Wegen der Corona-EpidemieDie vielen Zugstreichungen führen zu volleren Zügen

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Symbolbild.

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Rhein-Berg – „Jetzt sitzen die Reisenden viel enger im Zug zusammen als vorher“, ärgert sich Kerstin Fischer aus Overath. Ihre Tochter fahre jeden Tag mit der Regionalbahn 25 nach Köln und müsse in den Sechser-Abteilen jetzt deutlich näher als vorher an die Mitreisenden heranrücken. Das sei in diesen Virus-Zeiten „sehr problematisch“.

Überall im Land gilt ein Sonderfahrplan für den Nahverkehr, auch auf der Strecke von Overath nach Köln. Vom 30-Minuten-Takt ist der Zugbetrieb auf 60 Minuten ausgedünnt worden.

Normalerweise fahren an Werktagen bis kurz nach 9 Uhr morgens zehn Züge Richtung Köln, jetzt sind es nur fünf. Noch stärker betroffen ist die S11 von Bergisch Gladbach nach Köln, hier wird nur noch jede dritte Fahrt angeboten (von 20- auf 60-Minuten-Takt). „Damit sind wir auch nicht zufrieden“, betont Holger Klein, Pressesprecher beim Nahverkehr Rheinland (NVR).

Man sei sich „der Befürchtungen der Fahrgäste wegen des Infektionsrisikos mit dem Corona-Virus“ bewusst. „Wir würden gerne längere Züge und einen dichteren Takt anbieten.“

Hoher Krankenstand bei der Bahn

Wegen des hohen Krankenstands bei der Bahn sei das nicht möglich. Eine zunehmende Zahl an Mitarbeitern befinde sich in Corona-Quarantäne. Der Grundfahrplan, gültig bis 19. April, sichere die Grundversorgung.

Von lediglich einer Beschwerde zur Situation auf der RB 25 habe er Kenntnis, sagt Klein. Auf der Siegstrecke und der Voreifelbahn sei die Kritik am gekürzten Fahrplan deutlich stärker. Ziel des NVR sei es, die Zuggarnituren zu verlängern; damit würde sich die Situation der Fahrgäste verbessern.

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„Wir sind im Gespräch mit der Deutschen Bahn, damit kurzfristig Verbesserungen wie Taktoptimierungen und Kapazitätserhöhungen umgesetzt werden.“

Ganz NRW sei durch den Sonderfahrplan betroffen, das Rheinland jedoch am heftigsten. Der Sprecher: „Deshalb haben wir den Sonderfahrplan nur zur Kenntnis genommen, diesem aber nicht zugestimmt.“

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