Ausweichstelle geplantGrünes Licht für neuen Haltepunkt Overath-Vilkerath

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Mit einem Halt auf freier Strecke simulierten die Züge den Haltepunkt Vilkerath.

Overath – Am Freitag hat der geplante Haltepunkt Overath-Vilkerath eine wichtige bürokratische Hürde genommen: Im Hauptausschuss des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (zuständig für den neuen Bahnhalt) nahmen die Mitglieder die Informationen zur Kenntnis und beauftragten die Geschäftsführung des Zweckverbands, „die Realisierung der Station Overath-Vilkerath vorzunehmen“. Der Beschluss fiel einstimmig aus. Nun steht abschließend am 28. Juni eine Abstimmung in der Verbandsversammlung des Zweckverbands an.

„Wann?“ und „Wo?“ noch unbeantwortet

Danach kann es konkreter werden mit den Planungen. Noch gibt es nämlich weder ein Datum für den Baustart des Haltepunkts noch einen genauen Ort, an welchem er in Vilkerath entstehen könnte. Prognosen deuten eher auf eine Stelle außerhalb des Stadtteils, um den Autoverkehr zum Bahnhof zu lenken. 

Im Januar und Februar hatten die Bahnen den Halt Vilkerath mit einem Stopp auf freiem Feld simuliert, bei einem Fahrzeitverlust von 1 Minute und 42 Sekunden. Das Ergebnis war zur Zufriedenheit der Planer ausgefallen. Um die Verzögerung durch den Halt in Vilkerath aufzufangen, sollen zwei Maßnahmen flankieren: eine neue Zugkreuzungsstelle bei Engelskirchen-Ehreshoven und der Umbau der Schrankenanlagen an den Bahnübergängen in Overath und Engelskirchen. Davon wären die Dr.-Ringens-Straße im Ortskern von Overath und die Mucher Straße betroffen.

Ein „Betriebsbahnhof“ könnte entstehen

Bislang gibt es keine Ausweichmöglichkeit für die Bahnen im zwölf Kilometer langen Abschnitt zwischen Overath und Engelskirchen. Die Züge müssen in Overath und Engelskirchen in den Bahnhöfen abwarten, bis der komplette Streckenabschnitt vom Gegenzug geräumt ist. Mit der Halbierung dieser sogenannten „Blockstrecke“ könnten im Verspätungsfall gleichzeitig Züge in Overath und Engelskirchen abfahren und sich in Engelskirchen-Ehreshoven begegnen. Die Planer sprechen von einem „Betriebsbahnhof“, der entstehen soll; ein Aus- und Zustieg ist dort nicht möglich. Mit dem Kreuzungspunkt werde die Leistungsfähigkeit der Strecke deutlich verbessert, betonen die Verantwortlichen. Das Risiko, dass Verspätungen auf Züge der Gegenrichtung übergingen, werde sinken.

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Bei den Schrankenanlagen muss der Zweckverband das Gespräch suchen mit der Stadt Overath, mit der zuständigen Straßenbehörde und der DB Netz AG. Sowohl in Overath als auch in Engelskirchen gibt es Halbschranken an Bahnübergängen, die zwischen Ankunft und Abfahrt eines Zuges kurz geöffnet werden können. Vorgeschlagen wird der Umbau zu Vollschrankenanlage. Damit wäre ein Zwischenöffnen der Bahnübergange nicht mehr erforderlich. Positiv für die Bahnreisenden: Die anfallenden Zeitverluste, die das Auf und Ab der Schrankenanlagen für die Züge bedeuten, würden zurückgehen. Hier müsse aber noch mit Eisenbahnbundesamt und den weiteren betroffenen Behörden gesprochen werden. Auch die Auswirkungen auf den Autoverkehr Overath und Engelskirchen müssten untersucht werden. Längere Wartezeiten vor den Schranken scheinen nicht ausgeschlossen bei dieser Variante.

Der frühere Halt in Vilkerath wurde 1960 aufgegeben, gleichzeitig mit dem im Nachbarort Engelskirchen-Loope, aufgrund mangelnder Resonanz aus Sicht der Deutschen Bahn. 1980 folgte die Aufgabe des Halts in Engelskirchen-Ehreshoven. Seitdem fahren die Züge zwischen Overath und Engelskirchen ohne Zwischenstopp.

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