Abo

StrukturwandelNeuer Standort der TH Köln soll Erftstadt zur Modellregion machen

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Mit der Fakultät der TH Köln soll junge Leute nach Erftstadt ziehen. 

Erftstadt – „Ein neuer Baustein im Stadtgefüge“ soll die Campuslandschaft Erftstadt werden. So formulierte es Benjamin Wille vom Stadtplanungsbüro Machleidt, als er im Stadtentwicklungsausschuss den ersten Entwurf vorlegte. Die Technische Hochschule Köln möchte zwischen Liblar und Bliesheim ihre Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme ansiedeln. Die Planer haben das zum Anlass genommen, einen umfassenden Blick auf die Stadt, vor allem auf Liblar zu werfen.

Denn es soll mehr entstehen als ein Standort der TH: Die Campuslandschaft soll eng verzahnt werden mit der Stadt und der Landschaft. Lilian Lengwenat, Projektleiterin im städtischen Planungsamt, verwies darauf, dass Erftstadt Modellregion für nachhaltige Raumordnung werden könne, gefördert mit Geld des Bundes für den Strukturwandel im rheinischen Revier.

Erftstadt-Center am Holzdamm als „wahnsinnig spannender Ort“ identifiziert

„Wir müssen Stadtentwicklung großräumig denken“, plädierte Bürgermeisterin Carolin Weitzel. Das Team von Machleidt machte durchaus konkrete Vorschläge, wie Liblar sich verändern könnte. Die Planer haben beispielsweise das Erftstadt-Center am Holzdamm in den Blick genommen – und als „wahnsinnig spannenden Ort“ identifiziert.

Alles zum Thema Technische Hochschule Köln

Allerdings einen Ort mit 100 Prozent versiegelter Fläche. Ihr Vorschlag: Nutzungen stapeln, also mindestens ein Geschoss auf die Gebäude des Einkaufszentrums draufsetzen. Stapeln würden sie auch gern die Stellplätze am Bahnhof – also Parkhaus oder -palette statt Parkplatz. Potenzial entdeckten die Planer im Liblarer Gewerbegebiet an der Max-Planck-Straße.

TH Köln: Studierende sollen in Erftstadt leben

Wichtig für die Entwicklung der Campuslandschaft, darin waren sich Planer und Politiker einig, ist, dass Studierende und Lehrpersonal dort nicht nur zur Uni kommen und wieder nach Hause fahren, sondern in Erftstadt leben. Dafür müsse man die Ansprüche an Kultur, Sport und Versorgung berücksichtigen, regte Stephan Bremer (CDU) an.

Von der FDP kam Kritik an den „Worthülsen“ im Entwurf, dazu die Bitte, sich verständlicher auszudrücken, um die Bürger mitzunehmen bei diesem Projekt. Denn die Erftstädter werden in den nächsten Schritten mitzureden haben, beispielsweise in einer Zukunftswerkstatt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bis zur Verwirklichung ist es ein langer Weg. Noch fehlt der dritte Stern, mit dem die Zukunftsagentur Rheinisches Revier Projekte als förderwürdig deklariert. Und über den zweiten Baustein zum Hochschulstandort Erftstadt, die Ansiedlung der Hochschule des Bundes, ist noch nicht entschieden.

Rundschau abonnieren