Corona-Piks neben der KirmesSo lief die Impfaktion am Bergheimer Sommerpark

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Schilder eingangs der Kirmes wiesen auf die Impfmöglichkeit hin.

Schilder eingangs der Kirmes wiesen auf die Impfmöglichkeit hin.

Bergheim – „Schön, dass endlich mal wieder was los ist, auch für die Kinder“, sagte eine Mutter, die ihre Söhne gerade auf das Kinderkarussell gesetzt hatte. „Es ist praktisch, dass man sich hier ohne Termin und unkompliziert impfen lassen kann“, sagte ein Bergheimer, der nur am Wochenende Zeit hat, sich den Piks gegen das Coronavirus abzuholen. Vor dem Aachener Tor war am Wochenende beides möglich: Volksfest und Corona-Impfung.

Etwa 50 Prozent der Bevölkerung seien hierzulande bisher geimpft, „aber es setzt eine Impfmüdigkeit ein“, sagte Nina Gatter, die als ärztliche Leiterin die Impfaktion von Kreis und den Johannitern leitete. Die Teams gehen daher auf Wochenmärkte, machen Station vor Möbelhäusern und am Wochenende auf dem Kreishaus-Parkplatz, einen Steinwurf vom Festplatz vor dem Aachener Tor entfernt.

Bergheim: Bürger konnten sich Impfstoff aussuchen

Jeder ab 16 Jahre konnte sich von Freitag bis Sonntag dort in einem umgebauten Rettungswagen impfen lassen. Lediglich der Personalausweis musste vorgelegt werden. Im Angebot waren das Einmal-Vakzin von Johnson & Johnson und das Vakzin von Biontech, das zweimal verabreicht werden muss.

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Gatter, Kinderärztin in Diensten der Kassenärztlichen Vereinigung und auch für das Hürther Impfzentrum zuständig, freute sich über mehr als 100 Impffreiwillige an jedem der drei Tage. „Die Gelegenheit ist einfach günstig, und man muss kaum Zeit dafür opfern“, sagte auch Manfred Zimmermann, der im Sommerpark eine Grillbude betreibt.

Festplatzchef: „Die Menschen sind froh, mal wieder was zu erleben“

Auf dem Kirmesplatz, den die Kinder gratis, die Erwachsenen gegen einen Euro Eintrittsgeld betreten durften, standen an allen Ecken Schilder mit Hygienevorschriften. In den Wartezonen der Fahrgeschäfte, auf den Karussells und an Engstellen galt Maskenpflicht, nur flanieren durften die Besucher ohne Mund-Nasen-Schutz. Dazu gab es Desinfektionsmittelspender an jedem Stand – und Sammelbüchsen für Spenden für die Flutgeschädigten. Und mehrere Hinweisschilder auf die benachbarte Impfaktion, auf die auch das Security-Personal an den Ausgängen freundlich hinwies.

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Zufrieden war Festplatzchef Fredi von der Gathen. „Der Besuch und die Stimmung waren gut, die Menschen froh, mal wieder was zu erleben.“ Der Sommerpark hatte am vergangenen Wochenende starten sollen, wegen der Flutkatastrophe wurde die Eröffnung auf den Montag verschoben.

Bergheim: Impfaktion und Sommerpark ein Erfolgt

Als Entgegenkommen für die Schausteller, die lange Zeit auf Einnahmen verzichten mussten, war die Standgebühr deutlich preiswerter als etwa beim Hubertusmarkt. Die Besucher hingegen mussten bei den Fahrgeschäften nur wenige Abstriche gegenüber der großen Herbstveranstaltung machen. Neben Verzehr- und Naschwerkständen, Schieß- und Losbude, Achterbahn, Kinder- und Kettenkarussells gab es einen Rotor, mit dem die Gäste auf 42 Meter Höhe katapultiert wurden, den beliebten Break Dance, Geisterbahn, Autoscooter und vieles mehr.

Sie seien erstaunt und froh, wie gut alles angenommen werde, äußerten sich die Betreiber von Sommerpark und Impfmobil gleichlautend. Gatter warb nebenbei fleißig für das Impfzentrum im Hürth-Park, wo Impfungen ohne Termin und bei freier Vakzin-Wahl möglich sind.

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