Der Kreis will das ehemalige Salvatoriannerinnen-Kloster in Horrem zu einem Haus der Bildung machen.
Ehemaliges KlosterPolitik in Rhein-Erft spricht sich trotz höherer Kosten für Haus der Bildung aus

Die Kosten für Umbau und Sanierung des Salvatorianerinnen-Klosters in Horrem verdoppeln sich auf 21 Millionen Euro.
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Fast verdoppelt haben sich die Kosten für das geplante Haus der Bildung auf dem Gelände des früheren Salvatorianerinnen-Klosters. Dennoch hat sich der Kreistag nun dafür ausgesprochen, schnellstmöglich ein Architekturbüro mit der Planung des Projekts zu beauftragen.
Landrat Frank Rock zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung des Kreistags. „Unser bildungspolitisches Vorzeigeprojekt, das Haus der Bildung findet parteiübergreifend hohe Akzeptanz“, sagt Rock. Die Sanierung des ehemaligen Salvatorianerinnen-Klosters sei eine „Zukunftsinvestition in die Bildungslandschaft in unserem Heimatkreis“. „Wir sind überzeugt, dass dieses Leuchtturmprojekt große Entwicklungsmöglichkeiten für die Beratung, Fort- und Weiterbildung für alle Altersgruppen bietet und lebenslange Bildung und Beratung aus einer Hand für die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Erft-Kreis ermöglicht.“
Nur die SPD enthielt sich
Bis auf die SPD stimmten alle Fraktionen für die Auftragsvergabe. Die Sozialdemokraten enthielten sich. Fraktionsvorsitzender Dierk Timm hatte sich bereits vergangene Woche geweigert, die Dringlichkeitsentscheidung zu unterschreiben. Er wolle eine „ergebnisoffene Diskussion“ unter den geänderten Bedingungen nach den Sommerferien, sagte Timm. Damit bezog er sich auf die deutlich angestiegenen Kosten.
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Auch die Freien Wähler hatten sich bei der ursprünglichen Abstimmung enthalten - nicht nur wegen der hohen Kostensteigerung. „Es darf nicht sein, dass wir den zweiten Schritt vor dem ersten machen und am Ende mit einem Haus ohne konkretes Konzept und ohne Träger dastehen“, sagte Fraktionsvorsitzender Karl Heinz Spielmanns. Dem Haus der Bildung stehe seine Fraktion aber weiterhin positiv gegenüber. Die Freien Wähler stimmten nun für das Projekt.
Für Rock ist die Kritik teilweise ungerechtfertigt. „Es war von Anfang an klar, dass die ursprüngliche Kostenschätzung nach Kauf nur eine grobe Orientierung war“, erläutert der Landrat. Auch sei klar gewesen, dass nach detaillierten Untersuchungen des Anbaus die Pläne angepasst werden müssten. „Daher kommt die Kostensteigerung auch nicht überraschend.“ Ähnlich hatte sich Kreissprecher Thomas Schweinsburg Anfang der Woche gegenüber der Redaktion geäußert.
Über das Haus der Bildung hatte der Landrat in einer Sondersitzung des Kreistags entscheiden lassen. Hätte der Kreis nicht zügig über die Auftragsvergabe entschieden, hätte das Architekturbüro einen Anspruch auf Schadensersatz gehabt.