„Modellprojekt“ Bergisch GladbachKardinal Woelki äußert sich erstmals zu Kehrtwende

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Erzbischof Rainer Maria Woelki sitzt mit nachdenklicher Geste vor einem grünen Garten.

Schriftlich hat sich Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki am Sonntagnachmittag erstmals zur Zurücknahme des Modellprojekts Bergisch Gladbach geäußert.

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki räumt ein, die Kritik am Modellprojekt Bergisch Gladbach gut nachvollziehen zu können.

Während aus den fünf Bergisch Gladbacher Seelsorgebereichen, die zum 1. März in einem „Modellprojekt“ als   Pastorale Einheit zusammengefasst werden sollten, am Wochenende bereits Erleichterung zu vernehmen war, dass die Verantwortlichen das „Modellprojekt“ abgesagt hatten, äußerte sich das Erzbistum offiziell erstmals am Sonntag zur Kehrtwende.

„Die Kritik der Gremienmitglieder und ihr einhellig geäußerter Wunsch nach Rücknahme des Proklamandums vom 14./15. Januar sind für mich gut nachvollziehbar“, wird Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in einer am Sonntagnachmittag verbreiteten Pressemitteilung zitiert.

Es war immer mein ausdrücklicher Wunsch, dass der Prozess „#ZusammenFinden“ im Miteinander und größtmöglichen Einvernehmen . . . geschieht
Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln

Zuvor hatte das Erzbistum in den Gladbacher Gottesdiensten die Kehrtwende verkündet, wie sie bereits am Freitag an hier berichtet worden war.

„Es war immer mein ausdrücklicher Wunsch, dass der Prozess „#ZusammenFinden“ im Miteinander und größtmöglichen Einvernehmen von Hauptberuflichen und ehrenamtlich Engagierten sowie den verantwortlichen Gremien und Gruppen geschieht“, so Woelki: „Deshalb habe ich nach Beratung mit den Projektverantwortlichen im Generalvikariat die Entscheidung getroffen, die Personalentscheidungen und den Start des Modellprojekts zum 1. März 2023 zurückzunehmen.“

Weitere Gespräche mit Erzbistumsvertretern in Bergisch Gladbach sollen folgen

Zwischenzeitlich hatte Kreisdechant Norbert Hörter wie berichtet von sich aus bekundet, dass er zum 1. März 2023 nicht als leitender Pfarrer der künftigen Pastoralen Einheit zur Verfügung stehe. Die Entscheidung, dass Bergisch Gladbach zukünftig eine Pastorale Einheit sein wird, sei davon unberührt, betonte das Erzbistum am Sonntag in seiner Antwort auf die Anfrage der Redaktion vom Freitag.

„Ich habe die Hauptabteilung Entwicklung Pastorale Einheiten damit beauftragt, in den kommenden Wochen und Monaten weitere Gespräche in den Bergisch Gladbacher Seelsorgebereichen zu führen“, so der Erzbischof.

„Zum einen möchte ich, dass die Menschen die Möglichkeit erhalten, die gegenwärtig entstandene Verärgerung und die damit verbundenen Enttäuschungen auszudrücken und die dahinterliegenden Ursachen zu benennen“, so Woelki „Zum anderen ist es mir ein Anliegen, dass – ergebnisoffen – darüber gesprochen wird, ob in gemeinsamer Verantwortung und zu einem späteren Zeitpunkt ein Modellprojekt in Bergisch Gladbach denkbar ist.“

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