Konzert im FC-StadionSpontanchor aus Pulheim stimmte sich auf „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ ein

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Sängerinnen und Sänger pendeln mal nach rechts, mal nach links, mit ausgestreckten Armen.

Mit ganzem Körpereinsatz: Der Spontan-Chor beim Einstimmen.

Ute Krause leitet einen Spontanchor. Vor Jahren hatte sie die Idee, beim Kölner Stadionsingen mit ihren Sängerinnen und Sängern  dabei zu sein. 

Wispern, hier ein langgezogener Vokal, da ein leises Summen, das ist in der evangelischen Kirche in Brauweiler zu hören. Etwa 100 Sängerinnen und Sänger bereiten sich auf die Chorprobe vor. Ute Krause und Gitta Schölermann animieren die Anwesenden zu Stimmübungen, die Lungen und Zwerchfelle freimachen sollen.

Denn es geht um etwas Großes: Die Vorbereitung auf das traditionelle Weihnachtssingen im Kölner Stadion am Tag vor Heiligabend. Das Stadion ist seit Monaten ausverkauft, Kölner Kultbands wie Kasalla und Höhner sind dabei, Michael Kokott, musikalischer Leiter des Abends, bietet rund 1300 Sängerinnen und Sänger auf, die die übrigen 30 000 Mitsingenden in himmlische Höhen begleiten werden.

Pulheimer Chor probte 27 Lieder

Dabei helfen die 3000 bis 5000 Chorsängerinnen und Sänger aus dem Umland, darunter die aus Brauweiler. Ute Krause leitet freiberuflich einen Spontanchor in Brauweiler, der aus ihrer Tätigkeit als Gemeindepädagogin hervorgegangen war. Krause ist als selbstständige Musikerin und Musikpädagogin aktiv.

Sie hatte vor Jahren die Idee, beim Kölner Stadionsingen mit ihrem Chor dabei zu sein. Zusätzlich können sich jedes Jahr Externe anmelden, sodass sich ein beeindruckender Klangkörper bildet, insgesamt 120 Personen. Im Stadion gliedert man sich den entsprechenden Stimmlagen der anderen Chöre an, also Sopran, Alt und Tenor.

Zu Beginn der Power-Probe setzten sich die Sängerinnen und Sänger entsprechend ihrer Stimmlage zusammen. Sechs der insgesamt 27 im Stadion vorgesehenen Lieder wurden geprobt. Bei „Oh du fröhliche“, einem der meist gesungenen Weihnachtslieder, klappte die Zweistimmigkeit schon wunderbar.

Eine Band begleitete die Sängerinnen und Sänger

Während die erste Stimme die bekannte Melodie intonierte, umspielte die zweite Stimme diese Linie sehr kunstvoll und landete bei „Christenheit“ am Ende in luftiger Höhe. Zu den nicht ganz so bekannten Liedern zählt „Happy Xmas“ von John Lennon und Yoko Ono, in dem es heißt: „And so happy Christmas (war is over), For black and for white (if you want it), For the yellow and red ones (war is over), Let′s stop all the fight (now).“

Begleitet wurde die Chorprobe von der Band „ad hocs“: Gitta Schölermann, Keyboard, Heinz Bausch, Gitarre, Birgit Contzen, Gitarre, und Christin Contzen, Querflöte und Gesang. Die Songliste im Stadion enthält Klassiker wie „Alle Jahre wieder“, „O Tannenbaum“, „Leise rieselt der Schnee“, „Ihr Kinderlein kommet“, internationale Lieder wie „Santa Claus is coming“, „Feliz Navidad“, „Hallelujah“.

Die Stimmung wird weiter steigen, wenn im Stadion kölsche Hits erklingen: „Die schönste Stroß“, „Sing mich noh Hus“ und natürlich die „Stääne“ von den Klingelköpp: „Wenn am Himmel die Stääne danze, Un dr Dom sing Jlocke spillt, Jo dann weiß ich, dat ich doheim bin, Jo doheim bin heh am Ring.“

Chorsängerin Simone Tirtey-Mehl war schon mehrfach im Stadion dabei. Sie schwärmt von der Atmosphäre: „Alt und Jung singen alle aus voller Brust! Eine tolle Einstimmung auf Weihnachten!“ Manuela Erpenbach nimmt zum ersten Mal teil: „Ich freue mich auf das Gemeinschaftserlebnis.“

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