„Wir brauchen ein Lächeln“Kampf um die Stommelner Bücherei geht weiter

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Im Juni hatten vor allem Kinder gegen die drohende Schließung der Bücherei protestiert.

Im Juni hatten vor allem Kinder gegen die drohende Schließung der Bücherei protestiert.

Pulheim-Stommeln – Viele Stommelner sind offenbar nicht willens, die Entscheidung des Kölner Erzbistums hinzunehmen: Sie protestieren gegen die Schließung der Bücherei im Ort. „Stommeln für die Bücherei“ nennt sich eine Aktionsgruppe, die für Freitag, 24. September, 10 Uhr, zu einer Rasenversammlung – einer Veranstaltung auf der Wiese an der Kirche – eingeladen hat. Rund 500 Teilnehmer hätten sich bereits angemeldet, vermelden die Initiatoren. Bereits im Juli verteilten die Mitarbeiterinnen Briefe im Stadtgebiet,

Das Erzbistum müsse sparen, weil die Kirchensteuern immer spärlicher flössen. Mit dieser Begründung soll der öffentlichen Bücherei St. Martinus Stommeln die Förderung entzogen werden. 25.000 Euro jährlich hat die Kirche bisher für die Vertragsbücherei gezahlt, die Stadt steuerte 48.000 Euro pro Jahr bei. Ende 2023 will das Erzbistum die Zahlungen einstellen.

„Wir brauchen ein Lächeln, wir brauchen Austausch“

Bei einer Protestaktion im Juni hatten Kinder aus Schule und Kita darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig ihnen die Bücherei mitten im Ort ist. Sie hatten Bilder gemalt, die sie zu einem langen Transparent zusammengefügt hatten, und stimmten Sprechgesänge an. Im digitalen Gästebuch haben viele Menschen geschrieben, dass die Bibliothek nicht nur ein Ort der Bildung, sondern auch der Begegnung sei: „Wir brauchen ein Lächeln, wir brauchen Austausch.“

Außerdem hatten sich die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Bücherei per Brief an den Generalvikar gewendet.

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Die Initiative „Stommeln für die Bücherei“ hat in den vergangenen Wochen Postkarten an die Bürger verteilt. Die Aufschrift: „Öffentliche Bücherei St. Martinus Stommeln retten!“ Die Leute konnten die Karten entweder direkt ans Erzbistum schicken oder in der Bücherei abgeben. Den Rücklauf von mehreren Hundert Exemplaren wertet das Aktionsbündnis als Erfolg.

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