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Fußball-Mittelrheinliga:„Ein Derby, wie man es lebt“

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Das Foto zeigt einen blau gekleideten Königsdorfer Fußballer, der mit dem Ball am Fuß eine Anspielstation sucht, doch zwei weiße Frechener stellen den Raum zu.

Vergeblich sucht Königsdorfs Kapitän und Torschütze Noah Kürmali (in Blau) nach dem freien Raum, doch Ikuto Tokumodo erschwert die Suche.

Okan-Tamer Özbay sieht beim 2:1-Sieg im Stadtduell eine nahezu perfekte erste Hälfte seiner Zwanziger.

Diese Partie ist ein ganz heißer Anwärter so das Spiel des Jahres im Fußballkreises Rhein-Erft. Im ersten von zwei Stadtderbys beansprucht die SpVg Frechen 20 vor knapp 400 Zuschauern im heimischen Kurt-Bornhoff-Sportpark mit einem 2:1-Erfolg über TuS BW Königsdorf die Vorherrschaft in der Mittelrheinliga vorerst für sich.

SpVg Frechen 20 – TuS BW Königsdorf 2:1 (2:0). Am dritten Spieltag brachten Kai-Maxime Vranken und Patrick Friesdorf-Weber ihre Zwanziger gegen sich suchende Königdsdorfer bereits nach einer Viertelstunde auf den Weg zum zweiten Saisonerfolg. Für die Blau-Weißen traf Kapitän Noah Kürmali früh in der zweiten Spielhälfte zum Anschluss, wodurch – nach eher einseitigen ersten Spielhälfte – nochmals Spannung entfacht wurde.

Die Vereinsverantwortlichen der Spielvereinigung waren ganz besonders Stolz darauf, dass sie ihre zahlreichen Unterstützer wieder auf dem Naturrasenplatz im Stadion zu „einem großartigen Fußballfest“ begrüßen und mit einem Sieg unter Flutlicht beschenken konnten. Die Gästefans aus Königsdorf verwandelten zeitweise – trotz ihrer klaren nummerischen Unterlegenheit – über ihren Stimmungseifer die gegnerische Spielstätte zum heimischen Wohnzimmer.

Die Fans des Königsdorfer Auswärtsteams sind mit Megafon und vielen Fahnen ausgerüstet.

Die Fans aus Königsdorf machen den Kurt-Bornhoff-Sportpark zu ihrem Wohnzimmer.

BW-Trainer Takahito Ohno sah von der positiven Energie des eigenen Anhangs allerdings zunächst wenig von der Atmosphäre bei seinen Spielern ankommen und sich früh dazu gezwungen, seinem Team mit zusätzlichen Anfeuerungsanrufen von der Seitenlinie aus Beine zu machen. „In der ersten Hälfte waren wir wirklich schwach und haben zum ersten Mal unsere Basis zum Erfolg verloren, ohne die wir mit unserem jungen Kader einfach keine Chance haben. Dafür mussten wir viel Lehrgeld bezahlen“, sagte der Königsdorfer Übungsleiter, dessen Team zur Pause auch schon mit 0:4 hätte zurückliegen können.

Drückende Überlegenheit

Die Zwanziger um ihren Trainer Okan-Tamer Özbay spielten ihre Gäste zwar nicht komplett an die Wand, wussten ihre Chancen jedoch gut zu nutzen. So erzielte Stürmer Kai-Maxime Vranken mit dem ersten Torschuss des Spiels die 1:0-Führung nach Vorlage von Mitspieler und Torjäger Patrick Friesdorf-Weber.

Wenige Augenblicke später hatte Friesdorf schon das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte allerdings noch im direkten Duell an Königsdorfs Keeper Jona Hellingrath, der im Laufe des Abends noch einige Glanzparaden auspacken musste, um Schlimmeres zu verhindern. „Unser Torhüter Jona hat ein super Spiel gemacht, ohne ihn hätten wir noch mehr Tore kassiert“, stellte ebenso Coach Ohno klar, obgleich sein 21-jähriger Schlussmann in Minute 15 den bereits fünften Saisontreffer von Frechens Stürmer Friesdorf nicht zu verhindern wusste.

Zufriedener Zwanzig-Coach

Absolut zufrieden mit der Gesamtleistung seines Teams aus der ersten Hälfte zeige sich hingegen Özbay: „Wir hatten sehr gute Pressingmomente mit einem schnellen Umschaltspiel. Darum war die Halbzeitführung bei ausgeglichenen Spielanteilen eine verdiente, die eigentlich deutlich höher hätte sein müssen.“

Dass Friesdorf und auch Vranken jeweils eine Großchance in der ersten Hälfte liegen ließen, öffnete die Ausgangsmöglichkeiten des Derbys ab der 58. Minute nochmals, als Königsdorfs Noah Kürmali nach einer Ecke des TuS die Unordnung im Frechener Strafraum nutzte, um das 1:2 zu erzielen. Bis zum Schlusspfiff der Partie konnten allerdings weder die Spieler des TuS die Wende einläuten, noch die Zwanziger den Derby-Sieg frühzeitig herbeiführen.

Positives Fazit

BW-Trainer Takahito Ohno lobte dennoch am Ende des Tages: „Wir haben in der zweiten Hälfte ein ganz anderes Gesicht gezeigt, womit ich sehr zufrieden bin, mit Blick auf einen möglichen Klassenerhalt.“ Sein Gegenüber fand abschließend nur einen Makel am Spiel seiner Zwanziger: „Wir hätten den Gegner weiter weg halten müssen von unserem letzten Drittel. Ansonsten war es ein Derby, wie man es kennt und lebt.“