Der SPD-Politiker setzt sich in der Stichwahl gegen die Grünen-Kandidatin Berivan Aymaz durch. Bei einer Wahlbeteiligung von 44,8 Prozent führte Burmester von Beginn an.
Nach StichwahlTorsten Burmester ist neuer Oberbürgermeister von Köln

Der jubelnde Sieger: Torsten Burmester
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Der Sozialdemokrat Torsten Burmester ist der neue Oberbürgermeister der Stadt Köln. Er übertraf seine Mitbewerberin Berivan Aymaz von den Grünen bei der Stichwahl um rund 7 Prozentpunkte. Aymaz konnte rund 46,5 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Burmester brachte es auf rund 53,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,8 Prozent, deutlich höher als bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren mit 36,2 Prozent.
Burmester nahm schon früh nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr die Spitzenposition ein und gab diese im Laufe des Abends nicht mehr ab. Nachdem sich sein Vorsprung uneinholbar gefestigt hatte, führte ihn sein erster Gang in die Piazzetta des Kölner Rathauses. Dort kam es zu einer Begegnung mit der noch amtierenden Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Diese umarmte Burmester und gratulierte ihrem Nachfolger sichtlich bewegt.
In seinen ersten Worten an die Anwesenden dankte der Sozialdemokrat seiner Partei für einen „sensationellen Wahlkampf“. An die Kölnerinnen und Kölner gerichtet, sagte er: „Ich danke für das in mich gesetzte Vertrauen. Schon ab morgen werde ich die Arbeit aufnehmen und jetzt schon die Weichen stellen.“
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Ratsbündnis: Burmester hält noch alles offen
Auf die Frage, welches Ratsbündnis er bevorzuge, hielt sich der designierte Kölner Oberbürgermeister noch alle Optionen offen. „Ich habe keine Präferenz, ab morgen werden wir dazu Gespräche führen.“ Seinen Dank richtete er auch an die zwölf Mitbewerber um das höchste Amt der Stadt. Dass die Kölnerinnen und Kölner eine so große Auswahl gehabt hatten, habe die Demokratie gestärkt. Ausdrücklich bedankte er sich bei seiner Gegenkandidatin in der Stichwahl, Berivan Aymaz, für den „fairen Wahlkampf“.

Ergebnis der Stichwahl
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Die unterlegene Kandidatin der Grünen, Berivan Aymaz, sagte in einer ersten Stellungnahme zu dem Ergebnis: „Heute ist nicht der Abend, an dem wir den Sieg feiern, aber es ist ein Abend, an dem wir verdammt stolz sein können. Ja, es hat am Ende nicht gereicht, aber so ist es nun mal in einer Demokratie. Wir haben in der Stadt dennoch etwas bewegt: Der Wahlkampf war fair und leidenschaftlich und hat gezeigt, dass Köln Zuversicht und Zusammenstehen will.“ Auch sie dankte ausdrücklich ihrem Team und der Partei: „Ihr habt in den letzten Monaten Unglaubliches geleistet.“
Burmester hat einen betont sachlichen Wahlkampf geführt, ruhig im Ton. Die berufliche Karriere des gebürtigen Niedersachsen entwickelte sich zwischen den Polen Sport und Politik. 1998 ist er Teil des Wahlkampfteams um den späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). 2002 wird er gar dessen persönlicher Referent. Ab 2005 ist Burmester Vizechef der Sportabteilung im Bundesinnenministerium unter Wolfgang Schäuble (CDU). Von 2012 bis 2020 arbeitet er als Abteilungsleiter im NRW-Wirtschaftsministerium, danach wird er Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbands (DBS). Dass er nun die Geschicke der Stadt Köln führen kann, empfinde er als „große Ehre“. „Ich bin mir der Verantwortung durchaus bewusst“, so Kölns frisch gewählter Oberbürgermeister.