Fahrbahnsanierung in HürthBaustelle auf der Luxemburger Straße sorgt für Chaos

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Auf der Römerstraße in Brühl wurden die Autofahrer auf die Geduldsprobe gestellt. Der Verkehr staute sich gestern Morgen bis Hürth.

Auf der Römerstraße in Brühl wurden die Autofahrer auf die Geduldsprobe gestellt. Der Verkehr staute sich gestern Morgen bis Hürth.

Rhein-Erft-Kreis – Die Sperrung der Luxemburger Straße (B 265) zwischen Hürth und Brühl sorgte am Montag für erhebliche Verkehrsprobleme. Vor allem im Berufsverkehr bahnten sich viele Autofahrer Schleichwege durch den Hürther Stadtteil Fischenich. Die Folge: Auf der Genner-, Schmitten- und Bonnstraße standen die Autos Stoßstange an Stoßstange.

Der Landesbetrieb Straßen saniert seit Wochenbeginn Fahrbahnen und Radwege an der Bundesstraße zwischen der Industriestraße in Hürth und der Osttangente Erftstadt-Liblar. Die Arbeiten werden in drei Abschnitten ausgeführt. Zunächst wird zwei Wochen lang bis zur Gennerstraße gesperrt, dann wandert die Baustelle für weitere 14 Tage weiter bis zur Theodor-Heuss-Straße in Brühl, zuletzt wird der Abschnitt zwischen Brühl und Liblar wohl für drei Wochen voll gesperrt.

Ratlose Minen bei den Autofahrern

Vor den Absperrbaken gab es am Montagmorgen teils ratlose Gesichter. „Wie komme ich denn jetzt nach Köln?“, klagte ein junger Autofahrer, der aus Richtung Erftstadt nur bis zum Abzweig Gennerstraße kam. Wie ihm ging es etlichen Autofahrern.

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Um kurz vor 7 Uhr hatten Mitarbeiter der Straßenbaukolonne die letzten Absperrbaken quer über die Luxemburger Straße auf die Fahrbahn gestellt. Durch die Vollsperrung sollen die Arbeiten beschleunigt werden. „Ziel ist, die komplette Strecke bis Erftstadt bis Ende Oktober wieder freizugeben“, sagt Projektleiter Werner Engels von Straßen NRW. Nicht alle Autofahrer hatten Verständnis für die Baumaßnahme. „Das hätten die doch wirklich in den Sommerferien machen können“, regte sich eine junge Fahrerin vor der Absperrung auf, bevor sie in die Gennerstraße abbog. Dort jedoch ist der Verkehr nur für Anlieger freigegeben. Das allerdings ignorierten etliche Autofahrer. Auch viele Lkw bogen in Richtung Fischenich ab.

Beschwerden beim Ordnungsamt

Beim Hürther Ordnungsamt gingen zahlreiche Beschwerden ein, berichtet der stellvertretende Amtsleiter Stefan Köhr. „Wir können die Beschwerdeführer aber nur an den Landesbetrieb verweisen.“ Die Verkehrslage auf den Schleichwegen durch Fischenich werde durch die Großbaustelle in der Gennerstraße und den Bau der Ortsumgehung an der Bonnstraße verschärft. Die Stadt habe deshalb Einwände gegen die Vollsperrung der „Lux“ erhoben, sei damit aber beim Landesbetrieb nicht durchgedrungen. Köhr geht aber davon aus, dass sich die Verkehrslage in den kommenden Tagen etwas entspannt, wenn sich die Autofahrer auf die Sperrung eingestellt hätten.

Unterdessen bat Ordnungsdezernent Jens Menzel bei der Polizei um Kontrollen am Abzweig der Gennerstraße. Das habe die Polizei auch zugesagt – sofern Einsatzkräfte zur Verfügung stünden.

Umfahrung über die L 495 und die Bundesstraße

Manche Autofahrer ignorierten die Sperrung auch einfach und fuhren an den Baken vorbei. „Das passiert öfter“, sagt Visar Querimi vom Bauteam. Besonders dreiste Fahrer würden die Absperrschilder in die Böschung werfen und dann behaupten, sie hätten keine Absperrung gesehen. „Deswegen fotografieren wir alle Schilder.“

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Projektleiter Engels empfiehlt, die Baustelle zu umfahren. Autofahrer aus Richtung Erftstadt sollten über die Autobahn 1 bis zur Anschlussstelle Knapsack fahren, von dort über die Landesstraße 495 bis zur Industriestraße und dann auf die Luxemburger Straße Richtung Köln. Aus Richtung Köln empfiehlt der Landesbetrieb den umgekehrten Weg: von der Luxemburger Straße auf die Industriestraße, dort bis zur L 495 (Bertrams-Jagdweg) und dann auf die A1 Richtung Erftstadt.

Verkehrslage hat sich verschärft: auch an der Autobahn wird gebaut

Frei nach dem Motto „Eine Baustelle kommt selten allein“ sind auch die Arbeiten zur Erneuerung der beiden Zu- und Ausfahrten an der Autobahn 1 im Erfttal-Dreieck angelaufen. Derzeit sind die Arbeiten an der Erneuerung des Straßenbelags an der Ausfahrt Erftstadt der A1 aus Fahrtrichtung Euskirchen/Eifel in vollem Gange.

Die Ausfahrt soll bis zum 21. September erneuert sein. Zwar kann der Verkehr auf der A 1 in Richtung Köln weiterhin über drei, wenn auch verengte Fahrstreifen, an der Baustelle vorbeifahren. Durch die Sperrung hat sich die Verkehrslage dennoch verschärft. Dies gilt vor allem in der Zeit des morgendlichen Berufsverkehrs.

Arbeiten sollen Anfang November fertig sein

Denn Pendler, die üblicherweise in Erftstadt von der Autobahn abfahren, um über die B 265 nach Köln zu gelangen, müssen nun entweder über die A 61 bis Gymnich fahren und dann Richtung Hürth oder Köln steuern, oder aber die Ausfahrt Hürth-Knapsack nehmen. Alle anderen Pendler fahren weiter geradeaus bis zum Kreuz Köln-West, das ebenfalls wegen Rückstaus an der Zufahrt zur Autobahn 4 stark belastet ist.

Die offizielle Umleitungsstrecke des Landesbetriebs NRW für die A 1/61 führt zur Anschlussstelle Gymnich. Die Arbeiten an den Zu- und Abfahrten sollen Anfang November abgeschlossen sein. Die gesamte Erneuerung kostet rund 1,3 Millionen Euro.

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