CDU, FDP und Freie Wähler bleiben bei ihrem Nein für die Gründung einer Gesamtschule. Sie wollen Haupt- und Realschule nicht gefährden. Kritik kommt von SPD und Aufbruch '22.
Aus für GesamtschulePolitiker in Erftstadt lehnen Elternbefragung ab
Der Erftstädter Rat hat den Schulentwicklungsplan mit den Stimmen von CDU, FDP und Freien Wählern verabschiedet. SPD und die Fraktion Aufbruch '22 blieben bei der Kritik, die sie im Vorfeld geäußert hatten: Defizite in der Schullandschaft seien nicht berücksichtigt und die Eltern zu wenig gehört worden.
Konkret ging es ihnen um eine Elternbefragung zur Einrichtung einer Gesamtschule. Die CDU dagegen sieht den Schulentwicklungsplan positiv: Er attestiere den bestehenden Gymnasien und Realschulen sowie im Besonderen der Hauptschule in Lechenich eine sehr gute Arbeit, heißt es in einer Presseerklärung der Fraktion.
CDU sieht in der Antwort aus Köln klare Absage an eine Gesamtschule
Sie sieht auch die Stimmung in der Elternschaft anders als SPD und Aufbruch. Viele Eltern und Lehrer hätten im Vorfeld der Ratssitzung ihr Unverständnis über die Diskussion um eine Gesamtschule geäußert. „Sie sind es, die Unruhe in die Elternschaft bringen“, warf Franz Holtz (FDP) Marion Sand und Bernd Bohlen (Aufbruch ‘ 22) vor.
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Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU) hatte im Vorfeld die Bezirksregierung Köln um eine Einschätzung gebeten, ob in Erftstadt eine Gesamtschule möglich sei. Die CDU sieht in der Antwort aus Köln eine klare Absage an die Schulform, Marion Sand beharrte in der Ratssitzung darauf, es werde kein Verbot einer Elternbefragung ausgesprochen. Tatsächlich heißt es in dem Schreiben: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Genehmigungsfähigkeit einer Gesamtschule in Erftstadt daher zu verneinen.“
Bezirksregierung sieht Konkurrenz für die Gesamtschule in Weilerswist
Als Argumente führt die Bezirksregierung an, dass die Gründung der neuen Schule in Erftstadt den Bestand der Weilerswister Gesamtschule gefährden könne. Außerdem: „Ohne die Auflösung einer oder zwei bestehender Schulen wäre kein ausreichendes Schülerpotenzial für die Errichtung einer vierzügigen Gesamtschule in Erftstadt vorhanden.“
Politiker aus Weilerswist hätten immer wieder betont, dass ihre Gesamtschule vor Ort in Gefahr gerate, falls in Erftstadt solche Planungen vorangetrieben würden, schreibt die CDU. „Leider gab es, wie schon vor fünf Jahren, bei anderen Fraktionen kaum Bereitschaft zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung“, beklagt Parteivorsitzender Stephan D. Bremer.
Offener Ganztag an Grundschulen soll erweitert werden
Beim zweiten Punkt, der die Schullandschaft betraf, herrschte dann aber wieder Einigkeit im Stadtrat: Die Verwaltung soll ein Konzept für den Ausbau des Offenen Ganztags an den Erftstädter Grundschulen erarbeiten.