KunsttageIn der Abtei in Brauweiler wieder beeindruckende Werke gezeigt

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Faszinierend sind die Materialien der Werke von Celine König. Sie kommen zumeist aus der Küche.

Brauweiler – Erstmals seit drei Jahren finden in Brauweiler wieder Kunsttage statt. Eröffnet wurden sie am Freitagabend in der Abteikirche.  2020  waren die Kunsttage der Pandemie komplett zum Opfer gefallen, das Kulturamt des Kreises hatte stattdessen Videos mit den Künstlern veröffentlicht, die eigentlich hätten ausstellen sollen.

Und im vergangenen Jahr  war aus Gründen des Infektionsschutzes auf die Eröffnungsfeier verzichtet worden. Landrat Frank Rock erinnerte in seiner Rede daran, dass viele Künstler in der Pandemie aufgegeben hätten. Es habe sich gezeigt, dass digitale Formate die persönliche, gewissermaßen analoge Begegnung mit der Kultur nicht ersetzen könnten.

Künstlerische Normalität ist wieder eingezogen

Mit den Kunsttagen 2022 sei wieder ein großes Stück künstlerische Normalität eingezogen. Und so genossen die Gäste der Eröffnungsfeier die Musik von Ulrike Zavelberg und Anne Kaftan. 

Mit Cello und Bassklarinette  zauberten sie ungewöhnliche Klänge in  die Kirche St. Nikolaus.  Gemeindeassistentin Sarah Didden  hielt eine kurze Andacht. Und zum ersten Mal in der mehr als 30-jährigen Geschichte der Kunsttage in Rhein-Erft stellten sich die  Künstler auf den Stufen zum Altarraum fürs Gruppenfoto auf. 

Üppig, bunt und lebensfroh

Zu bestaunen gibt es bei den Kunsttagen viel. Wie etwa die "Vollwaiber" der Künstlerin Mecky Mattern. Die Skulpturen sind  sind üppig, bunt, sportlich und lebensfroh und sind ein Publikumsmagnet im Marienhof der Abtei.

Neuer Inhalt

Die Künstlerin und ihre "Vollwaiber" sind ein echter Hingucker der Brauweiler Kunsttage.

Mit ihrer Farbenpracht leuchteten sie sogar, als sich der Himmel über der Abtei dunkel zuzog und es zwischendurch zu regen begann. „Diese Figuren versprühen die pure Lebensfreude“, sagte Besucherin Dagmar von Boortz, die sich über den schönen Anblick freute. Ihr tue es richtig gut, sich von  der positiven Ausstrahlung inspirieren zu lassen.

Frohe Gedanken möchte auch die Künstlerin mit den aus Glasfasern bunt und wohl geformten „Vollwaibern“ in den Alltag bringen. „Ich wünsche mir aber auch, dass alle Frauen mit weiblichen Formen nicht in eine Schublade gesteckt, sondern positiv in unserer Welt wahrgenommen werden“, betonte sie.

Frauen stehen im Fokus 

Frauen stehen auch im Fokus des Künstler Giuseppe Lomer. Seine Skulpturen schienen jedoch fast mit dem Ambiente des historischen Innenhofes zu verschmelzen. Lomer modelliert seine Skulpturen aus einer Mischung aus Granitsplittern und Ton zumeist in ruhenden und entspannten Posen, mal beim Lesen, Nachdenken oder einfach beim Dösen.

Auch farblich wirken „seine Frauen“ im dunklen Grau eher dezent und zurückhaltend. „Sie strahlen Ruhe aus“, beschrieb es Lomer. „Sie sind zauberhaft“, betonte eine Besucherin.

Großer Publikumsandrang

Es war viel los bei den 33. Kunsttagen Rhein-Erft. Zufrieden darüber waren die 42 Ausstellerinnen und Aussteller, vor allen Dingen aber auch der Leiter des Kulturamts der Kreisverwaltung, Engelbert Schmitz. „Insgesamt waren etwa 6000 Besucher hier“, berichtete er am Sonntag zufrieden.

„Es tut so gut, solche Ausstellungen wieder besuchen und mit den Leuten hier reden zu können“, schilderte Silke Schmike ihre Gefühle. Sie war eigens aus Aachen angereist.

Von Farben und Formen in Brauweiler inspirieren lassen

„Ich möchte mich hier einfach von den Farben und Formen inspirieren lassen“, sagte sie. Und sie war fasziniert von der gebotenen Vielfalt der Kunstwerke.

Mit einer schwarz verkohlten Baumwurzel wies die Künstlerin Barbara Otte auf die aktuell dunkle Zeit und den Krieg in Europa hin. Künstler Peter Vanghan (59) war 20 Jahre alt, als er die Bronzeplastik „Der Schrei“ geschaffen hat. „Sie ist heute noch so aktuell wie vor knapp 40 Jahren“, meinte er nachdenklich.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zumeist aus gefundenen Haushaltsgerätschaften kreiert Celine König ihre Kunstwerke. „Erst, wenn ich die Fundstücke haben, überlege ich, wie sie in Szene gesetzt werden können“, erläuterte sie ihre besondere Vorgehensweise.

Rundschau abonnieren