Neuer Bürgermeister in Rösrath wird Yannick Steinbach (SPD/Fors-Park). In der Stichwahl kam er auf 52,65 Prozent, Giselher Dick (Grüne/ZLR) kam auf 47,35 Prozent.
Stichwahl in RösrathYannick Steinbach wird neuer Bürgermeister

Yannick Steinbach (SPD/Fors-Park) wird Rösraths neuer Bürgermeister. Er sieht sich „für jede Aufgabe bereit“.
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Yannick Steinbach (SPD/Fors-Park) wird neuer Rösrather Bürgermeister. In der Stichwahl setzte sich der 32-Jährige mit 52,65 Prozent gegen Giselher Dick (Grüne/ZLR) durch, der 47,35 Prozent erreichte. Das relativ knappe Ergebnis sorgte für einen spannenden Wahlabend: Während die Auszählung lief, lag mal Dick in Führung, mal Steinbach. Am Ende war Steinbach jedoch der glückliche Sieger.
„Ich war sehr ruhig, aber auch sehr angespannt“, sagte der künftige Bürgermeister Steinbach am Ende des Kopf-an-Kopf-Rennens. Er zeigte sich dankbar für das Vertrauen der Mehrheit in Rösrath, insbesondere die besonders hohe Zustimmung in Forsbach: „Meine engere Heimat Forsbach hat den Ausschlag gegeben und mich zum Bürgermeister gemacht“, stellte er fest. Das sei auch eine Herausforderung: „Meine Aufgabe wird es sein, die Stadt als Ganzes zu einen. Ich werde auch meinen Gegnern die Hand reichen.“ Der Wahlkampf sei auch mit üblen Angriffen gegen ihn verbunden gewesen, so Steinbach. Damit habe er ein „unterirdisches Niveau“, erreicht. Er sei „heilfroh, dass trotzdem die Mehrheit der Wähler sich ein eigenes Bild gemacht und einen kühlen Kopf bewahrt hat“. Letztlich habe ihn die Bewährungsprobe des Wahlkampfs gestärkt: „Nachdem ich diese vier Monate Wahlkampf hinter mir habe, fühle ich mich für jede Aufgabe bereit.“

Der zweitplatzierte Kandidat Giselher Dick (Grüne/ZLR) reagierte enttäuscht, sah aber auch positive Seiten des Wahlkampfs. Die Menschen seien „politisiert“.
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Einen ausgleichenden Ton fand auch der zweitplatzierte Kandidat Dick. „Wir waren gute Wahlkämpfer“, sagte er mit Blick auf sein Team und das relativ knappe Ergebnis. „Das ist Demokratie“, sagte er angesichts seiner Enttäuschung. Er sah aber auch Erfreuliches am Wahlkampf: „Die Menschen waren politisiert.“ Mit Blick auf Steinbach sagte Dick: „Ich wünsche ihm Fortune, Erfolg für Rösrath. Er hat gesagt, er wird mit allen Parteien zusammenarbeiten. Meine Erwartung an ihn ist, dass er das jetzt macht.“ Dick sieht den Wahlkampf auch als Gewinn für sich: „Vor fünf Monaten hat mich noch keiner gekannt.“ Auch Steinbach zollte Dick Anerkennung: Er habe „ein sehr ehrbares und beachtliches Ergebnis erreicht“.
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In der ersten Runde der Kommunalwahl am 14. September hatte Steinbach mit 29,6 Prozent den ersten Platz erreicht, Dick kam mit 24,3 Prozent auf Platz zwei. Damit schien das Ergebnis der Stichwahl kaum vorhersehbar. Keineswegs ausgemacht schien, wen die Wählerinnen und Wähler von CDU-Kandidat Miguel Louzao de la Cruz (21,8 Prozent) unterstützen würden – die CDU gab keine Wahlempfehlung ab. Auch die FDP, deren Kandidat Tom Höhne 8,4 Prozent erreicht hatte, blieb bei der Stichwahl neutral. Dass Amtsinhaberin Bondina Schulze (unabhängig), die rund acht Prozent erhalten hatte, sich auf die Seite von Dick stellte, schien erwartbar. Die AfD, deren Kandidat Jörg Vennedey in der ersten Runde auf 7,9 Prozent kam, sprach sich für Steinbach aus, was dieser aber zurückwies. Die Linke gab eine Empfehlung für Dick ab, sie dürfte damit die Entscheidung von vielen aus ihrer Wählerschaft in der ersten Runde bestätigt haben.
Neben der nicht absehbaren Entscheidung der Wählerinnen und Wähler, deren Kandidaten nach der ersten Runde ausgeschieden waren, war die entscheidende Frage die Mobilisierung der Wählerinnen und Wähler. Während Steinbach und Dick mit einer erneuten Unterstützung ihrer Wählerschaft aus der ersten Runde rechnen durften, schien nicht ausgemacht, ob sich die übrigen Wählerinnen und Wähler für die Stimmabgabe für einen von ihnen mobilisieren lassen würden. Tatsächlich wurde die in der ersten Runde am 14. September verzeichnete relativ hohe Wahlbeteiligung von 65,0 Prozent in der Stichwahl nicht erreicht – sie lag nun bei nur 50,4 Prozent.