In fünf Städten werden die Wählerinnen und Wähler erneut an die Urnen gerufen. Zudem müssen Frank Rock (CDU) und Iris Heinisch (SPD) nachsitzen.
StichwahlNur drei Kandidaten in Rhein-Erft sind klar favorisiert

Stimmabgabe und Wahlkabinen im Wahllokal in der Deutschherrenschule in Hermülheim.
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Gibt es das noch in Schulen: Nachsitzen? Vermutlich nicht, denn Eltern würden garantiert mit dem Anwalt drohen, wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin sich wagen würde, ihrem Filius oder ihrem Töchterchen einen verlängerten Aufenthalt im Schulgebäude aufzubrummen. Wie auch immer – über die pädagogische Wirksamkeit solcher Strafen ließe sich trefflich streiten.
Aber um erzieherische Maßnahmen soll es hier nicht gehen, sondern um die Stichwahl an diesem Wochenende. Gesucht werden immer noch fünf neue (oder alte) Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister sowie der künftige Landrat oder Landrätin. Nachsitzen müssen außer Frank Rock (CDU) und Iris Heinisch (SPD) auch neun Männer und eine Frau in Bergheim, Kerpen, Frechen, Pulheim und Brühl, die bis 2030 an der Spitze ihres Rathauses stehen möchten.
Kerpen: Parteien versammeln sich hinter SPD-Bewerber Jurczyk
So unterschiedlich die Kommunen sind, so verschieden sind auch die Ausgangslagen für die Kandidaten am Wahltag. Während Rock, Frank Keppeler in Pulheim und Volker Mießeler nach dem Zuspruch vor zwei Wochen als klare Favoriten ins Rennen gehen – dem Bergheimer Bürgermeister fehlten nur 88 Stimmen für die absolute Mehrheit –, verspricht es in den übrigen drei Städten spannend zu werden.
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So hat sich in Kerpen ein breites Parteienbündnis für die Wahl von Thomas Jurczyk (SPD) als Bürgermeister ausgesprochen. Ein Ausdruck dessen, dass größere Teile der Bevölkerung einen Wechsel im Rathaus wollen. Harald Stingls (CDU) Vorsprung von rund acht Prozentpunkten vor 14 Tagen könnte schrumpfen. Gewinnt der SPD-Mann tatsächlich, dürften Stingls Tage als Pressesprecher der Kolpingstadt gezählt sein.
Auch in Frechen kämpft Gerd Koslowski (CDU) nicht nur gegen den Mitkonkurrenten Uwe Tietz (SPD), sondern ein breites Bündnis von Vertretern anderer Parteien, die einen Neuanfang in der CDU-Domäne vorantreiben. Scheitert Koslowski, dürfte es für Frechens Parteichef Thomas Okos ungemütlich werden. Er hatte die Ablösung der amtierenden Bürgermeisterin Susanne Stupp vorangetrieben.
Und wer an Brühl denkt, denkt automatisch an Vergnügen: ans Phantasialand. Ausgerechnet dessen Ausbaupläne könnten entscheiden, ob Marc Prokop (CDU) oder Simone Holderried (Grüne) auf Dieter Freytag (SPD) folgen.
Sonntagabend werden wir es erfahren.