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WaldschädenOberberg bleibt stark betroffen

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Das Foto zeigt abgestorbenen Wald in Lindlar.

Abgestorbener Wald in Lindlar.

Auch wenn sich in NRW der Zustand des Waldes zuletzt leicht verbessert hat: Oberberg gehört weiterhin zu den größten Schadensgebieten.

Der Zustand des Waldes in Nordrhein-Westfalen hat sich im Jahr 2025 leicht verbessert, bleibt aber vielerorts weiterhin kritisch. Und: Oberberg gehört noch immer zu den größten Schadensgebieten im Land. Das geht aus dem aktuellen Waldzustandsbericht hervor, den Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen jetzt vorgestellt hat.

Auch im Bergischen Land zeigt sich dieses Bild. Besonders die Rotbuche, die einen großen Teil der Waldflächen im Rheinisch-Bergischen Kreis ausmacht, habe sich gegenüber dem Vorjahr erholt. Gleichzeitig beobachten die Försterinnen und Förster jedoch immer häufiger eine sogenannte Buchenvitalitätsschwäche.

Spätfolgen der Dürren 2018 und 2020

Ministerin Gorißen erklärte, dass die Waldbestände trotz der etwas günstigeren Bedingungen weiterhin stark unter den Auswirkungen von Hitze, Trockenheit und dem Schädlingsbefall litten. Von einer echten Trendwende könne deshalb noch keine Rede sein. Wassermangel, Pilzbefall und Insekten setzen  den Bäumen überdies zu. Viele Buchen tragen heute noch die Spätfolgen der Dürren zwischen 2018 und 2020.

Jörn Hevendehl, Leiter des Regionalforstamts Bergisches Land in Gummersbach, weist zudem auf die große Bedeutung gesunder Feinwurzeln hin. Nach seinen Worten erschwerten übersäuerte Böden die Wasseraufnahme und machten die Bäume besonders anfällig. Auch die Eichenbestände stehen weiterhin unter Druck.

Besonders stark betroffen bleibt der Oberbergische Kreis, der nach wie vor zu den größten Schadensgebieten in Nordrhein-Westfalen zählt. In Marienheide wurde der Eichenprachtkäfer vermehrt festgestellt. Sein Auftreten gilt als deutliches Zeichen für anhaltenden „Trockenstress“ und ungünstige Bodenverhältnisse.

Trotz dieser Belastungen gebe es Fortschritte. Rund 65 Prozent der früheren Fichtenschadflächen im Bergischen Land sind inzwischen wieder bewaldet. Neben natürlicher Verjüngung setzen die Forstleute verstärkt auf aktive Wiederaufforstung, bevorzugt mit widerstandsfähigeren Baumarten wie Eiche, Douglasie, Lärche und Buche. Ziel sei der Aufbau stabiler Mischwälder, die künftigen Belastungen besser standhalten können. In den kommenden Jahren bestehe jedoch noch viel Arbeit, um das Wachstum der jungen Bestände zu lenken und vorhandene Lücken zu schließen, damit sich langfristig robuste Waldbestände entwickeln.