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Bildungspark UrfeldPilotprojekt mit Nato-Pipeline in Wesseling

2 min
Das Bild zeigt eine Pipeline.

Die bestehende Nato-Pipeline wird bei Wesseling verlegt.

Stadt übernimmt die Bauherrenträgerschaft für Pipeline-Verlegung – Bis 2038 sollen alle sechs Wesselinger Grundschulen saniert werden

„Die Errichtung des Bildungsparks Urfeld ist mein absolutes Herzensprojekt und ein zentraler Baustein des Zukunftsplans Wesselinger Grundschulen“, sagte Bürgermeister Ralph Manzke am Donnerstag auf der Baustelle an der Urfelder Straße, auf der sich aber erst einmal alles um die Verlegung einer bestehenden Nato-Pipeline drehte, die das Areal durchquert. Sie besteht seit den 50er-Jahren.

Da sie nicht für eine Führung unter bebauten Flächen ausgelegt ist, muss sie aus sicherheits- und bautechnischen Gründen verlegt werden. Denn sie ist Teil eines Netzes, das sich über Deutschland, Frankreich, Italien bis Dänemark erstreckt und die Treibstoffversorgung der Nato-Streitkräfte in Mitteleuropa sicherstellt, aber auch zivil zum Beispiel an Flughäfen genutzt wird. „Dieses System spielt gerade in der heutigen Zeit eine Schlüsselrolle für die Einsatzfähigkeit und Abschreckung des Bündnisses. Ein Schaden am System oder eine Unterbrechung aufgrund von Baumaßnahmen ist keine Option“, erklärte vor Ort Oberst im Generalstab Stefan Gruhn, Leiter des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw).

Bundeswehr wollte das Projekt nicht blockieren

Da die Bundeswehr aber dieses wichtige Projekt zeitlich nicht blockieren wollte, wurde eine Lösung gefunden, die eine Einmaligkeit darstellt. Zum ersten Mal in NRW wurde die Bauherrenträgerschaft an die Stadt Wesseling übertragen. „Diese Verfahrensweise ist quasi als Pilotprojekt der Bundeswehr zu sehen“, ergänzte Gruhn.

Zu klären gab es dazu im Vorfeld viel, in das Prozedere waren zahlreiche entsprechende Behörden eingebunden. Dank der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Baumanagement Düsseldorf des BAIUDBw als Eigentümer, der Landesbauverwaltung NRW und der Stadt Wesseling konnten die entsprechenden Planungen nach nur eineinhalb Jahren abgeschlossen werden.

Viele Projektbeteiligte, die am Donnerstag auf der Baustelle waren, bestätigten die konstruktive Zusammenarbeit und nahmen nun eine 190 Meter lange neu verlegte Rohrleitung in Augenschein, die während der Umverlegung der Nato-Pipeline bis Ende Dezember die Treibstoffversorgung sicherstellen wird. Unterdessen gehen erste Arbeiten für den Bildungspark Urfeld weiter, informierte die Projektleiterin Zukunftsplan Wesselinger Grundschulen, Magdalena Spieker, vom Amt für Gebäudewirtschaft. In Kürze beginne eine Tiefbaufirma damit, eine Bohrpfahlwand als Sicherung zum benachbarten Baggersee zu setzen. Danach erfolge eine Geländemodellierung, sagte sie.

Insgesamt sollen im Bildungspark Urfeld eine neue zweizügige Grundschule, eine 6-zügige Kita, eine Doppelsporthalle für Schul- und Vereinssport, die auch Basketball-Liga tauglich ist, sowie ein dauerhaftes Interimsgebäude entstehen. Das Interimsgebäude soll im Sommer 2027 fertig sein, um es dann übergangsweise für die dringende Sanierung und Erweiterung von drei älteren Grundschulen zu nutzen, während ihre Gebäude jeweils modernisiert werden. So müssten Schule und Baustelle nicht nebeneinander stattfinden. Bis 2038 sollen alle sechs Grundschulen saniert werden.