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Neue Wahlbezirke in BergheimAuf einzelne Stadtteile kommen Veränderungen zu

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Georg Linzbach, Hans-Josef Keulertz und Elisabeth Hülsewig zum neuen Wahlkreiszuschnitt.

Bergheim – Der Wahlausschuss der Stadt Bergheim hat am Dienstagabend einstimmig der Einteilung der Wahlbezirke für die kommende Kommunalwahl 2020 zugestimmt. Nach dem neuen Zuschnitt ergeben sich Änderungen für einige Anwohner der Stadtteile Ahe sowie Büsdorf.

Nach der neuen Wahlordnung im Kommunalwahlgesetz dürfen die einzelnen Zuschnitte voneinander 15 Prozent abweichen, was die Einwohnerzahl betrifft. In Ausnahmefällen kann die Grenze auf 25 Prozent angehoben werden. Die beiden Stadtteile Büsdorf und Fliesteden bilden zusammen den Wahlkreis 16, der eine zu große Abweichung (28 Prozent) aufweist. Aber um als einzelne Wahlbezirke zu gelten, sind beide wiederum zu klein.

„Ein super Team“

Der Vorschlag der Verwaltung sah ursprünglich vor, Teile von Büsdorf zu Oberaußem hinzuzuziehen. Das gefiel aber den Ortsbürgermeistern Georg Linzbach und Elisabeth Hülsewig (beide CDU) nicht. Die Verwaltung überarbeitete die Zuschnitte und schlug vor, rund 400 Einwohner im nord-westlichen Teil von Büsdorf dem Wahlkreis 15, Rheidt-Hüchelhoven/Auenheim, um Ortsbürgermeister Hans-Josef Keulertz (CDU) zuzuordnen. Damit waren die Ortsbürgermeister einverstanden. „Wir arbeiten ohnehin schon häufig miteinander“, sagt Elisabeth Hülsewig und nennt Projekte auf dem sozialen Gebiet, in der Busanbindung, zwischen den Vereinen und im Pfarrverband an. Es gebe eine enge Verbindung. Man werde nun das Beste daraus machen und verstehe sich jetzt als Trio, demonstrieren alle drei Einigkeit. „Wir sind ein super Team und rücken jetzt noch näher zusammen“, so Hülsewig.

Man wolle sich demnächst auch vermehrt gemeinsam präsentieren. Was Georg Linzbach jedoch wichtig ist: „Für die Büsdorfer bleibe ich als Ortsbürgermeister der erste Ansprechpartner.“ Auch müssten die betroffenen Büsdorfer nicht nach Rheidt-Hüchelhoven, um zu wählen. Zwar werde ein weiterer Raum als der für Wahlkreis 16 benötigt, aber das werde man hinbekommen, sagt Linzbach.

Weitere Änderungen

In Ahe gehören die Anwohner der Wohnparkhäuser 29 bis 31 demnächst zum Wahlbezirk Thorr, Ahe hatte eine Abweichung von 32 Prozent. Bei der jüngsten Wahl hätten aus diesen Häusern jedoch lediglich sieben Anwohner ihre Stimme abgegeben und das größtenteils per Briefwahl, erklärt der Ortsbürgermeister von Ahe, Frank Amenda. Auch er betont, trotzdem für diese Menschen der Ansprechpartner zu sein, sollte er wiedergewählt werden. Aber der Ausschuss habe der Anordnung folgen müssen. Für die Zukunft könnte es so weitergehen. „Ahe wächst. Einerseits durch das Neubaugebiet und auch der Wohnpark ist voll“, so der Ortsbürgermeister.

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Alle Fraktionen waren sich einig, dass man das Beste aus der Situation gemacht habe. Denn die Vorgabe musste die Verwaltung nun mal umsetzen. „Wir sind nicht begeistert, aber was wollen wir machen?“, fragte Fadia Faßbender (SPD). Thomas Roos von den Grünen sieht das genauso. „Es ist natürlich nicht erfreulich, aber das müssen wir halt machen“, sagt er. Sonst hätte man den Rat vergrößern müssen und das sei für ihn keine Alternative. Faßbender und FDP-Ratsmann Alfred Friedrich fürchten, dass solche Änderungen zu Wahlverdrossenheit führen könnten. „Die Wähler wissen irgendwann nicht mehr, wer für sie zuständig ist“, sagt Friedrich. Sowohl er als auch Hülsewig und Faßbender glauben, dass diese Vorgabe für Städte leichter umzusetzen sei als für Kommunen in ländlichen Regionen, deren Ortsteile teilweise weit auseinander lägen.