Abriss, weil Bahn Platz benötigtNeue Brücke in Brühl-Vochem wird kostspielig

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Die Eifelstrecke der Bahn soll elektrifiziert werden. Unter der Brücke am Sommersberg ist für Oberleitungen zu wenig Platz. Sie muss abgebrochen werden. Ein Neubau dürfte kostspielig werden.

Die Eifelstrecke der Bahn soll elektrifiziert werden. Unter der Brücke am Sommersberg ist für Oberleitungen zu wenig Platz. Sie muss abgebrochen werden. Ein Neubau dürfte kostspielig werden.

Brühl-Vochem – Der Neubau einer Fußgänger- und Radverkehrsbrücke am Vochemer Sommersberg dürfte zu einer schwierigen und kostspieligen Angelegenheit werden. Dies machte die Vorstellung des Projekts im städtischen Verkehrsausschuss deutlich. Der steile Anstieg zu der Gleisüberquerung erfordert eine besondere Konstruktion.

Zwar steht ein Beschluss über den exakten Verlauf und damit auch die Kostenkalkulation noch aus, doch laut Verwaltungsvorlage erscheint „ein Erreichen der Eine-Million-Euro-Grenze als nicht unrealistisch“.

Bahnstrecke wird elektrifiziert

Nötig wird der Neubau, weil die bisherige Brücke der geplanten Elektrifizierung der Eifelstrecke im Weg steht. Die derzeitige lichte Höhe des Bauwerks reicht nicht aus, um über den Schienen die nötigen Oberleitungen zu installieren. Das neue Bauwerk muss daher um 90 Zentimeter in die Höhe wachsen.

Bei einem Abstimmungstermin zwischen der Deutschen Bahn AG und der Stadt seien erste Planungsvarianten vorgestellt worden, erklärte Henning Korte, der Leiter der Abteilung ÖPNV, Mobilität und Verkehr im Brühler Rathaus. Dargestellt wurden eine Verschiebung der Brücke um einige Meter und auch eine schräg über den Gleisen verlaufende Querung. Doch wirklich zufriedenstellend fiel das Resultat nicht aus. In allen Varianten blieben die Zuwege in Teilen so steil, dass weiterhin keine barrierefreie Route entstünde.

Bäume müssten weichen

Auf Drängen der Verwaltung habe die Bahn dann auch noch eine barrierefreie Konstruktion vorgestellt, so Korte. Um das Gefälle überall unter sechs Prozent zu halten, wäre dann eine im Zickzackkurs verlaufende Rampe von der Straße „Zum Sommersberg“ hinauf zur Brücke nötig.

„Optisch wäre das weniger schön, weil mehr Beton verbaut werden müsste“, sagt Korte. Außerdem müssten dann 13 Bäume weichen. Das aufwendige Bauwerk dürfte zudem die teuerste Lösung darstellen.

Bis vor wenigen Wochen gab es mit der Querung an der Brückenstraße wenige Hundert Meter weiter noch eine barrierefreie Route ins Vochemer Oberdorf. Die marode Brücke wurde allerdings inzwischen abgerissen. Ob für Ersatz gesorgt wird, ist offen. Ein dortiger Neubau könnte allerdings eine Alternative zu einer neuen Verbindung am Sommersberg sein.

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Die Route über die Brückenstraße gilt jedoch als weniger beliebt. Vor dem Abriss habe man die Fußgängerfrequenz auf beiden Brücken gemessen, so Korte. Deutlich mehr Menschen nutzten demnach die Route am Sommersberg.

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