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Lebensgefahr durch KälteImmer mehr Menschen schlafen in Oberberg auf der Straße

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Eine obdachlose Frau schiebt ihr Hab und Gut mithilfe einer Transportkarre durch die Stadt.

Auch in Oberberg leben immer mehr Menschen im Freien.

Die Wohnhilfen Oberberg rufen zur Unterstützung auf und bitten um Hinweise auf Menschen, die zurzeit im Freien leben.

Die Winterkälte bedeutet Lebensgefahr. Wer kein schützendes Dach über dem Kopf hat und im Freien schlafen muss, der könnte am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohnhilfe Oberberg beobachten, dass auch im Kreisgebiet zurzeit immer mehr Menschen draußen übernachten – diese Zahl sei im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen, sagt die Einrichtung der Diakonie Michaelshoven.

Bei Frostnächten zählt jede Meldung

Deshalb bitten die Wohnhilfen nun die Oberbergerinnen und Oberberger um Hilfe, wenn sie einen Menschen ohne Obdach sehen, zum Beispiel auf der Straße: Jeder sei dazu aufgerufen, sich bei den Beratungsbüros der Wohnhilfen in Gummersbach, Waldbröl oder Wipperfürth zu melden und einen Hinweis zu geben, am besten telefonisch oder per E-Mail.

„Wenn sich Menschen bei diesen Temperaturen im Freien aufhalten oder gar übernachten, dann ist das lebensgefährlich“, betont auch Wilfried Fenner, Leiter des Regionalteams Mitte, und versichert: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen jeden Fall auf und prüfen, was schnellstmöglich getan werden kann.“

Wohnungslose Menschen, so Fenner, erkenne man oft daran, dass sie mehrere Taschen, Rucksäcke oder einen Schlafsack mit sich führen. Auch auf Personen, die in Hauseingängen, an Bahnhöfen oder an Bushaltestellen schlafen, sollte man achten. Gleiches gelte für Menschen, die man regelmäßig im Freien antrifft, die immer wieder draußen sitzen oder sich dort auch den ganzen Tag aufhalten. Außerhalb der Öffnungszeiten der Beratungsbüros seien die Polizei unter 110, das jeweilige Ordnungsamt oder auch der Rettungsdienst unter 112 zu verständigen.

„Das ist besonders an kalten Tagen und in frostigen Nächten wichtig“, führt Fenner aus. „Es besteht eine Übernachtungspflicht, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht.“ So besorge die Polizei in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ordnungsamt eine kurzfristige Unterbringung in einer sogenannten Notunterkunft.

Die Wohnhilfen finanzieren ihre Arbeit auch mit Fördermitteln des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie mit privaten Spenden. Sie kümmern sich um Menschen, die auf der Straße leben, schnell und unbürokratisch. Wer diese Organisation unterstützen möchten, kann Geld spenden an den Förderverein „Freunde der Wohnhilfen Oberberg“.


Hilfe-Nummern

Während der Geschäftszeiten sind die Wohnhilfen Oberberg telefonisch zu erreichen für Radevormwald, Wipperfürth, Hückeswagen und Lindlar unter (02267) 6 55 77 50. Gummersbach, Bergneustadt, Marienheide und Engelskirchen unter (02261) 96 90 60. Waldbröl, Nümbrecht, Wiehl, Morsbach und Reichshof unter (02291) 80 85 00.