traktoren samt Protestschildern vor Augen. „Viele Fahrer haben gehupt, auch die Fahrer der Linienbusse haben uns signalisiert, dass sie die Aktion gut finden“, berichtet Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg. Andere hätten nach ihrem Einkauf in den Supermärkten nebenan sogar Lebensmittel vorbeigebracht.

Zwischen 17 und 21 Uhr hätten rund 100 Teilnehmer, darunter Landwirte, Unterstützer und Neugierige   an der Mahnwache der Bauern in Engelskirchen teilgenommen, die vor dem Motorradgeschäft Molitor stattgefunden hatte. Die Mahnwache war Teil der seit gut einer Woche laufenden Protestwoche der Landwirte gegen die aktuelle Agrarpolitik der Bundesregierung.

„Die Resonanz war auch dieses Mal wieder sehr gut. Viele Bürgerinnen und Bürger sind vorbeigekommen, weil sie interessiert sind und genauer wissen möchten, warum wir auf die Straße gehen. Sie haben das Gespräch mit uns gesucht. Das war genau das, was wir uns von der Aktion erhofft hatten“, berichtet Bellinghausen zufrieden. Vorbeigekommen war auch Dawn Stiefelhagen, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Engelskirchen.

Die Resonanz war auch dieses Mal wieder sehr gut. Viele Bürgerinnen und Bürger sind vorbeigekommen, weil sie interessiert sind und genauer wissen möchten, warum wir auf die Straße gehen. Sie haben das Gespräch mit uns gesucht. Das war genau das, was wir uns von der Aktion erhofft hatten.
Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg

Auch, wenn nach vielen Tagen des Protests, einige kritische Stimmen aufkommen, der Großteil zeige nach wie vor viel Verständnis für die Landwirte, so der Vorsitzende der Kreisbauernschaft: „Die absolute Mehrheit steht hinter uns.“

An der Olper Straße in Engelskirchen haben sich Landwirte mit Traktoren und Protestschildern positioniert.

An der Olper Straße in Engelskirchen hatten sich Landwirte am Samstagabend mit Traktoren und Protestschildern positioniert.

So sei es auch in Lindlar gewesen, wo am Samstag zwischen 16 und 18 Uhr nahe dem Marktplatz ebenfalls ein kleines Mahnfeuer stattgefunden hatte. Bis zu 60 Leute seien vorbeigekommen, darunter auch einige Kommunalpolitiker und Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, berichtet Herbert Gräf, Landwirt aus Lindlar.

Im Vorfeld der Mahnfeuer in Engelskirchen und Lindlar hatte es etwas Trubel um die Durchführung gegeben, da die Aktionen, nicht – wie vorgeschrieben – 48 Stunden vorher beim Ordnungsamt und Polizei angemeldet worden waren. Deshalb fanden sie zu einem späteren Zeitpunkt statt. „Wir wussten das nicht und haben die Aktionen deshalb noch mal verschoben. Die Polizei ist am Abend auch kurz vorbeigekommen. Aber es war absolut friedlich“, sagt Bellinghausen. So bestätigt es auch Herbert Gräf aus Lindlar.

Wir wussten das nicht und haben die Aktionen deshalb noch mal verschoben. Die Polizei ist am Abend auch kurz vorbeigekommen. Aber es war absolut friedlich.
Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg

Auch am Montag müssen Autofahrer wegen der Proteste der Landwirte in Oberberg mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Laut Polizei ist am Morgen eine Protestfahrt mit rund 100 Traktoren von Radevormwald über Hückeswagen, Remscheid und Wuppertal und wieder zurück nach Radevormwald angemeldet. Laut den Beamten soll sich der Konvoi um 9 Uhr auf den Weg machen.

Als Aufstellfläche ist die Bundesstraße 229 in Radevormwald in Höhe des Aldi-Zentrallagers vorgesehen. Vor dort geht es über die Bundesstraßen 483 und 237 bis zum Bergischen Kreisel in Hückeswagen und anschließend weiter nach Remscheid. Einige Bauern aus dem Oberbergischen haben sich zudem auf den Weg zu einem erneuten Protest in Berlin gemacht.

Freitag, 16 Uhr: Oberbergs Bauern sind mit dem Verlauf der Protestwoche zufrieden

Am Montag soll die Protestwoche mit einer Groß-Demonstration in Berlin ihren vorläufigen Höhepunkt finden – und auch dort werden Oberberger dabei sein. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hat allein drei Busse für die Fahrt in die Hauptstadt gechartert. „Die Plätze im Bus werden nicht reichen, die Bereitschaft zum Protest ist ungebrochen“, berichtete Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg, am Freitag.

Die allermeisten Oberberger haben unsere Blockaden mit Gelassenheit hingenommen.
Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg

Insgesamt zeigte sich Bellinghausen mit dem bisherigen Verlauf der Protestwoche sehr zufrieden. Vor allem, dass es gelungen sei, einen Großteil der Bevölkerung hinter den Bauern zu versammeln, mache ihn stolz, so der Vorsitzende. „Die allermeisten Oberberger haben unsere Blockaden mit Gelassenheit hingenommen.“

Auf die Frage, ob der Bauernprotest über den Montag hinaus fortgesetzt wird, wollte sich Bellinghausen noch nicht festlegen. „Wenn es keine vernünftigen Gespräche mit der Bundesregierung gibt, könnte uns der Protest noch länger begleiten.“

Freitag, 15.30 Uhr: Polizei Oberberg warnt auch für Montag vor Verkehrsbehinderungen

Auch am kommenden Montag, 15. Januar, müssen Autofahrer wegen der Proteste der Landwirte in Oberberg mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Laut Polizei ist für den Montagmorgen eine Protestfahrt mit rund 100 Traktoren von Radevormwald über Hückeswagen, Remscheid und Wuppertal und wieder zurück nach Radevormwald angemeldet.

Laut den Beamten soll sich der Konvoi um 9 Uhr auf den Weg machen. Als Aufstellfläche ist die Bundesstraße 229 in Radevormwald in Höhe des Aldi-Zentrallagers vorgesehen. Vor dort geht es über die Bundesstraßen 483 und 237 zuerst bis zum Bergischen Kreisel in Hückeswagen und anschließend weiter nach Remscheid. 

Freitag, 14 Uhr: 250 Menschen kommen zum Mahnfeuer nach Wipperfürth

Mit einem Mahnfeuer auf dem Gelände des Raiffeisen-Marktes an der Bahnstraße haben Landwirte am Donnerstagabend in Wipperfürth eine weitere Veranstaltung im Rahmen ihrer Protestwoche organisiert. Rund 250 Menschen kamen dort zusammen, in der großen Mehrheit jüngere Landwirte und ihre Unterstützer.

Bild einer Gruppe, die sich um ein Feuer versammelt.

Vor allem jüngere Landwirte und Unterstützer waren am Donnerstagabend zu einem Mahnfeuer in Wipperfürth zusammengekommen. Auch Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth schaute vorbei.

Auch Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth besuchte die Veranstaltung. Als symbolisches Zeichen legten einige Bauern auf dem benachbarten Penny-Kreisel ihre Stiefel nieder. Auch am heutigen Samstag wird es weiteren Protest geben, unter anderem ziehen die Ortsbauernschaften in Engelskirchen und Lindlar mit ihren Mahnwachen nach.

Donnerstag, 17 Uhr: Die für Donnerstagabend geplanten Mahnwachen in Lindlar und Engelskirchen sind abgesagt

Kurzfristig verschoben haben die Landwirte in Lindlar und Engelskirchen ihre für den Donnerstagabend geplanten Mahnwachen. Der Hintergrund: Beide Veranstaltungen waren bei der Polizei nicht mit den gesetzlich vorgesehenen 48 Stunden Vorlauf als sogenannte Versammlungen unter freiem Himmel angemeldet worden. „Der Organisator einer solchen Zusammenkunft hätte sich strafbar gemacht. Da bitten wir aus Gründen der Gleichbehandlung mit anderen Gruppen um Verständnis“, sagte Polizeisprecher Michael Tietze am Donnerstagnachmittag auf Nachfrage.

Ursprünglich geplant waren Mahnwachen am Donnerstag um 16 Uhr (Lindlar) und 18 Uhr (Engelskirchen). Lindlars Ortslandwirt David Höller hatte im Gespräch mit dieser Zeitung betont, man habe bewusst nicht den späteren Abend wählen wollen. „Bei den aktuellen Temperaturen ist abends ja niemand mehr unterwegs.“ Geplant hätten die Lindlarer eine Feuerschale und drei oder vier Traktoren mit Bannern auf dem Marktplatz der Gemeinde.

„Wichtig ist für uns jetzt, dass wir überhaupt mit den Bürgern ins Gespräch kommen können“, nahm David Höller die erzwungene Planänderung schließlich gelassen. Neuer Termin für die Lindlarer Mahnwache ist nun am Samstag um 16 Uhr auf dem Marktplatz der Gemeinde, die Engelskirchener treffen sich ebenfalls am Samstag um 18 Uhr vor dem Motorradladen Molitor auf der Hardt, Olpener Straße. 

Donnerstag, 15 Uhr: Bürgermeister von Waldbröl und Reichshof erklären Solidarität mit Oberbergs Landwirten

Auf dem Marktplatz in Waldbröl haben sich am Mittwochabend rund 200 Bürger und Landwirte aus der Marktstadt, Reichshof und Nümbrecht versammelt. Die Zusammenkunft war Teil der laufenden Protestwoche der Landwirte. „Wir kämpfen um den Erhalt unserer Agrardiesel-Rückvergütungen und der Kfz-Steuerbefreiung, so wie unsere Kollegen aus der Landwirtschaft deutschlandweit“, betonte Lars Schmidt als Vertreter der Landwirte im oberbergischen Süden. „Dabei wollen wir nur das behalten, was wir derzeit haben“, so Schmidt weiter.

Landwirtschaft vor Ort, statt Ampel und Import.
Slogan auf einem Schild in Waldbröl

Wenn die verantwortlichen Minister selbst aus der Landwirtschaft kämen und ein gewisses Hintergrundwissen hätten, dann könnten sie die Existenzängste auch verstehen, waren sich die Landwirte bei der Versammlung einig. Klares Rund 20 Traktoren hatten sich kreisrund auf dem Marktplatz positioniert, ein großes Mahnfeuer und Glühwein sorgten für Wärme bei klirrenden winterlichen Temperaturen. Statements wie „Landwirtschaft vor Ort – Statt Ampel und Import“ oder „Heimische Landwirtschaft vom Aussterben bedroht“ waren auf großen Schildern an den Traktoren angebracht.

Die Landwirte suchten vor allem den Diskurs mit den Bürgern und den Politikern der Region. „Wenn wir auf den Straßen und Autobahnen mit unseren Traktoren unterwegs sind, dann zeigt das zwar unser Anliegen deutlich. Wir können auf der Straße aber nur schwer mit den Menschen über unsere Zukunftsängste sprechen – deshalb ist der Dialog hier so wichtig“, sagte Jeanette Overhoff. Die Landwirtin aus Waldbröl betonte noch einmal deutlich, dass sich die Landwirte klar gegen die Rechts-Debatte stellten: „Wir finden es ganz schlimm, wenn wir Bauern in die rechte Ecke gestellt werden. Davon distanzieren wir uns ganz entschieden“, so Overhoff.

Wir finden es ganz schlimm, wenn wir Bauern in die rechte Ecke gestellt werden. Davon distanzieren wir uns ganz entschieden.
Jeanette Overhoff, Landwirtin aus Waldbröl

Politiker aus dem Kreissüden erklärten sich solidarisch mit den Landwirten: „Die Probleme der Landwirte in unserer Region gehen uns alle als Bürger etwas an und das muss hier deutlich kommuniziert werden“, beschrieb Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber die Situation. Dabei seien die Politiker aus Oberberg „natürlich näher dran an den Landwirten der Region, so wie das auf politischer Landesebene nicht immer möglich ist“, so Weber weiter.

Auch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies fand mahnende Worte: „Wir brauchen sie als Landwirte hier in der Region. Importe landwirtschaftlicher Produkte aus dem Ausland brauchen wir dagegen nicht und deshalb stehen wir solidarisch mit ihnen – machen sie weiter so mit Ihren Protesten“, so Gennies. Die Landwirte kämpften letztlich auch für jeden einzelnen Bürger.

„Der Lebensmitteleinzelhandel wird steigende Kosten von uns Bauern an den Verbraucher weitergeben“, fürchtet auch Landwirt Daniel Ufer aus Nümbrecht. „Die Versorgung mit qualitativ hochwertigen regionalen Produkten sind aufgrund der drohenden Mehrbelastungen in Gefahr.“

Mittwoch, 13 Uhr: Mahnfeuer und Gespräche mit Bürgern in Oberberg geplant

Nach der Sternenfahrt und der Kundgebung am Montag in Gummersbach legen Oberbergs Landwirte im Rahmen der Protestwoche nach: Am Mittwochabend zwischen 18 und 21 Uhr lädt die Ortsbauernschaft Waldbröl zu einer Mahnwache auf den Waldbröler Marktplatz. Dort soll ein Feuer entzündet werden und Gelegenheit für alle Bürger bestehen, mit den Landwirten zu den Hintergründen des Protests ins Gespräch zu kommen. 

Ähnliche Veranstaltungen wird es am Donnerstag in Engelskirchen und Wipperfürth geben. In der Hansestadt stehen die Mitglieder der Ortsbauernschaft ab 19 Uhr zwischen dem Gelände der Genossenschaft an der Bahnstraße und dem Penny-Kreisel bereit, die Engelskirchener Bauern treffen sich bereits um 18 Uhr vor dem Motorradladen Molitor auf der Hardt, Olpener Straße. 

Montag, 15 Uhr: Versammlungen in Oberberg insgesamt friedlich 

Die Polizei zieht am Nachmittag, nach der zentralen Kundgebung auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände, ein insgesamt positives Fazit und spricht von „friedlichen“ Versammlungen. Sie zählte rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 412 Traktoren, 61 Lkw und 143 Pkw. Trotz Beeinträchtigungen an den Autobahnzubringern sei die Zu- und Auffahrt zur Autobahn stets gewährt gewesen. 

In Waldbröl hatten sich laut Polizei ab 6.30 Uhr etwa 100 Personen mit ihren Traktoren versammelt, um sich gegen 9 Uhr auf den Weg nach Gummersbach zu machen. Da diese Versammlung, im Gegensatz zu den anderen Versammlungen, die kreisweit stattgefunden haben, vorab nicht angemeldet worden war, schrieb die Polizei in diesem Fall eine Strafanzeige.

Montag, 14 Uhr: Die Kundgebung in Gummersbach ist zu Ende, die Landwirte verlassen die Kreisstadt

Mit einer emotionalen Rede hat Franz Bellinghausen, Vorsitzender der oberbergischen Kreisbauernschaft, die Kundgebung auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände eröffnet. Vor allem die hohe Beteiligung junger Frauen und Männer mache ihn stolz, rief der Engelskirchener von der Bühne vor der Halle 32. „Das zeigt: An der Motivation unserer Hofnachfolger und ihrer Bereitschaft, zu investieren und anzupacken, fehlt es nicht. Jetzt muss die Bundesregierung sicherstellen, dass sich dieses Engagement auch finanziell lohnt.“ 

Kreislandwirt Bernd Schnippering aus Wipperfürth betonte, dass die Selbstversorgungsquote in den vergangenen Jahren auf unter 80 Prozent gesunken sei. Schon heute importiere die Bundesrepublik also allerlei Lebensmittel, die man auch im Land produzieren könnte. Mit ihren Sparpläne beweise die aktuelle Bundesregierung indes, „dass sie von der deutschen Landwirtschaft nun wirklich überhaupt nichts hält“, so Schnippering. 

Foto eines Mannes, der von einer Bühne spricht

Bei der Kundgebung am Montag in Gummersbach sprach Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg, vor rund 800 Teilnehmern der Protestaktion.

Grußworte auf der Gummersbacher Bühne kamen zudem von Heidi Walder, Vorsitzende der Landfrauen Oberberg, sowie vom oberbergischen CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser und dem oberbergischen CDU-Landtagsabgeordneten Christian Berger. Sabine Grützmacher (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbergs zweite Bundestagsabgeordnete, sei ebenfalls mehrfach eingeladen worden, habe aber nicht geantwortet, berichtete Schnippering in seiner Rede. 

Inzwischen ist die Kundgebung beendet, die Landwirte verlassen die Kreisstadt mit ihren Traktoren friedlich. Die Protestwoche hat allerdings gerade erst begonnen und hält weitere Veranstaltungen bereit. So bieten die Landwirte am Mittwoch von 18 bis 21 Uhr die Möglichkeit an, mit ihnen am Rande eines Mahnfeuers auf dem Waldbröler Marktplatz ins Gespräch zu kommen. Gleiches planen die Wipperfürther Bauern für Donnerstag ab 19 Uhr an der dortigen Bahnstraße. Auch zum Höhepunkt des Protests am Montag, 15. Januar, wollen Oberberger nach Berlin reisen. 

Montag, 12.30 Uhr: Polizei gibt Update zu Verkehrssituation in Gummersbach

Im Zuge der angemeldeten Versammlung der Landwirte auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach sei bereits um 10 Uhr die Hubert-Sülzer-Straße gesperrt worden, teilt die Polizei mit. Mittlerweile habe man wegen des starken Zulaufs zusätzlich die Rospestraße ab der Westtangente bis zum Kreisverkehr Steinmüllerallee für den Fahrzeugverkehr gesperrt und als Absperrfläche für Teilnehmende der Versammlung freigegeben, schreibt die Polizei weiter. Rettungswege werden freigehalten.

Um kurz vor 12 Uhr seien laut Polizei bereits etwa 520 Teilnehmende – größtenteils mit landwirtschaftlichen Maschinen – vor Ort. Etwa 140 befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch auf der Anfahrt.

Montag, 12.15 Uhr: Feuerwehr-Drohne überwacht Steinmüllergelände

Im Rahmen der Amtshilfe erhält die oberbergische Polizei für ihren Einsatz auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände während der Protestkundgebung der Landwirte Unterstützung von der Feuerwehr. Einsatzkräfte der Löschgruppe Windhagen sind mit einer Drohne vor Ort.

Diese fliegt laut Einsatzleiter Stephan Herder in einer Höhe von 120 Meter über dem Steinmüllergelände und sendet Livefotos zur Veranstaltung der großen Kundgebung. Die Livebilder werden sowohl in der Gummersbacher Polizeiwache als auch in der Feuerwache in Marienheide-Kotthausen gesichtet. Besser überwacht werden können dadurch die Zu- und Abfahrten auf der Gelände.

Auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach kommt eine Drohne der Löschgruppe Windhagen zum Einsatz.

Auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach kommt eine Drohne der Löschgruppe Windhagen zum Einsatz.

Bisher sei laut den Einsatzkräften vor Ort alles friedlich. Nach wie vor kommen landwirtschaftliche Fahrzeuge in Gummersbach an. Da noch 150 Fahrzeuge aus Marienheide erwartet werden, verschiebt sich die ursprünglich für 12 Uhr geplante Veranstaltung vermutlich um eine halbe Stunde. Sprechen werden bei der Kundgebung Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg, Bernd Schnippering, Kreislandwirt Oberberg, die CDU-Politiker Dr. Carsten Brodesser und Christian Berger sowie Heidi Walder, Vorsitzende der Landfrauen Oberberg.

Franz Bellinghausen äußerte sich bereits vor seiner offiziellen Ansprache wie folgt: „Ich freue mich über die große Zustimmung aus der Bevölkerung. Die meisten, die ich heute getroffen habe, unterstützen uns. Wir dürfen es nicht übertreiben, denn wir wollen nicht die neuen Klimakleber werden. Aber die Landwirtschaft befindet sich im Notstand und darauf wollen wir heute hinweisen.“

Montag, 11.30 Uhr: Gummersbacher Steinmüllergelände ist gesperrt

Das Steinmüllergelände in Gummersbach ist gesperrt. Laut Informationen vor Ort sollen sich derzeit 250 Traktoren auf dem Gelände befinden. Polizei und Ordnungsamt koordinieren derzeit die Aufstellung der Traktoren auf der Hubert-Sülzer-Straße. Gerade kommen die Gruppen aus Reichshof und Bergneustadt mit mehr als 130 Traktoren in Gummersbach an.

Ankunft der Traktoren in Gummersbach.

Ankunft der Traktoren in Gummersbach.

Insgesamt gehen die Veranstalter von etwa 700 Fahrzeugen aus, die die Kreisstadt bereits erreicht haben und noch erreichen werden. 

Montag, 11 Uhr: FDP Waldbröl macht Druck auf eigene Bundestagsfraktion

In einem offenen Brief fordert der FDP-Ortsverband Waldbröl die Spitze der FDP-Fraktion im Bundestag dazu auf, „die Belastungen der landwirtschaftlichen Betriebe zurückzunehmen“. Im ländlich geprägten Waldbröl seien die Landwirte ein tragender und stützender Teil der Gesellschaft, schreiben Ortsvorsitzender Sebastian Diener und Herbert Greb, der Fraktionsvorsitzende der Waldbröler Stadtrat.

Eine weitere Belastung der Landwirtschaft schwäche den ländlichen Raum, verteuere Grundnahrungsmittel und mache durch das daraus folgende Betriebssterben von anderen Nationen abhängig. „Gerade wir als FDP müssen uns für die Leistungsträger der Gesellschaft in klein- und mittelständischen Betrieben mit ihren Beschäftigten einsetzen“, schreiben Diener und Greb und fordern ihre Parteifreunde in Berlin dazu auf, nicht nur von roten Linien zu sprechen. „Ziehen Sie auch die Konsequenzen, wenn diese überschritten werden.“

Montag, 10.20 Uhr: Verkehrsbeeinträchtigungen auf den Strecken nach Gummersbach

Kreisweit ist auf den Strecken in Richtung Gummersbach derzeit wegen der Protestfahrten der Landwirte mit Einschränkungen zu rechnen, das teilt die Polizei um kurz zu vor halb elf mit. Kürzlich hätten sich auch rund 180 Fahrzeuge aus Wipperfürth auf den Weg in die Kreisstadt gemacht.

An den Autobahnauffahrten und -abfahrten in Wiehl-Forst und Engelskirchen habe sich derweil die Lage entspannt. „Dort sind die Aktionen vorerst beendet“, teilt Polizeisprecherin Kathrin Popanda mit. Zuletzt 13 Fahrzeuge aus Engelskirchen und zwölf aus Forst seien nun auch in Richtung Gummersbach abgerückt. Ob sie nach der Kundgebung auf dem Steinmüllergelände an die Autobahnen zurückkehren werden, stehe noch nicht fest. Dazu laufen laut Polizei aktuell noch Gespräche. Angemeldet sei die Protestaktion bis 15 Uhr. 

Montag, 10 Uhr: Stau auf der B237 zwischen Wipperfürth und Marienheide

Wer schnell vorwärtskommen muss, sollte aktuell die Bundesstraße 237 zwischen Wipperfürth und Marienheide meiden. Vor wenigen Minuten sind die Landwirte aus der Hansestadt, Hückeswagen und Radevormwald zur Sternfahrt nach Gummersbach aufgebrochen, der Tross verlässt aktuell die Wipperfürther Innenstadt. Auch Bernd Schnippering, Wipperfürther Ortslandwirt und zugleich Kreislandwirt Oberbergs, hofft auf einen entschiedenen, aber friedlichen Protest in der Kreisstadt.

Montag, 9.40 Uhr: Auch Landwirte aus Lindlar fahren zur Kreisstadt

Auch in Lindlar haben sich zahlreiche Landwirte mit ihren Fahrzeugen zusammengeschlossen, um gemeinsam zur Kundgebung auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände zu fahren. 

Mehrere Traktoren mit Protestschildern fahren eine Straße entlang.

Eindrücke der Bauernproteste aus Lindlar.

Am Lindlarer Parkbad haben sich rund 60 Traktoren in Richtung Gummersbach in Bewegung gesetzt. Lindlars Ortslandwirt David Höller spricht von einer hohen Bereitschaft seiner Kolleginnen und Kollegen, heute auf die Straße zu gehen. Es gehe nicht nur um Diesel und Steuern, sondern um die gesamte Zukunft der Branche, so Höller. Unterstützt werde man zum Beispiel auch von den Lindlarer Bäckern, denn auch die fühlten sich der Landwirtschaft verbunden. „Und wir wünschen uns, dass sich auch die Bevölkerung hinter uns stellt“, so Höller, der die Landwirte aus Lindlar zum friedlichen Protest aufruft.

Bauernprotest in Lindlar: (v.l.) Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und die Organisatoren David Höller und Martin Gräf stehen vor einem Traktor mit Protestschild.

Bauernprotest in Lindlar: (v.l.) Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und die Organisatoren David Höller und Martin Gräf.

Der Lindlarer Konvoi fährt über die Horpestraße nach Engelskirchen und von dort durch das Aggertal bis Niederseßmar. Neben Traktoren fahren auch Lastwagen von Pferdehöfen, Forstbetrieben und Speditionen mit.

Montag, 9.20 Uhr: Traktoren machen sich auf den Weg nach Gummersbach

Die ersten Traktoren machen sich im gesamten Oberbergischen Kreis auf den Weg nach Gummersbach. Die Polizei bestätigt, dass im Waldbröler Industriegebiet „Langenbacher Siefen“ zwischenzeitlich mehr als 100 Traktoren gezählt wurden. Aus Bergneustadt machen sich 35 Traktoren auf den Weg in die Kreisstadt, aus Radevormwald 62, nennt Polizeisprecherin Kathrin Popanda einige weitere Zahlen. Auch aus Wiehl rücken Landwirte mit ihren Fahrzeugen an.

Die Lage auf den Straßen sei derweil unverändert. Kreisweit kommt es derzeit zu Verkehrsbeeinträchtigungen und Staus. Ebenfalls bestätigt die Polizei, dass Landwirte auf einer Wiese an der Autobahnauffahrt Engelskirchen in Richtung Köln eine Feuertonne aufgestellt haben. „Davon geht jedoch keinerlei Gefahr aus, die Landwirte haben die Tonnen lediglich aufgestellt, um sich zu wärmen“, so Popanda.

Montag, 9 Uhr: Mittlerweile mehr als 100 Fahrzeuge in Waldbröl 

Bei Schneetreiben und Temperaturen unter null Grad hatten sich am Montagmorgen Landwirte mit ihren Traktoren im Industriegebiet „Im Langenbacher Siefen“ in der Waldbröler Ortschaft Hermesdorf gesammelt, um im Korso zur zentralen Kundgebung nach Gummersbach zu fahren. Gegen 7 Uhr war die Zahl der Fahrzeuge auf rund 120 angewachsen. Die Polizei hatte am Kreisel im Bröltal die Zufahrt in das Industriegebiet abgeriegelt. Im Bereich der Tankstelle am Ortsausgang von Hermesdorf herrschte Verkehrschaos durch den Rückstau.

Doch nicht nur Landwirte beteiligten sich an der Aktion. „An der Landwirtschaft hängen viele Berufsgruppen“, sagte die Waldbrölerin Stefanie Alex. Zusammen mit ihrer Tochter hat sie einen Traktor geliehen und möchte sich solidarisch zeigen: „Man kann nicht alles hinnehmen – aber es muss friedlich bleiben.“

Der Nümbrechter Bauunternehmer Maik Schaffland ist mit seinem Transporter auf dem Weg zur Baustelle in den Konvoi geraten und steckt fest. Gram ist er den Landwirten deswegen nicht: „Ich finde es vollkommen richtig, was die Jungs hier machen“, erklärt er. Auch die Bauwirtschaft sei zunehmend von neuen Auflagen betroffen und habe Probleme, sich gegen ausländische Konkurrenz durchzusetzen.

Montag, 8.09 Uhr: Unangemeldeter Protest in Waldbröl

Die Polizei berichtet auf Nachfrage, dass sich in Waldbröl auf der Straße "Langenbacher Siefen" zirka 50 bis 60 Landwirte mit ihren Traktoren versammelt haben. Dort kommt es zu Verkehrsbehinderungen. Diese Versammlung sei zuvor nicht angemeldet worden.

An den A4-Anschlussstellen in Wiehl und Engelskirchen kommt es auch nach Beobachtung der Polizei zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, wenngleich die Auf- und Abfahrten frei seien.

In Radevormwald befinden sich laut Polizei 65 bis 80 Traktoren auf einer Rundfahrt. Sie sollen sich später auf den Weg nach Gummersbach zur Kundgebung auf dem Steinmüllergelände machen.

Montag, 8 Uhr: Auch Oberbergs Öko-Landwirte sind beim Protest dabei

Nicht oft sind konventionell und ökologisch wirtschaftende Landwirte einer Meinung. Dem heutigen Protest schließen sich aber auch Oberbergs Öko-Landwirte an. Warum, hat Peter Schmidt vom Klosterhof in Gummersbach-Bünghausen am Montagmorgen im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt. Er ist Vorstandsmitglied des Biokreis-Erzeugerringes NRW. Vor allem durch die Abschaffung der Steuerrückerstattung beim Agrardiesel fürchtet Schmidt „gravierende Folgen“ für die Ökobauern.

Denn: „Acker- und Gemüsebau sind auf die Bodenbearbeitung mit Traktoren und Geräten angewiesen. Es gibt keine Arbeitskräfte, die das Unkraut mit der Hacke ziehen, also sind Maschinen alternativlos. Und natürlich verbrauchen die bei ihrer Arbeit Diesel.“ Schmidt und seine Kollegen werden heute ebenfalls nach Gummersbach kommen. Sie warnen allerdings auch davor, der Protest dürfe nicht von „momentan sehr aktiven Unruhestiftern“ vereinnahmt werden.

Montag, 7.30 Uhr: Autofahrer in Engelskirchen genervt, aber verständnisvoll

Natürlich sei sie genervt von dem Stau und den Verkehrsbehinderungen rund um die Autobahnauffahrten und -abfahrten in Engelskirchen, sagt eine Autofahrerin aus Engelskirchen am Montagmorgen, die auf dem Pendlerparkplatz unter der Autobahnbrücke gehalten hat. „Ich habe Angst, gleich komplett im Stau steckenzubleiben, deswegen werde ich hier meine Fahrt zur Arbeit abbrechen und wieder nach Hause fahren“, sagt sie. Eigentlich habe sie nach Olpe fahren wollen, denn dort betreibe sie einen eigenen Laden, berichtet sie weiter und sagt trotz allem: „Ich verstehe die Landwirte. Ich habe in der Corona-Zeit als Selbstständige am eigenen Leib erfahren, wie sich Verluste und fehlende Unterstützung anfühlen.“

Einige Landwirte postieren sich mit einer Feuertonne an einer Autobahnauffahrt.

Einige Landwirte postierten sich am kalten Montagmorgen mit einer Feuertonne in Engelskirchen an der Autobahnauffahrt in Richtung Köln.

Verständnis für den Protest der oberbergischen Landwirte haben auch andere Autofahrer. Zwei junge Männer machen eine Fahrgemeinschaft und treffen sich ebenfalls unter der Autobahnbrücke in Engelskirchen. Sie sind auf dem Weg zur Hochschule in Köln, berichten sie. „Bisher sind wir ganz gut durchgekommen. Wir haben Verständnis für die Aktion. Ohne die Bauern wären unsere Kühlschränke leer. Solange Rettungswagen im Notfall durchkommen, ist alles in Ordnung“, sagt einer der beiden. 

Montag, 7.15 Uhr: Trecker postieren sich an A4-Anschlussstellen

Im Raum Engelskirchen haben die Bauernproteste am frühen Montagmorgen begonnen. Mit dem einsetzendem Schneefall und Berufsverkehr postieren sich an den Autobahn-Anschlussstellen in Wiehl-Forst und Engelskirchen Landwirte mit ihren Traktoren. In Wiehl wurden gegen 6.15 Uhr bereits 35 Trecker gezählt, weitere kamen aus allen Richtungen dazu und stellten sich auf die Straße. Der Verkehr auf die A4 wurde nach erster Beobachtung nicht behindert.

An der A4-Auffahrt in Wiehl-Forst ziehen die Traktoren auf.

An der A4-Auffahrt in Wiehl-Forst ziehen die Traktoren auf.

An der A4-Anschlussstelle Engelskirchen stehen ebenfalls zahlreiche Traktoren. Dort soll der Verkehr zumindest zeitweise zum Stillstand gekommen sein. Ein Rettungswagen, der gegen 7.15 Uhr mit Blaulicht und Martinshorn zu einem Einsatz eilte, kam durch. Landwirte haben in der Autobahnauffahrt Richtung Köln eine Feuertonne entzündet. Autos können dort nur langsam die Stelle passieren.

Sonntag, 15.30 Uhr: Wo in Oberberg am Montag protestiert wird

Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien drohen an mehreren neuralgischen Stellen im Kreisgebiet Verkehrsbeeinträchtigungen durch die angekündigten Bauernprotesten. Die Kreispolizeibehörde hat am Wochenende eine erweiterte Zusammenstellung der zu erwartenden Engpässe veröffentlicht.

  • Gummersbach

Auf dem Heiner-Brand-Platz vor der Schwalbe-Arena (Steinmüller-Gelände) ist eine Kundgebung geplant, die von 11.55 Uhr bis circa 13.15 Uhr dauern soll. Ab 9 Uhr am Montagmorgen wird die reguläre Verkehrsführung in der Steinmüllerallee in eine Einbahnstraßenregelung geändert, um Parkraum für Versammlungsteilnehmende zu schaffen.

Ebenso wird die Hubert-Sülzer-Straße zwischen dem Kreisverkehr an der Steinmüllerallee und dem Kreisverkehr an der Wilhelm-Heidbreder-Straße für den Verkehr gesperrt. Busse des öffentlichen Personennahverkehrs können den Busbahnhof Gummersbach aber laut Polizein weiterhin anfahren.

Die Polizei erwartet insgesamt rund 500 Versammlungsteilnehmer, auch aus angrenzenden Kommunen, die größtenteils mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen anreisen werden. Durch die An- und Abfahrt der Teilnehmenden ist im gesamten Kreisgebiet mit Behinderungen zu rechnen.

  • Engelskirchen

Auch in der Gemeinde Engelskirchen soll es eine Kundgebung geben, und zwar im Bereich der Autobahnanschlussstelle. Aktionszeitraum ist laut Polizeimitteilung  5.30 bis 15 Uhr. Angemeldet sei eine Kundgebung im Bereich des Pendlerparkplatzes.  Die Auf- und Abfahrten werden nach Absprache zwischen der Versammlungsleitung und der Polizei freigehalten. Dennoch könne es aufgrund des erhöhten Aufkommens von landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu Verkehrsbehinderungen kommen, warnt die Polizei.

  • Wiehl

In Wiehl ist ebenfalls von 5.30 bis 15 Uhr eine Kundgebung im Bereich der Autobahnanschlussstelle Wiehl-Forst angemeldet, ebenfalls im Bereich des dortigen  Pendlerparkplatzes. Und auch dort gelte: Die Auf- und Abfahrten werden nach Absprache zwischen der Versammlungsleitung und der Polizei freigehalten. In der Konsequenz könne es aufgrund des erhöhten Aufkommens von landwirtschaftlichen Fahrzeugen aber auch dort zu Verkehrsbehinderungen kommen.

  • Bergneustadt

In Bergneustadt konzentriert sich der Bauernprotest laut Polizeimitteilung auf den Bereich Südring / Einmündung Baldenbergstraße, und zwar zwischen 6 und 8 Uhr.

„Circa 50 Meter unterhalb der Einmündung ist eine Kundgebung im Bereich einer Einbuchtung angemeldet. Der Südring wird nach Absprache zwischen der Versammlungsleitung und der Polizei freigehalten. Dennoch kann es aufgrund des Aufkommens von landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu Verkehrsbehinderungen kommen“, so die Polizei.

  • Reichshof

In Reichshof konzentrieren sich die Proteste laut Polizei auf den Radweg an der B 55, Am Pochwerk / Einmündung Autobahnzubringer, ebenfalls von 6 bis 8 Uhr. „An der Einmündung zum Autobahnzubringer ist eine Kundgebung auf dem Radweg der B 55 angemeldet. Die B 55 als auch der Autobahnzubringer werden nach Absprache zwischen der Versammlungsleitung und der Polizei freigehalten. Dennoch kann es aufgrund des Aufkommens von landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu Verkehrsbehinderungen kommen“, schreibt die Polizei.

  • Radevormwald / Hückeswagen /Wipperfürth

Die Versammlungsteilnehmer stellen sich ab ca. 6 Uhr zunächst mit ihren Fahrzeugen am Fahrbahnrand der Bundesstraße 229 ab dem Kreisverkehr mit der Bundesstraße 483 in Richtung Halver auf (Fahrtrichtung Radevormwald). „Anschließend fährt der Aufzug über die B 229 bis Radevormwald-Bergerhof und wendet im dortigen Kreisverkehr. In Radevormwald-Rädereichen endet der Aufzug.“

Danach wollen die Teilnehmer ohne Versammlungscharakter eigenständig über die B 483 in Richtung Hückeswagen fahren und die Fahrt zur Versammlung in Gummersbach fortzusetzen. Zwischenzeitlich steuern sie einen Treffpunkt am Hallenbad Hückeswagen und anschließend am Raiffeisenmarkt in Wipperfürth an.


Die Polizei hat an dieser Stelle online einen Überblick über die angemeldeten Versammlungen veröffentlicht, der bei Bedarf aktualisiert wird.

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