„Ziel ist eine Medaille“Wipperfürther Badmintonspieler über seine Olympia-Teilnahme

Lesezeit 3 Minuten
Der Wipperfürter Badmintonspieler Mark Lamsfuß startet bei den Olympischen Spielen.

Der Wipperfürter Badmintonspieler Mark Lamsfuß startet bei den Olympischen Spielen.

  • Das Flugticket liegt bereit, ein lang gehegter Traum wird Wirklichkeit.
  • In genau einem Monat hebt der Wipperfürther Badmintonspieler und frisch gebackene Vize-Europameister Mark Lamsfuß gen Tokio ab.
  • Florian Sauer sprach mit dem 27-Jährigen über seine Ziele bei den Olympischen Sommerspielen 2021.

Wipperfürth – Herr Lamsfuß, haben Sie den Koffer schon gepackt?

Tatsächlich steht unser Abflugtermin jetzt fest. Am 15. Juli steigen wir in den Flieger. Dann beginnt das Abenteuer Olympia endlich.

Sie starten an der Seite von Marvin Seidel im Doppel und sind zugleich für das Mixed mit Isabel Herttrich qualifiziert. Wie läuft die finale Vorbereitungsphase?

Hinter uns liegen gerade zwei sehr harte Wochen, in denen es darum ging, spielerisch und auch von der Fitness her auf Top-Niveau zu kommen. Jetzt folgen noch einmal einige Wochen, in denen wir mit Sparringsspielern trainieren, die uns fordern werden.

Hat Corona das Training eingeschränkt?

Das hat auf dem Olympiastützpunkt in Saarbrücken wirklich gut funktioniert. Schon im April des letzten Jahres gab es dort ein Hygienekonzept, das funktioniert. Wir werden regelmäßig getestet, der Kontakt zu Außenstehenden wurde natürlich eingeschränkt.

Was fällt ihnen als Erstes ein, wenn Sie an Olympia denken?

Ein Traum wird wahr. Ich bin stolz auf die erreichte Qualifikation, alles ist ziemlich aufregend. Allerdings kenne ich mich: Jetzt möchte ich mehr. Das olympische Motto „Dabei sein ist alles“ wäre mir zu wenig. Ziel ist eine Medaille. Die Konkurrenz aus Asien, allen voran aus China und Indonesien ist natürlich stark. Wir werden sehen, was möglich ist.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Gastgeber planen die Eröffnungsfeier für den 23. Juli.

Wobei es nach meinem Kenntnisstand ein abgewandeltes Format geben soll. Der bekannte Einzug aller Athleten mit jeweiliger Fahne fällt wohl Corona zum Opfer. So oder so: Wir könnten ohnehin nicht daran teilnehmen. Am nächsten Tag steht unser erstes Spiel an, da heißt es Kräfte sammeln. Der Wettkampf geht einfach vor.

Über Fußballer gibt es das Gerücht, dass sie vor wichtigen Partien Berge von Nudeln vertilgen. Wie ist das beim Badminton?

(lacht) Das eine klassische Menü gibt es nicht. Aber natürlich werden wir von Ernährungsberatern unterstützt. Viele Proteine, viele Vitamine. Am Tag vor dem Wettkampf entscheidet jeder Spieler selbst, was er noch braucht. Dem einen ist nach einer lockeren Trainingseinheit, andere werden noch einmal mental gecoacht. Wieder andere fühlen sich bereit und wollen einfach nur ihre Ruhe haben.

Wer wird Sie nach Tokio begleiten?

Ursprünglich wollten Familie und Freunde mitkommen, um mich vor Ort zu unterstützen. Das ist durch Corona nun leider nicht möglich. Mein Anhang wird deshalb zu Hause in Deutschland die Daumen drücken.

Haben Sie eigentlich einen Glücksbringer?

Tatsächlich hat mir meine Freundin Theresa vor einigen Jahren einmal ein kleines Glücksbringer-Handtuch geschenkt. Das begleitet mich seither zu allen Meisterschaften. Und jetzt – man glaubt es wirklich kaum – sogar zu Olympischen Spielen.

Rundschau abonnieren