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JahresdienstbesprechungNeues Auto der Wiehler Feuerwehr musste sofort ausrücken

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gruppe steht vor vier Feuerwehrfahrzeugen.

Bei der Jahresdienstbesprechung übergaben Bürgermeister und Kreisdirektor symbolische Autoschlüssel. Der zweite Wagen von rechts kam dann zum Einsatz. 

Die Wiehler Einheiten der Feuerwehr stellen sich technisch und personell auf für neue Herausforderungen. Bei der Schlüsselübergabe zu Beginn der Jahresdienstbesprechung gab es eine Überraschung.

Der Bürgermeister hatte den symbolischen Schlüssel für das neue Fahrzeug gerade erst übergeben, da musste der neue Marienhagener Mannschaftswagen am Freitagabend auch schon ausrücken. Auch wenn es dann nur ein Brandmelderfehlalarm im Industriegebiet war, so wurde das oft beschworene Zusammenwirken von engagiertem Ehrenamt und moderner Technik wunderbar anschaulich gemacht.

Dass es nur so funktioniert, war wieder Thema der Grußworte bei der Jahresdienstbesprechung der Wiehler Feuerwehr. Die Stadtverwaltung nutzte zuvor die Gelegenheit, neben dem Marienhagener noch zwei weitere Mannschaftswagen zu übergeben, einen für Bielstein und einen für die neue Kinderfeuerwehr. Und Bürgermeister Ulrich Stücker kündigte an, dass in diesem Jahr vier weitere Fahrzeuge beschafft werden, darunter zwei neue Drehleitern. Mit Bundesmitteln finanziert wurde ein großer Schlauchwagen, der bei der Wiehler Feuerwehr stationiert und dem Zivilschutz und der Katastrophenhilfe im Kreis dienen wird.

Aktionstag im Wiehler Gymnasium

Kreisbrandmeister Julian Seeger erläuterte, dass der mit Allradantrieb ausgestattete Lkw die Wasserversorgung über lange Strecken gewährleistet, indem er während der Fahrt eine bis zu zwei Kilometer lange Schlauchleitung verlegt. Seeger warb erneut für die Eigenvorsorge der Bevölkerung angesichts der Bedrohung durch Krieg und Klimawandel und dankte der Stadt, dass sie bei dem Pilotprojekt mitwirkt, dass am heutigen Montag im Bonhoeffer-Gymnasium unter dem Titel steht: „Handeln macht Schule! Sensibilisierung für den Katastrophenschutz“. Der Kreisbrandmeister ernannte schließlich mit Timo Rosenkranz einen Wiehler Feuerwehrmann zum neuen Leiter der Einheit für Information und Kommunikation der Kreisfeuerwehr.

Die Wiehler Feuerwehr ist technisch und personell gut aufgestellt. Anstelle des kurzfristig erkrankten Wehrführers Jens Schmidt gaben dessen Stellvertreter Daniel Noss und Pascal Petermann einen Überblick. Im laufenden Jahr wird die Rekordzahl von 252 aktiven Feuerwehrleuten des Jahres 2022 wieder erreicht. Dazu gehören neuerdings auch 21 Kräfte, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu Einsätzen ausrücken, aber etwa bei der Gerätewartung mitarbeiten. 39 Feuerwehrleute sind sogenannte Tagesalarmer, gehören also zu einer anderen Feuerwehr, stehen in Wiehl aber zur Verfügung, weil sie hier ihren Arbeitsplatz haben.

Wiehler Einheiten rückten 300 Mal aus

300 Mal musste die Feuerwehr im Jahr 2024 ausrücken, etwas seltener als im Vorjahr (340 Einsätze), aber viel öfter als vor zehn Jahren (180). Auf lange Sicht habe man immer mehr zu tun, stellte Vizewehrführer Petermann fest, zuletzt wegen vieler Brandeinsätze. Negativer Höhepunkt war das Großfeuer bei Drabenderhöhe, bei dem die Wehr zwölf Stunden im Einsatz war, um ein großes Heuballenlager zu bekämpfen. Die Nachlöscharbeiten zogen sich über Tage hin. „Das war personalintensiv und kräftezehrend.“

Vizewehrführer Noss machte aber auch noch einmal deutlich, dass die ehrenamtliche Feuerwehr nicht zuletzt eine Art Volkshochschule ist: Knapp 3000 Stunden haben die Wiehler Kameradinnen und Kameraden damit zugebracht, sich aus- und fortbilden zu lassen.

Bürgermeister Stücker dankte denn auch: „Die Gesellschaft braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen. Das machen Sie auf vorbildliche Weise.“ Kreisdirektor Klaus Grootens betonte: „Ihr Engagement ist unbezahlbar.“

Bei den Ehrungen wurde deutlich, dass die Wiehler Einheiten alle Generationen versammeln, von der Jugendfeuerwehr bis zur Ehrenabteilung. Stehenden Applaus gab es für Lothar Lindenberg, der rüstig genug war, um sich die Auszeichnung in Gold für eine 70 Jahre lange Mitgliedschaft  abzuholen.


Diese Wiehler Feuerwehrleute wurden geehrt

Leistungsspange der deutschen Jugendfeuerwehr: Chaja Sarah Peters, Vincent Manz, Felix Leo Schmidt und Benedict Schuller

10 Jahre in der Wiehler Feuerwehr: Justin Liefert, Maurice Liefert, Andy Pradel, Andre-Marcel Prinz, Corin Tietze und Tom Spiegel

25 Jahre: Bianca Funken, René Melcher, Daniel Noss, Florian Rinker und Annica Stamm

40 Jahre und so lange im aktiven Dienst: Oliver Veit

50 Jahre: Jochem Fischer, Heiko Grümer, Detlef Helmenstein, Rudolf Schrammen, Guido Schulz, Henning Schumacher und Hugo Zawislack, im aktiven Dienst: Detlef Helmenstein, Rolf-Dieter Standtke und Guido Schulz

70 Jahre: Lothar Lindenberg und Helmut Wirths