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TrockenheitSchluss mit Gießen und Pools in Drabenderhöhe

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Die anhaltende Dürre wirkt sich auf die Reserven der Loopeperle aus. Das Trinkwasser soll nicht mehr verschwendet werden.

Drabenderhöhe – Die langanhaltende Hitze und der fehlende Regen machen sich auch im Wiehler Ortsteil Drabenderhöhe bemerkbar. Auf Grund der extremen Dürre ruft der Wasserversorgungsverein Loopeperle zum Wassersparen auf. Die Bewohner sind angehalten, ihre Gärten nicht mehr mit Leitungswasser zu gießen und die Pools nicht mehr zu befüllen. Auch für den örtlichen Friedhof wird kein Wasser mehr bereitgestellt.

Thorsten Reuter, Vorsitzender des Vereins, glaubt: „In Oberberg hat es eine solche Dürre noch nicht gegeben. Im Vergleich zum vergangenem Jahr haben wir einen Rückstand von 90 Prozent.“ Das ehrenamtliche Team des Vereins versorgt in Drabenderhöhe rund 300 Haushalte und eben den Friedhof.

Hochbehälter soll als Reserve herhalten

Das Trinkwasser wird zu 90 Prozent unterirdisch aus dem Loopetal gewonnen. Das Wasser, das sich im Bereich zwischen Verr und Büddelhagen sammelt, wird durch zwei Tiefbrunnen in eine Filteranlage gepumpt. Dort wird es zu Trinkwasser aufbereitet und anschließend ins Netz eingespeist. In einem Hochbehälter werden zusätzlich 100 Kubikmeter gespeichert. Ein Kubikmeter entspricht 1000 Litern.

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Der Hochbehälter soll für eine Reserve sorgen, falls der Regen mal ausbleibt oder der Bedarf steigt. Und genau das ist gerade der Fall. „Seit Mai hat es keinen nennenswerten Regen mehr gegeben“, erklärt Reuter. Die Entscheidung, die Nutzung des Trinkwassers einzuschränken, sei dem Verein nicht leicht gefallen. Der Wasserstand habe jedoch so stark abgenommen, dass sich keine andere Möglichkeit ergeben habe. Die Leute sollen mit dem Appell auf die schwierige Situation aufmerksam gemacht werden. „Es soll der Wink mit dem Zaunpfahl sein.“

Pools als großes Problem für Trinkwasserreserven

Die Brunnen haben ein Fassungsvermögen von drei Kubikmetern pro Stunde und holen das Wasser aus einer Tiefe von 60 Metern. „Der Bedarf im Sommer geht auf zehn Kubikmeter pro Stunde hoch. Und liegt damit etwas mehr als drei Kubikmeter über dem Jahresdurchschnitt“, führt Thorsten Reuter aus. Es können aber nur neun Kubikmeter pro Stunde hochgepumpt werden. Der Hochbehälter gleicht dies im Normalfall aus, aber durch die Trockenheit befindet sich dieser im kritischen Bereich. Aus diesem Grund muss mit dem Zukauf beim Aggerverband das aktuelle Defizit kompensiert werden. „Wir kaufen alle zwei Tage 40 Kubikmeter zu“, berichtet der Vorsitzende.

Besonders Pools, die sich viele in der Corona-Zeit angeschafft hätten, stellen ein großes Problem für die Trinkwasserreserven dar. Der Verein möchte darum für die Badesaison 2023 gewährleisten, dass es nicht wieder zu Engpässen kommt. Die Bürger würden nun Ende des Jahres dazu aufgerufen, ihre Pools nur noch bis zum 1. Mai zu füllen, bevor die Trockenzeit beginnt, kündigt Reuter an.

Zukauf von Aggerverbandswasser vermeiden

Der Vereinsvorsitzende möchte „den teuren Zukauf von Aggerverbandswasser vermeiden“. Der Bau von zwei weiteren Brunnen sei geplant, um mehr Sicherheit zu haben. Die passenden Stellen sind bereits gefunden. Denn Thorsten Reuter ist sicher: „Aufgrund des Klimawandels wird es noch häufiger zu extremer Dürre kommen.“

Der Kreis hat bereits Anfang August die Wasserentnahme aus Bächen, Flüssen und Seen wegen der Trockenheit reglementiert. Dezernatsleiter Frank Herhaus stellt klar: „Selbst wenn es kurzfristig ab und zu etwas Regen gibt, wird sich die Lage nicht so schnell verbessern.“ Verboten ist somit bis vorerst 31. Oktober das Abpumpen von Wasser aus öffentlichen Gewässern.

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Der Aggerverband derweil sieht noch keinen Grund zur Sorge. Die Talsperren Wiehl, Genkel und Agger seien jeweils zu mehr als 60 Prozent gefüllt, berichtet Sprecher Axel Blüm. „Die Trinkwassermenge liegt nur leicht unter dem Durchschnitt.“

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