Oberbergischer KreisWegen Corona lief die Abholung der Weihnachtsbäume anders ab

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Anders als sonst: In diesem Jahr mussten die Denklinger ihre Weihnachtsbäume selbst zum Feuerwehr-Gerätehaus bringen.

Anders als sonst: In diesem Jahr mussten die Denklinger ihre Weihnachtsbäume selbst zum Feuerwehr-Gerätehaus bringen.

Denklingen – „Weihnachtsbaumaktion mal anders“ war das Motto, unter dem die Jugendfeuerwehr in Reichshof-Denklingen diesmal am Samstag nach dem Dreikönigstag abgeschmückte Christbäume gesammelt hat. Und schon zwei Stunden nach Beginn der Aktion liegen rund 50 Stück auf einem Haufen.

Ein Mann aus Eiershagen bringt gleich eine ganze Ladefläche voll mit seinem Kleintransporter auf den Platz hinter dem Feuerwehrgerätehaus. „Das ist Nachbarschaftshilfe“, sagt er und lacht. Jugendwartin Verena Krauss steigt auf das Fahrzeug und lädt mit Schwung einen Weihnachtsbaum nach dem anderen ab. Ihr Feuerwehrkollege Christian Kalkum unterstützt vom Boden aus.

Krauss freut sich einerseits, dass die Leute vorbeikommen, ihren Baum abladen und mit einer kleinen Spende den Feuerwehrnachwuchs unterstützen. Andererseits bedauert sie, dass die Sammelaktion nicht wie gewohnt stattfinden kann: „Das ist echt traurig.“

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Entsorgung über den Biomüll

In den Gemeinden, in denen die Jugendfeuerwehren oder Jugendgruppen der Kirchengemeinden die Bäume in diesem Jahr coronabedingt nicht abholen, muss der Weihnachtsbaum über den Biomüll entsorgt werden. Das betrifft beispielsweise Dieringhausen. Dort muss der Weihnachtsbaum so klein geschnitten werden, dass er in die Biotonne passt.

„Auch der Stamm eines normalen Haus-Weihnachtsbaums kann mit in die Tonne. Er sollte aber in kleine Scheiben gesägt werden“, sagt Burkhard Rösner, Geschäftsführer des Asto. Auch Äste sollten klein genug geschnitten und nicht einfach in die Tonne gequetscht werden, rät Rösner.

In Engelskirchen – dort ist der BAV zuständig ist – können die Bäume an die Straße gestellt werden. Das Abfuhrunternehmen Revea sammelt die Bäume anstelle der Jugendfeuerwehr am 16. Januar im gesamten Gemeindegebiet ein. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Bäume müssen bis spätestens um 6 Uhr an der Straße liegen. (lth)

In anderen Jahren sind die Jugendlichen, aktuell sind es 14 Mädchen und Jungen, mit drei Traktoren und einigen Aktiven durch den Ort und die umliegenden Vororte gefahren und haben die Bäume ander Haustür abgeholt, in diesem Jahr geht es nicht anders. Nicht einmal an der Aktion am Gerätehaus dürfen sie teilnehmen: Es herrscht ein absolutes Übungsverbot.

Am Ende des Tages liegen knapp 200 Weihnachtsbäume auf dem Haufen. Sie werden zunächst auf einem Bauernhof zwischengelagert, bis feststeht, ob es ein Osterfeuer auf dem Festplatz in Denklingen geben darf. Die Spenden der Baumanlieferer sind für die Jugendarbeit bestimmt. Kalkum erklärt: „Es gibt nicht nur den Übungsdienst, die Kameradschaftspflege bei einer Freizeitaktivität ist genauso wichtig.“ Doch beides liegt derzeit auf Eis. Verena Krauss schildert: „Die Jugendlichen warten so sehr darauf, dass es wieder losgeht.“

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In Drabenderhöhe hat die Evangelische Jugend wie in den vergangenen Jahren – aber mit Mundschutz, Abstand und zuvor ausgearbeiteten Hygienekonzept – die Weihnachtsbäume eingesammelt. Mit sechs Treckern und einem Lastwagen sowie pro Straße nur zu zweit, waren die Jugendlichen unterwegs und hatten schnell die ersten Anhänger voll.

Da die Spendensammlung an den Haustüren wegen Corona ausfallen musste, kamen die Jugendlichen wesentlich schneller voran. Auch einige Konfirmanden hatten sich angeschlossen, um zu helfen. Die Spenden, mit denen die Kinder- und Jugendarbeit in der Kirchengemeinde finanziert wird, können alternativ kontaktlos überwiesen werden.

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