Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Offensive zur Modernisierung64 Millionen für 17 Bahnhöfe in der Region

Lesezeit 2 Minuten

Der Bahnhof in Kall hat heute wenig Aufenthaltsqualität. 7,24 Millionen Euro investieren Bahn und NVR in die Modernisierung.

Region – 64 Millionen Euro sollen bis 2023 in die Modernisierung von 17 erneuerungsbedürftigen Bahnhöfen im Rheinland zwischen Aachen und Bad Honnef fließen. Beispielsweise für neue Bahnsteige, barrierefreie Zugänge, neue Beschilderung und Beleuchtung. Landesweit sind es 35 Bahnhöfe.

Vertreter von Nahverkehr Rheinland (NVR) und Deutsche Bahn unterzeichneten gestern im Beisein von Verkehrsminister Hendrik Wüst auf dem Marktplatz des Kölner Hauptbahnhofs entsprechende Finanzierungsverträge für die sogenannte Modernisierungsoffensive 3 (MOF3). Zwei Drittel oder rund 47 Millionen Euro stammen aus Mitteln des NVR, ein Drittel gibt die DB. „Das ist sehr gut angelegtes Geld für unsere Kunden im Nahverkehr“, sagte NVR-Verbandsvorsteher Stephan Santelmann.

Vor allem im Kreis Euskirchen wird etwas passieren

In der ersten Modernisierungsoffensive waren zwischen 2004 und 2010 bereits 87 Stationen in NRW ertüchtigt worden. Im Zuge von MOF2 werden derzeit weitere 117 Bahnhöfe im Land fit gemacht.

Zahlen

Auf den 17 Bahnhöfen im Maßnahmenpaket MOF3 werden nach Angaben von DB Station + Service bis 2023 17 500 Quadratmeter Bahnsteig erneuert, 40 Aufzüge und Rampen für barrierefreie Zugänge gebaut, 30 Bahnsteigdächer und sieben Fußgängertunnel saniert. Davon profitierten künftig täglich 40 000 Reisende. (kmü)

Die Nachricht dürfte vor allem im Kreis Euskirchen große Freude auslösen, wo gleich acht Bahnhöfe für insgesamt rund 20 Millionen Euro fit gemacht werden sollen (Dahlem-Schmidtheim 1,1 Mio, Euskirchen-Großbüllesheim 3,3 Mio, -Kreuzweingarten 1,0 Mio, - Stotzheim 1,0 Mio, Kall 7,2 Mio, Kall-Scheven 2,6 Mio, Kall-Urft 1,0 Mio und Mechernich-Satzvey 2,4 Mio). In Kall bemühte sich der Gemeinderat seit vielen Jahren um einen barrierefreien Bahnhof. Dieser Wunsch wird jetzt erfüllt. 7,2 Millionen Euro werden in die Rund-um-Modernisierung gesteckt inklusive Bahnsteig, -dach, -ausstattung und verbesserter Reisendeninformation.

7,3 Millionen Euro sind für Verbesserungen am Bahnhof Köln-Longerich eingepreist. Im MOF3-Maßnahmenpaket sind zudem die Bahnhöfe Bad Honnef (4,8 Mio), Königswinter (7,1 Mio) und -Niederdollendorf (3,6 Mio), Bonn-Mehlem (6 Mio) und Köln-Nippes (0,1 Mio), Rösrath (2,9 Mio), Leverkusen-Schlebusch (6,6 Mio) sowie Aachen-West (5,6 Mio).

„Wenn wir mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf die Schiene bewegen möchten, müssen wir die Aufenthaltsqualität in und an den Bahnhöfen verbessern“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Unterzeichnung. Noch immer seien viele Bahnhöfe in keinem guten Zustand. „Das kann man sehen und auch riechen“. Einen kostenlosen ÖPNV lehnt Wüst ab. Man müsse die vorhandenen finanziellen Mittel in den Ausbau von Bus und Bahn stecken und neue Angebote schaffen. Von einem kostenfreien ÖPNV profitierten nur Kommunen mit guter Anbindung. „In meiner Heimatstadt Rhede ist seit 30 Jahren kein Zug gefahren, da hat man nichts von einem kostenlosen Ticket“, so Wüst.